Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/7

Liebe Leser, begünstigt durch das herrliche Sommer- wetter am letzten Wochenende im Juni wurde unser Stadtfest zum sechsten Mal abgehalten und es war - wie in den ver- gangenen Jahren auch - wieder ein vol- ler Erfolg. Insgesamt haben diesmal 106 Organisationen, Vereine, Firmen und Serviceklubs dieses Stadtfest gestaltet. Mehr als 2000 Mitarbeiter, Vereinsmit- glieder. Funktionäre und freiwillige Hel- fer waren im Einsatz und ihnen allen darf ich im Namen der Bevölkerung un- serer Stadt und im Namen der Stadtver- waltung herzlich für ihre Tätigkeit dan- ken. Nur das gemeinsame Bemühen al- ler Mitarbeiter und Helfer ermöglicht letztlich den Erfolg. Aber auch der Poli- zei, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Ro- ten Kreuz und dem Bundesheer möchte ich auf diesem Wege aufrichtig Dank für ihren Einsatz sagen. Nicht vergessen möchte ich auch die Mitarbeiter unseres Wirtschaftshofes, die - so wie immer - schon in den frühen Morgenstunden des Sonntags und des Montags im Ein- satz waren und alles wieder in Ordnung gebracht haben. Dieses Stadtfest war si- cher wieder eine Veranstaltung der Un- terhaltung und der Begegnung Zehn- tausender Steyrerinnen und Steyrer, aber auch sehr vieler Gäste aus unserer Umgebung. Besonders erfreut waren wir über den Besuch unserer Freunde aus Eisenerz, die uns mit einem Sonder- zug am Sonntag vormittag in Steyr be- suchten. Mehr als 500 Eisenerzerinnen und Cisenerzer sind unter der Leitung ihres Bürgermeisters, Walter Kohlmaier, gekommen, um an unserem Fest teilzu- 0ehmen. Das Stadtfest ist ein fester Bestandteil unseres Veranstaltungsprogrammes ge- worden und stellt immer wieder einen besonderen Höhepunkt im Jahresablauf dar. Es haben sich aber natürlich auch einige andere wichtige Ereignisse erge- ben. über die ich kurz berichten darf. Am 1. Juli fand der feierliche Spaten- stich für die Errichtung einer neuen Lehrwerkstätte der Steyr-Daimler-Puch AG statt. Wir freuen uns alle darüber, Die Seite des Bürgermeisters daß es nach langjährigen Verhandlun - gen gelungen ist. diese für unsere Re- gion so wichtige Bildungseinrichtung nun doch Wirklichkeit werden zu lassen . In vielen Gesprächen hat man sich auf eine Größenordnung geeinigt, die so- wohl für den Betrieb als auch für die öf- fentliche Hand, die nicht unwesentliche Mittel zur Errichtung dieser Lehrwerk- stätte beisteuert, vertretbar erscheint. Bei einem Gesamtkostenaufwand allein für den Bau von geschätzten 45 Millio- nen Schilling wird der Betrieb rund 25 Millionen Schilling bereitstellen. Seitens der öffentlichen Hand wird der wesent- lichste Beitrag vom Bundesministerium für soziale Verwaltung geleistet. Seitens des Landes liegt eine Zusicherung für die Förderung der Einrichtung vor und auch die Stadt Steyr wird einen bedeu- tenden Beitrag zur Errichtung des Bau- es leisten. Für das Jahr 1985 ist budget- mäßig eine Subventionssumme seitens der Stadt von einer Million Schilling vor- gesehen. Zur Sicherung der finanziellen Abwicklung sind aber darüber hinaus weitere Beträge notwendig und wir hof- fen, daß es hier noch zu einem Einver- nehmen zwischen Land und Stadt kommt, damit nicht die gesamte Förder- last alleine von der Stadt Steyr zu tragen ist. Es gibt hier unterschiedliche Auffas- sungen, die aber - so glaube ich - bei gutem Willen auf beiden Seiten durchaus überbrückbar erscheinen. Die Stadt Steyr hat in der Vergangenheit be- wiese,,, Uäß :;ie - u/..Jwufll keine sachli- che Zuständigkeit von Gesetz wegen für die Stadt gegeben ist- auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung aus einer mo- ralischen Verpflichtung gegenüber der Bevölkerung unserer Region immer sehr großzügig handelt. Ohne diese Einstel- lung wären Betriebsgründungen, wie z. B. die Gründung des BMW-Motorenwer- kes in Steyr, nicht möglich gewesen. Es ist erfreulich, daß die Steyr-Daimler- Puch AG bereit ist, ihre Ausbildungsstät- te größer auszulegen, als dies der Werksbedarf erfordern würde. Dadurch ist es möglich, daß in unserem Gebiet jährlich 50 Ausbildungsplätze mehr für junge Menschen vorhanden sind. Aus diesem Grund scheint mir der Abschluß einer Sonderregelung über die gesetzli- chen Verpflichtungen hinaus durchaus gerechtfertigt. Mitteilen kann ich auch noch, daß der- zeit mit einigen Betrieben intensive Ver- handlungen wegen Betriebsgründun- gen in Steyr geführt werden und es ist zu hoffen, daß in Kürze neben der Er- richtung des Betriebes der Fa. Dräxlmai- er, über die schon ausführliche Mittei- lungen erfolgten, sich noch weitere Fir- men in diesem Bereich im Gebiet der Ennser Straße ansiedeln werden. Es würden damit in den nächsten Jahren in diesem Bereich um einige hundert Ar- beitsplätze mehr vorhanden sein. Auch diese Betriebsansiedlungen werden durch die Stadt entsprechend unter- stützt werden. Die Vorbereitungsarbeiten für die Lan- desausstellung im Jahre 1987 gehen planmäßig vonstatten und der Verein ,,Museum Arbeitswelt" hat in seiner letz- ten Vorstandssitzung die Beschluß- fassung über die Durchführung der er- sten Bauetappe - es handelt sich dabei um die Sanierung des im Hack-Areal an- gekauften Gebäudes für dieses Museum -vorgenommen. Nachdem nunmehr die wasserrechtli- chen Genehmigungen für die Sanierung unserer Mülldeponie vorliegen, ist damit zu rechnen, daß in den nächsten Wo- chen mit den Sanierungsarbeiten be- gonnen werden kann. Es wird mit rund einem Jahr Bauzeit für diese Arbeiten gerechnet. In einer kürzlich stattgefun- denen Sitzung des Präsidialplanungs- ausschusses wurde auch das Problem der Kanalverlegung im Bereich des un- teren Wehrgrabens und des Steyrflus- ses ausführlich behandelt. Dabei wurde einvernehmlich die Auffassung vertre- ten, daß mit Rücksicht auf das Stadtbild der Kanalstrang im Steyr-Fluß verlegt werden soll. Im übrigen darf ich ankün- digen, daß die Planungsarbeiten für die Gestaltung des weiteren Hack-Areals bereits beträchtlich fortgeschritten sind und in Kürze der Öffentlichkeit vorge- stellt werden können. Ich hoffe, daß ich Ihnen mit diesen Mit- teilungen wieder einige Informationen geben konnte und verbleibe wie immer Ihr

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2