Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/6
Wehrgraben-Tunnels ,,Steyr, mit seiner reizvollen und schüt- zenswerten, aber äußerst beengten Alt- stadt, begann bald nach Ende des Krieges. nachdem die Bombenschäden bc, cil!~l waren, mit den immer mehr anwach~<.:~- den Verkehrsproblemen zu kämpfen. Zu Anfang der fünfziger Jahre begann die Zahl der in Steyr gemeldeten Kraftfahr- zeuge stetig anzuwachsen. Damit verbun- den war ein steigender Pendlerzustrom zu den in Steyr ansässigen Großbetrieben. Der Gemeinderat der Stadt Steyr unter Bürgermeister Josef Fellinger sah sich da- her schon frühzeitig veranlaßt, nach Ver- kehrslösungen zu suchen, die auch in Zukunft Bestand haben sollten. Aus der Überlegung heraus, den Durchzugsver- kehr aus dem historischen Stadtzentrum fernzuhalten, entstand die Idee, einen in- nerstädtischen Verkehrsring zu planen und zu errichten. Es war dabei von vorn- herein klar, daß das gesamte Vorhaben sowohl zeitlich als auch finanziell nur in einem größeren Zeitraum zu realisieren sein würde. Die ersten Stationen waren ste-yr der Ausbau des Blümelhuberberges und der Bau der Ennstalbrücke, welche im Dezember 1960 durch den damaligen 1l 11ndespräsidenten Dr. Adolf Schärf feier- lich eröffnet wurde. Die weiteren Etappen waren der Aus- bau der Seifentruhenumfahrung durch den Bund, der Ausbau der Pachergasse und Färbergasse, der Bau der Wiesenberg- straße und -brücke, der Bau der Schönau- erbrücke mit der Hundsgrabenumfahrung und die Verbreiterung der Dukartstraße. Offen blieb letzlich nur mehr das letzte Teilstück, der Abstieg der Tomitzstraße in die Niederung des Steyr-Flusses. ln die Amtszeit meines Vorgängers, Bürgermei- ster Franz Weiss, fiel dann die Planung dieses letzten Bauabschnittes. Daß es sich um den wohl schwierigsten Teil handelte, beweist die Tatsache, daß 22 Varianten eingehend geprüft werden mußten, bis die nunmehr ausgeführte Lösung gefunden wurde, die den Anforderungen des Ver- kehrs gerecht wird und die Umwelt und das vertraute Stadtbild bestmöglich schont. Am 14. April 1983 faßte der Gemeinde- rat der Stadt Steyr den entscheidenden Beschluß, dem am 12. Juli des gleichen Jahres der symbolische Spatenstich in Form einer kleinen Feier folgte . Nach einem planmäßigen und reibungslosen Bauablauf können wir heute diese neue Straßenverbindung ihrer Bestimmung übergeben. Damit ist auch der Zeitpunkt gekommen, allen, die am Zustandekom- men des Werkes mitgewirkt haben, Dank zu sagen: Bürgermeister Weiss für seine Initiative am Zustandekommen dieses Projektes, und dem Gemeindereferenten der oö. Landesregierung, Herrn Landes- hauptmann-Stellvertreter Dr. Grünner, welcher der Stadt im Rahmen der Bedarfs- zuweisungen Mittel in Höhe von zwölf Millionen Schilling zur Errichtung des Bauwerkes zur Verfügung gestellt hat. Ich schließe in diesen Dank auch die in der ARGE-Tomi tzs traße zusammengeschlos- senen Firmen Bau-AG Negrelli, Hamber- 5/177
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