Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/7

der überall Beachtung und Anerkennung fand. Als Dirigent der Stadtkapelle und des Sinfonieorchesters der Gesellschaft der Musikfreunde bescherte er den Steyrer Musikfreunden hochklassige Aufführun- gen. Stets war er auch bereit, sein Wissen im Rahmen der Kapellmeisterausbildung des Blasmusikverbandes an seine jüngeren Kollegen weiterzugeben. Seine Liebe, spe- ziell zur Blasmusik, stellte er aber auch noch auf andere Weise unter Beweis. Als langjähriger Dirigent der Lehrlingskapelle der Steyr-Daimler-Puch AG formte er aus jungen Menschen einen sich stets erneu- ernden Klangkörper, der weit über die Grenzen der Stadt hinaus Anerkennung fand. Im Jahre 1971 wurde sein Wirken durch die Verleihung des Berufstitels ,Professor' durch den Herrn Bundespräsidenten ge- würdigt. In den letzten Jahren des beruflichen Wirkens trat für Professor Nones eine entscheidende Veränderung ein. Im Jahre 1980 wurde die städtische Musikschule vom Land Oberösterreich übernommen und somit endete auch für Prof. Nones am 31. August dieses Jahres das langjährige Dienstverhältnis mit der Stadt Steyr. Am 1. 9. 1980 wurde er in den Dienst des Landes Oberösterreich als Leiter der Lan- desmusikschule übernommen. Damit trat zwar formell eine Änderung ein, sein Ver- hältnis zur Stadt Steyr wurde jedoch da- von nicht berührt. Wenn der Ruf erging, war er stets für die Stadt zur Stelle, unberührt davon blieb auch seine Stellung bei der Stadtkapelle und bei der Lehr- lingskapelle. Mit Ende des Jahres 1984 ist Professor Nones als Leiter der Landesmu- sikschu le in den wohlverdienten Ruhe- stand getreten. Eine Berufslaufbahn, er- füllt mit Musik, in dem sicher nicht immer alle Töne harmonisch geklungen haben, hat damit seinen Abschluß gefunden. Es ist nu n an der Zeit, Herrn Professor Nones Dank für sein jahrzehntelanges erfolgrei- ches musikalisches Wirken zu sagen und die Stadt Steyr will dies durch die Verlei- hung der Ehrenmedaille der Stadt Steyr tun." Kostenlose Rechtsauskunft Rechtsanwalt Dr. Friedrich Grohs erteilt am Donnerstag, 25 . Juli , in der Zei t von 14 bis 17 Uhr im Rathaus, Zimmer 101, 1. Stock, kostenlose Rechtsauskunft. Bei die- ser Dienstleistung der oö. Rechtsan- waltskammer handelt es sich grund- sätzlich um eine einmalige Aus- kunft informativen Charakters. Die erste unentgeltliche Auskunft steht jedem Bewohner der Stadt Steyr und Umgebung zu, und zwar ohne Rücksicht auf Einkommens- und Vermögensverhältnisse des Ratsu- chenden. sieyr BMW produzierte 1984 in Steyr 100.000 Motoren Wie aus dem Bericht der Bayrischen Motorenwerke über das Geschäftsjahr 1984 hervorgeht, stieg im zweiten vollen Produktionsjahr der Gesellschaft in Steyr die Fertigung planmäßig auf 100.000 Ben- zin- und Dieselmotoren, obwohl im Früh- sommer des Berichtsjahres die Produktion für nahezu sieben Wochen stillgelegt wer- den mußte. Wegen des in Deutschland ausgetragenen Tarifkonfliktes standen wichtige Teile nicht mehr zur Verfügung. Mit dem ersten Spatenstich wurde im Februar 1985 de r weitere Ausbau des Motorenwerkes eingeleitet. Die Produk- tionskapazität wird innerhalb der nächsten Jahre mit einem Inves titionsaufwand von drei Milliarden Schilling auf 300.000 Mo- tore n pro Jahr mehr als verdoppelt. Die anhaltende Diskussion um Umwelt- belastungen durch das Automobil führte vorwiegend in Europa zu einer steigenden Nachfrage nach den als besonders um- weltfreundlich geltenden Dieselautomob i- len; dies gilt auch für den im Vorjahr eingeführten BMW 524 td. Die Lieferung von Dieselmotoren aus Steyr an die BMW AG stieg entsprechend an. Die Zulassun- gen von Dieselfahrzeugen haben sich seit 1980 insgesamt in Europa verdoppelt; ihr Anteil am Gesamtmarkt erreichte im De- zember 1984 knapp 15 Prozent. In der Bundesrepublik Deutschland stiegen die Zu lassungen von Dieselautomobilen im Jahresverlauf stet ig an und erreichten am Jahresende einen Ante il von über 16 Pro- zent, in Frankreich fast 14 Prozent. In Belgien und Ita li en war 1984 sogar jedes vierte neu zugelassene Automobil mit ei- nem Dieselmotor ausgerüstet. ln den USA fielen dagegen die Zulassungen um 22 Prozent auf den niedrigsten Wert der letzten fünf Jahre zurück. Die Verbrauchs- vorte ile von Dieselfahrzeugen haben für die amerikanischen Kunden weiter an Be- deutung verloren, seit Benzin wieder preis- günstig und unbegrenzt verfügbar ist. Das BMW-Motorenwerk in Steyr ist in den wenigen Jahren seines Bestehens zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Fak- tor für Österreich und insbesondere für die Region Steyr geworden. Seit Produktions- beginn haben die Motorenexporte mit sechs Mi lliarden Schil ling zur Verbesse- rung der österreichischen Leistungsb ilanz beigetragen. Die Zah l der Mitarbeiter stieg im Berichtsjahr auf 1400. Steyr Meßtechnik weltweit gefragt Die Wälzlagerfertigung, im Werk Steyr von Steyr-Daimler-Puch seit 1920 betrie- ben, erfordert äußerste Präzision bei der Fertigung, um den hohen Qualitätsan- sprüchen, die an Wälzlager gestellt wer- den, zu genügen. Daher wurden schon seit vielen Jahren hausintern Meßgeräte ent- wickelt und erzeugt, die den besonderen Bedürfnissen der Wälzlagerfertigung ent- sprachen. So entwickelte sich im Laufe der Jahre bei Steyr Wälzlager ein spezifisches Know-how auf dem Gebiet der wälzlager- bezogenen Meßtechnik. 1983 wurde dieser Entwicklung organisatorisch Rechnung getragen, in dem ein gesondertes Proficen- ter „Meßtechnik:' eingerichtet wurde, das derzeit dreißig hochqualifizierte Mitarbei- ter beschäftigt. Folgende Überlegungen waren aus- schlaggebend: Nutzung der neuen Technologie Mikro- elektronik und des entwickelten Know- hows zur Schaffung hochtechnologischer Produkte für Steyr-Daimler-Puch. Das Unternehmen tritt somit erstmals als Elek- tronikproduzent auf. Dazu kommt die Nutzung des hochentwickelten Meß- Know-hows, das im Wälzlagerwerk erar- beitet wurde, für eigene vermarktbare Pro- dukte und damit der Einstieg in Produkte mit hohen Wachstumsraten. In die 1000 Quadratmeter Räumlichkei- ten und Einrich tungen der Elektronikent- wicklung und -produktion wurden ca. zehn Millionen Schilling investiert. Die Investitionen sind damit weitgehend ab- geschlossen. Derzeit arbeitet die von Dip l. -Ing. Hu- bert Braunegger geleitete Abteilung an einem 30-Millionen-Auftrag für die Tür- kei. Steyr Meßtechnik ist in den USA ebenso gefragt wie in China. Wie Spartenleiter Dipl.-Ing. Klaus Stroehmann in einem Pressegespräch mit- teilte, beschäftigt die Sparte Wälzlager derzeit 1450 Mitarbeiter, das sind um 80 mehr als 1983. Der Umsatz stieg 1984 gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf über eine Milliarde. Heuer wird mit einer Steigerung um weitere 14 Prozent auf 1,2 Milliarden gerechnet. Die Aufträge haben einen Wert von 800 Millionen Schilling. Damit ist die Auslastung des Werkes bis Anfang nächsten Jahres gesichert. Ihr BMW-Vertragshändler Horst Feichtinger Prof.-Anton-Neumann-Straße 4 4400 Steyr Tel. (0 72 52) 62 3 71,623 72 7/207

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