Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/9

207 Mill. S für Kultur Mi t Ausgaben von 207 Mill. S innerhalb von sechs Jahren für Kulturbauten, Denk- malpflege und kulturelle Veranstaltungen hat ~!e Stadt Steyr ihren Spitzenrang un- ter Osterreichs Städten als Kulturstadt eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das 1000-Jahr-Jubiläum war der Impuls für ein großes Stadterneuerungsprogramm, das vom Willen der Bürger dieser Stadt zeugt, das kulturelle Erbe zu bewahren , aber auch neue Initiativen zu setzen. Allein für die Restaurierung von 255 privaten Objekten im Zeitraum 1979 bis 1984 mit Hers tellungskosten von insge- samt 33 ,5 Mil l. S gab die öffentliche Hand 13 Mill.San Su bventionen . 1985 gibt die Stadt für Restaurierungen von Fassaden und die Erhaltung alte r Dachlandschaften einen Zuschuß von 2,3 Mill. S, womit in private Altstadtobjekte ein Investitionsvo- lumen von 7,8 Mill. S eingebracht werden kann. Zur 1000-Jahr-Feier wurden Restaurie- rungen an gemeindeeigenen Sakralbauten in Höhe von l, l Mill. S gefördert. An gemeindeeigenen Profanbauten, zu denen das Herrenhaus, das Untere Burgtor, die Stadtmauer im Bereich der Ölberggasse, und das Bürgerspital zählen, wurden ins- gesamt 5,4 Mill. S verwendet. 1'!"~u errich- tet wurden die Brunnen in der Olberggas- se und beim Alten Theater. Für die Re- staurierung kirchlicher Ensembles leistet die Stadt einen Beitrag von 4,9 Mill. S. 200.000 S wurden für die Restaurierung der Zwerge aus dem Klostergarten Gleink und das Schubert-Relief am Hause Stadt- platz 16 aufgewendet. Für die Erhaltung der alten Dachlandschaften wurden 2,6 Mill . S an Subventionen gegeben. 12/284 Der Gemeinderat stellte aber nicht nur zweistellige Millionenbe t räge für die Re- staurierung historischer Bauwerke bereit, es wurden auch vielfältige Ak tivitäten ge- setz t, um die kulturellen Bedürfnisse aller Schichten de r Bevölkerung zu erfüllen. Vermehrt wurden die Veransta ltungen in den einzelnen Stadtteilen , die Ve reine be- kamen für ihre Aktivitäten zusätzliche Fö rderung in Form von Honorarzuschüs- sen und die Übernahme von Mietkosten in den Veranstaltungslokalitäten. Die Stadt besorgt die Durchführung und Fi- nanzieru ng des alljährlichen Stadtfestes. Für d ie Theaterbesucher wurde die techni- sche Einrichtung der Bühne im Großen Haus verbessert. Stark ausgeweitet wurde das Angebot der Volkshochschule. Inner- halb von sechs Jahren stieg die Zahl der Kurse um 86 Prozent und die der Einzel- veranstaltungen sogar um 107 Prozent. Zur Erstellung eines speziellen Programm- angebotes für die Jugend wurde ein Jugendreferat eingerichtet, das auch die Agenden der städtischen Jugendherberge betreut. Die Jungbürgerfeiern wurden neu gestaltet. Die Zentralbücherei konnte durch ein verbessertes Buchangebot und gezielte Werbung die Zahl der Entlehnun- gen verdoppeln. Im Stadtteil Resthof wur- de eine Zweigstelle der Zentralbücherei eingerichtet. Für das Heimathaus wurden die Bestände aus dem Museum des ehe- maligen Hackwerkes angekauft und damit eine wertvolle Sammlung für Steyr gesi- chert. Voll angelaufen ist bereits die Pla- nung für die Errichtung des „Schloßmu- seums" im ehemaligen Getreidespeicher des Schlosses Lamberg. Im Berichtszeit- raum wurden auch die wertvollen Bestän- de des Stadtarchivs in eine Kompaktusan- lage mit besonderer Brandsicherung ein- gebrach t. Im ehemaligen Getreidespeicher des Schlos- ses Lamberg (Eingang in der Bildmitte) soll das neue Schloßmuseum eingerichtet wer- den. Fotos: Kranzmayr Mit Millionenbeiträgen unterstützt die Stadt die Errichtung des Museums Arbeits- welt im Wehrgraben. Zum Bild links unten: Restaurierte Fassade in der Gleinkergasse. Die Fassadenaktion der Stadt ist eine der wichtigsten Beiträge zur Altstadterhaltung. Kulturelle Altenbetreuung Die Ausgaben für die kulturelle Altenbetreuung betrugen 1979 1,012.000 Schilling. Dem standen Einnahmen von 411.000 Schilling gegenüber, was einen Zuschußbedarf von 600.000 Schilling bedeutet hat. 1984 standen den Ausgaben von 2,135.000 Schilling Einnahmen in der Höhe von 58 l.000 Schilling gegenüber. Der Zuschußbedarf hat sich somit auf 1,553.000 Schilling erhöht. 1979 gab es vier Seniorenklubs mit 269 Teilnehmern, 1985 sind es sechs Klubs mit 397 Teilnehmern. Die in den sechs Seniorenklubs stattfindenden Veranstal- tungen sind für alle Steyrer Senioren kostenlos zugänglich. Darüber hinaus finden im Jahr rund 20 Veranstaltungen im städtischen Zentralaltersheim statt. Die Veranstaltungstätig- keit für Senioren wurde in den letzten Jahren bedeutend erweitert. Etwas über 100 Veranstaltungen im Jahr 1979 stehen jetzt 230 Veranstaltungen im Rahmen der kulturellen Altenbetreuung gegenüber. Seniorenwochen in Bad Ischl wurden 1979 mit 70 Teilneh- mern veranstaltet (zwei Wochen), 1985 waren es bereits 150 Teilnehmer (vier Wochen). steyr

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