Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/7

Überzeugende Leistungen junger Musiker Das Abschlußkonzert der Landesmusik- schule Steyr am 22. Jun i wurde zu einer überzeugenden Leistungsschau der j ungen Musiker. Direktor Prof. Emma Diem infor- mierte die Zuhörer, welche das ganze Haus füllten, über Aufgaben und Ziele der Mus ik- schu le und führte mit verbindenden und erklärenden Worten durch das Programm. Mit der „Kiemen Fanfare" für vier Trompe- ten von Franz Veigl, welche vom Ba lkon aus erklang, wurde das Konzert festlich eröffnet. Herbert Schmidinger, Clemens Mungenast, Wolfgang_ R1egler und Günther Baschinger machten ihrem Lehrer Norbert Weiß alle Ehre. Wie überhaupt alle auftretenden Schü- le r derart gute Le istungen boten, daß ihre Nennung durchaus verdient erscheint. Mit „Onkel Emma und sein musikalischer Kindergarten" begann der eigentliche Kon- zertabend. ,,Das erste Konzertstück", von den 13 sechs- bis achtjährigen Buben und Mädchen reizend dargeboten , kann als Vor- schu le zum Orff-Schulwerk angesehen wer- den. Der Blockflöten-Anfänger Gerd Wim- mer (Klasse Karl H. Wimmer) blies ein Allegro von Mozart auf seiner C-Flöte ohne Scheu, Astrid Schamberger begleitete zart am Flügel. Die Geigenanfänger waren durch E_lisabeth Wiesbauer und Petra Berger wür- dig vertreten. Sie spiel ten auf ihren ½-Geigen durchaus selbstbewußt ein Menuett von G. Ph. Telemann, damit ihrem Lehrer Prof. Fröhlich alle Ehre machend. Sie durften dafür „Hänschen klein" als Zugabe geigen. Als Gegensatz dazu vertraten Gabriele Rag! und llse P1ch ler (Klasse P. Breirather) die letzte an einer Musikschule erreichbare Stufe mit dem e rsten Satz der Sonate in D-Dur, op. 12/ 1, von Beethoven. Beide erfüllten die Erwartungen in schönster Weise. Die Akkor- deongruppe der Klasse Josef Mano, Gerhard Baumgartner, Norbert Hochedlinger, Rein- hard Schedlberger und Martin Koppenber- ger musiz ierten die „Heitere Ouvertüre" von C. Mahr bei exaktem Zusammenspiel in wir- kungsvoller Art. Im Trio von J. Haydn für Querflöte und zwe i Gitarren konnten sich mit zwei Sätzen Astrid Schamberger (Klasse Marina Landerl) , An ita Haider, Christian Ha indl (Klasse Ute Wa ldhauser) mit feinem Spiel bewähren. Me lan ie Hie (Klasse Prof. E. Diem) zeigte mit „La Machine a Coudre" (die Nähmaschine) von J. lbert ihre hohe musikalische Begabung. Auch hier folgte a ls Gegensatz das b~reits ausgereifte Spiel von Astnd Schamberger (Klasse Prof. E. Diem) mit dem „Frühlingsrauschen" von Ch. Sin- ding. Als erster Kla rinett ist war Michael Koppenberger (K lasse J. Mano) mit dem Adagio aus dem Konzert in A-Dur, KV 622, von Mozart zu hören. Er blies klangschön mit gutem Vortrag, von Prof. Diem am Flügel rücksichtsvoll begleitet. ,, Der kleine Sand- mann" von J . Brahms erfuhr durch die Cellistengruppe lrmtraud lrsa, Elke Brunner, Herwig Gruber und Helga Oberthaler, ange- führt von ihrer Lehrerin Maria Michelmayer, eine übe raus klangvolle , tonreine Wiederga- be , begleitet von A. Schamberger am Klavier. Das „Concerto" in A-Dur von Telemann für vier Gitarren gab Karin Steinmaier, Eli- sabeth Ehler, Astrid Hofstätter und An ita Die schönste oberösterreichische handge- schnitzte am Zusammenfluß von Enns und Steyr steyr ~ taff er~t uh e im Hotel Minichmayr ladet herzlich zu einem Besuch ein. Urige Ge- mütlichkeit, aufmerksames Service und regio- nale Küche mit vielen Schmankerln zu norma- len bürgerlichen Preisen werden Sie begei- stern! Über Ihren Besuch freut sich Familie Viertler Quatember aus der Klasse Gerda Niedereder Gelegenheit, in den vier Sä tzen des Stückes ih~e gute Technik und gediegenen Vortrag bei mustergültigem Zusammenspiel un ter Bewe is zu stellen. . Der zwe ite Teil wurde mit einer „ Intrada" von Johann Pezel eröffnet, vorgetragen von Lehrern und Schülern der Bläsergruppe. OAR K. Hieb l - 1. Trompete, Hara ld Eidin- ger - 2. Trompete, lrene Edlinger - Horn , Martin Pöll - Tenorhorn und Otto Gradauer - Posaune. Der feierliche Klang der Blech- blasinstrumente wirkte erhebend. Thomas Osegowitsch bewies mit der Interpretation des 1. Satzes aus dem Klarinettenkonzert in g-Moll op. 73 von C. M. v. Weber sein Talent. Eine ruhigere Körperbewegu ng wür- de sein Spiel gewiß noch eindrucksvoller gestalten. Auch hier begleitete Prof. Diem am Klavier vorbildl ich. Gute Technik und Ge- läufigkeit ste ll te Clemens Rag! (Klasse Bre i- rather) mit dem „Dr. Gradus ad Parnassum" von Cl. Debussy eindrucksvoll unter Beweis. Das Trompeterquartett bewährte sich auf der Bühne bei dem modernen Satz über „0 du lieber Augustin" von F. Veigl. Den Abschluß machte Martin Rag! mit der Sonata für Klarinette und Klavier von Francis Pou lenc. In den drei Sätzen, sehr kontras treich kom- poniert und vom Bläser überaus einfühlsam wiedergegeben, bestätigte der Solist sein be- achtliches Können. In diesem rhythm isch und dynamisch bemerkenswerten Stück konnte Prof. Diem a ls Begleiter wieder ein- mal seine pianistischen Fähigkeiten voll zur Geltung bringen. Der bedeutsame Konzert- abend wurde mit reichem, begeistertem Bei- fall bedacht. J. Fr. 33/233

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