Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/8
Liebe Leser, die zentrale Großkläranlage des Rein- haltungsverbandes Steyr und Umge- bung, mit Kosten in der Höhe von mehr als 200 Millionen Schilling das größte und teuerste Bauwerk, welches jemals von der öffentlichen Hand in Steyr errichtet wurde, hat am 29. Juli d. J. den Betrieb aufgenommen und geht nunmehr seiner endgültigen Fertigstel- lung entgegen. Die feierliche Eröff- nung wird am 14. September d. J. stattfinden. Die Anlage wird die Ab- wässer unserer Stadt und weiterer sechs Umlandgemeinden aufnehmen. Na ch Fertigstellung der noch restli- chen Kanalbauten, vor allem des Sammlers im Wehrgraben , ist zu er- warten, daß unsere Flüsse Enns, Steyr sowie der Ramingbach wieder annä- hernd Trinkwasserqualität erhalten und der im Norden der Stadt gelegene Stausee zu einem echten Erholungs- gebiet für die Bewohner der Stadt wird. Für den noch fehlenden Kanal- sammler im Wehrgraben wurde am 22. Juli d. J. unter Zugrundelegung der Offenhaltung des bestehenden Gerin- nes die erforderliche Wasserrechtsver- handlung mit positivem Ergebnis durchgeführt. Wir erwarten in Kürze einen diesbezüglichen schriftlichen Bescheid der Wasserrechtsbehörde des Amtes der oö. Landesregierung und hoffen gleichzeitig zuversichtlich auch auf eine entsprechende Mittelzu- teilung, so daß so bald wie möglich mit dem Bau des Kanals begonnen wer- den kann. Ebenfalls erfreulich ist die Tatsache, daß nunmehr am 28. Juli d. J. mit der Sanierung der ehemaligen Mülldepo- nie in Hausleiten begonnen werden konnte. Die voraussichtliche Bauzeit der notwendigen umfangreichen Ar- beiten beträgt einschließlich der Er- richtung der Schlammpresse, welche für die Aufnahme des Klärschlammes der Kläranlage benötigt wird, ein Jahr. Die Baukosten werden voraussichtlich rund 42 Millionen Schilling betragen. Nach Abschluß dieser Arbeiten Mitte des kommenden Jahres wird es wie- Die Seite des Bürgermeisters der möglich sein, den in Steyr anfal- lenden Haus- und Sperrmüll ord- nungsgemäß und ohne Gefahr für das Trinkwasser in Hausleiten zu deponie - ren . Seit Beqinn des Jahres 1983 muß- te der gesamte Müll zu einer privaten Mülldeponie nach St. Valentin ge- bracht werden . Am 17. Juli d. J. wurde der Auftrag zur Sanierung des Schloßparkteiches als erster Schritt einer gesamten Neuge- staltung des Schloßparkes zum Preis von S 650.000.- vergeben. Der Bau einer neuen Sportanlage für die Rennbahn, sie umfaßt derzeit eine Leichtathletikanlage für alle Diszipli- nen, ein Kunstrasen-Spielfeld, ein Faustballspielfeld, Zuschauertribünen und ein Gerätehaus, für welche die bisher aufgelaufenen Kosten 18 Millio- nen Schilling betragen, geht seiner vorläufigen Vollendung entgegen und wird am Freitag, dem 20. September, eröffnet werden . Die Leichtathletik, die Königsdisziplin des Sportes, wird damit eine ihr ge- bührende Heimstätte finden und der Jugend und den Sportvereinen zur körperlichen Ertüchtigung und sinn- vollen Freitzeitgestaltung zur Verfü- gung stehen. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang auch, daß derzeit mit einem Aufwand von S 700.000.- die gemeindeeigene Sportanlage in Mü- nichholz saniert wird und daß die Großreparatur der Sportanlage auf der Ennsleite, welche bei den letzten gro- ßen Unwettern Schäden im Ausmaß von mehr als einer halben Million Schilling erlitten hat, ihrer Vollendung entgegengeht. Ein denkwürdiges Ereignis war die Fertigstellung eines weiteren Pensioni- stenwohnhauses am Bergerweg, wor- über im Inneren des Blattes ausführ- lich berichtet wird. Durch den Bau von modernen, kleineren Wohnungen für Pensionisten wird nicht nur den älte- ren Menschen eine echte Hilfestellung gegeben, es werden gleichzeitig auch zumeist größere Wohnungen für jün - gere Familien freigemacht . Ebenfalls fertiggestellt werden konnte in den letzten Wochen der Rad- und Wanderweg am rechten Ennsufer, wel- cher sich nunmehr vom Pumpwerk Haratzmüllerstraße bis zum Kraftwerk Garsten erstreckt. Die Gesamtkosten für die durchgeführten Asphaltie- rungsarbeiten betrugen mehr als 1Mil- lion Schilling. Zur Verbesserung des Parkplatzange- botes im innerstädtischen Bereich wurde der provisorisch angelegte Parkplatz beim Schiffmeisterhaus mit einem Kostenaufwand von 1, 1Millio- nen Schilling in gefälliger Form neu gestaltet. Das im Gemeinderat für 1985 be- schlossene Straßenbau- und Asphal- tierungsprogramm schreitet zügig vor- an. Darüber hinaus ergeht in Kürze ein Auftrag über den Ausbau der Christ- kindlstraße und Schwammingerstraße, um die in der Vorweihnachtszeit immer wieder auftretenden Verkehrsschwie- rigkeiten in diesem Bereich zu mildern . Im Stadtteil Münichholz wird am Sonn- tag, dem 8. September, die neue Feu- erwehrzeugstätte feierlich ihrer Be- stimmung übergeben. Die Kosten für das Bauwerk belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Schilling. Am selben Tag wird im Kultur- und Freizeitzentrum Münichholz (vormals Lehrlingsheim) eine geschichtliche, äußerst interessante Ausstellung unter dem Titel „ Münichholz- ein Stadtteil im Wandel der Zeit" eröffnet. Bevor ich meine Ausführungen schlie- ße, möchte ich auch an dieser Stelle, zurückkommend auf die großen Un- wetter, welche mehrmals unsere Stadt heimsuchten und Schäden in Mil- lionenhöhe an privatem und öffentli- chem Gut anrichtete, nochmals allen freiwilligen Helfern, allen voran der Freiwilligen Feuerwehr, aber auch der Polizei und dem Roten Kreuz für ihren selbstlosen Einsatz namens der Stadt den besten Dank aussprechen. Die bei der Stadt in diesem Zusammenhang eingelangten Anträge um finanzielle Hilfestellung durch den Katastrophen- fonds des Amtes der oö. Landesregie- rung wurden in der Zwischenzeit in der Erwartung einer positiven Erledi- gung weitergeleitet. Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausfüh- rungen einen kleinen Einblick in das aktuelle Geschehen gegeben zu ha- ben und verbleibe in diesem Sinne (Leopold Wippersberger) Geschf. Vizebürgermeister
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