Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/6

6 7 Samstag, 19.30 Uhr • • Altes Theater ORCHESTERKONZERT der „Freun- de des Musikgymnasiums Linz". 16 7 Dienstag, 20 Uhr • • Hof des Bummerlhauses CHORKONZERT. - Ausführende : Vo- kalensemble des „COLLEGE OF THE DESERT" (nur bei Schönwetter!) . 18 7 Donnerstag, Ausstellungs- • • raum Rathaus, Hof rechts KRÄUTER-AUSSTELLUNG von Gertraud Preiß. 24 7 Mittwoch, 16 Uhr • • Stadttheater KINDERZIRKUS „SANTELLI". Eindrucksvolle Talentproben der Musikschüler Das Konzert des Streichorchesters der Landesmusikschule Steyr stellte am 15. Mai einen neuerlichen Höhepunkt sei- ner Leistungsfähigkeit dar. Prof. Hans Fröhlich , der das Programm mustergül- tig vorbereitet hatte, führte seine junge Geigerschar sicher und behutsam durch den Abend. Fünf erste, fünf zweite Gei- gen, drei Bratschen und zwei Celli bilde- ten ein geschlossenes Ensem~Ie, welches tonrein spielte und vortreffltch. harmo- nierte. Ein Cembalo ergänzte die Stre1- chergruppe. Mit dem Concerto alla rustica in G-Dur von A. Vivaldi wurde begonnen. Schon hier konnte man den schönen, vollen Streicherklang feststellen. Im mittleren Satz setzte sich das Cembalo, von Heidrun Gruber gespielt, erstmals effektvoll in Szene. Eine besondere Freude erlebten die Zuhörer im Concertino D-Dur op . 15 im Stil von A. Vivaldi von F. Küchler. In diesem dreisätzigen reizenden Werk, für die Sologeige in der ersten Lage ge- schrieben und somit ein Einführungs- stück für Anfänger, legte der neunjähri- ge Dieter Janko eine überzeugende _Ta- lentprobe ab. Sicher in der lntonat10~, mit gediegener Bogenführung_ und_ ei- nem spürbaren Selbstbewußtsem spielte er seinen Part . ohne jede Scheu. Das Orchester begleitete rücksichtsvoll. Ga- briele Rag!, Trägerin verschiedener Preise, stellte im Konzert für V10lme und Orchester in B-Dur von G. B. Per- golesi erneut ihre hohe Musikalitä_t un- ter Beweis. Blendende Bogentechmk, si- cheres Lagenspiel und einfühlsamer Vortrag zeichnen ihr Können _aus. Auch hier bewährte sich das Begleitorchester vortrefflich. Forlse/zung auf Seite 196 „Diese Nyamisoro werden von den Snagomas als Medizinbehälter ver- wendet; sie sind auch Figuren mll Heilkrafl. Man erzeugt sie aus Maru - la (eine Holzar/)! " So der Künsller Johannes Maswangany. Schwarze und weiße Künstler Südafrikas Die BMW-Galerie zeigt gemein- sam mit dem Kulturamt der Stadt Steyr vom I8. Juni bis 19. Juli I985 im Foyer des Stadtsaales, Stelzha- merstraße · 2 a, unter dem Titel „Quellen und Strömungen", eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst des süd lichen Afrika (Bilder und Skulpturen). Die einmalige Präsentation der Kunst aus diesem Erdteil ist sowohl künstlerisch als auch kulturpolitisch ein ungewöhnliches und. wichti~es Projekt. ln dieser Expos1llon smd nämlich zum erstenmal schwarze und weiße Künstler vertreten. Sie war schon in Johannesburg ein großes Ereign is. Nahezu 100 Künst- ler haben Werke zu dieser repräsen- tativen Gruppenausstellung beige- steuert. Der erste europäische Schau- platz war München. Bis 1986 wird ~ie in weiteren 12 Städten zu sehen sem, so 11. ;1. in Rerl i n , Stuttgart , Bonn , Darmstadt, Hamburg und Zürich. Steyr ist die einzige österreichische Stadt, in der diese Schau gezeigt wird. Zur Ausstellung erscheint ein 64 Seiten starker, vorwiegend vier- farbig gedruckter Katalog, der über das Entstehen der Exposition, aber auch über die Lebens- und Arbeits- bedingungen der einzelnen Künstler Auskunft gibt. Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 9 bis 12 und 15 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag j~weils von 9 bis 12 Uhr bei freiem Emtntt zugänglich. Chorkonzert im Alten Theater Im Rahmen des 7. Internationalen Chor- und Musikfestes der IDOCO (]n- ternationale Dachorganisation der Ar- beiterchöre) vom 16. bis 19. Mai 1985 in Linz gastierte die Chorvere_inigung Ger- lingen bei Stuttgart auf Emladung des ASB „Stahlklang" am 17. Mai im Alten Theater. Die über 70 Mitglieder umfas- sende Chorgemeinschaft der Gäste, rund 40 Frauen und 30 Männer, konnte mit kultiviertem Chorgesang allgemeine Anerkennung erzielen . Unter ihrem Chorleiter, KMD Volkmar Lex, dessen sparsame, jedoch gezielte Zeichenge- bung den beachtlichen Klangkörper si- cher führte , wurde bei allen Program_m- nummern eine klangschöne, tonreme Interpretation erreicht. Die lyrische Komponente stand beim Gesang _1m Vordergrund , bei einigen Chören viel- leicht zu sehr, vermißte man doch da und dort eine lebhaftere Dynamik und dramatischere Gestaltung. Die Ausge- wogenheit zwischen den Frauen.- u_nd Männerstimmen bürgte Jedoch fur eme gediegene Gesamtleistung. Eröffnet wurde das Konzert der Gäste mit Chören von Händel, Gluck, Mozart, Haydn und Mendelssohn, einige davon in Bearbeitungen. Die Volkshedme lod1e über Schillers „An die Freude" im Satz von Bernhard Weber, die „Zählübung" von Wilhelm Schrey sowie der für Carl Orff typische kleine Chor „Odi et amo" beschlossen den ersten Teil. Der zweite Auftritt der Gäste brachte fünf Volksliedsätze des schwäbischen Liederkomponisten und Herausgebers von Liedsammlungen Friedrich Silcher (geb. 1789 in _Schnait/~ürtt~mbe_rg, gest. 1860 in Tübmgen). Hier _zeigte sich der Chor von seiner besten Seite, sowohl im Frauenchor als auch im Männerge- sang. Drei Volkslieder aus England, Deutschland und Amerika (dieses in einem besonders schönen Satz) folgten. Den überaus wirksamen Abschluß er- hielten die Chorvorträge mit dem Ste- phen Foster-Potpourri_, wobei der Chor- leiter am Flügel begleitete. R~1cher B_e1- fall wurde den Gästen für ihren em- drucksvollen Gesang zuteil. Dazwischen war auch der veranstal- tende ASB „Stahlklang" zu hören. Nach zwei einleitenden Tänzen von Johann Strauß, schwungvoll gesungen und von Prof. A. Bischof am Klavier dynamisch begleitet, zeigte der Chor mit österrei- chischen Volksliedern sein hohes Kön- nen. Aussprache, Dynamik, Agogik lie- ßen keinen Wunsch offen. Prof. Bischof führte seine kleine Sängerschar (32 Sän- gerinnen und Sänger) überaus sicher in der Qualität eines Kammerchor. Die Zuhörer, leider nicht allzu zahlreich, spendeten begeis terten Applaus. J. Fr. 23/195

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