Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/6

Stadtmeister auf dem Fahrrad: Manfred Himmelfreundpointner Zwei Rivalen standen im engeren Kreis als Bewerber um den Titel des Steyrer Radstadtmeisters. Manfred Himmcl - freundpointner startete im großen Feld der C-Fahrer und hatte sich ausgerechnet, im schnellsten Rennen eine gute Zeil her- auszufahren, die für den Stadtmcislcrlitcl reichen würde. Er hatte heuer erst 1100 Trainingskilometer in den Beinen, rollte im Hauptfeld mit, nur fehlte ihm im Finish die Kraft für Plazierungspliilzc . Nach dem Rennen saß er verdrossen im Straßengraben und wartete auf das n:ich ste Rennen , wo sein Widerpart am Starl war. Auch sein Vater war mit dem hllo apparat dabei . In den Nachkriegsjahren war er mit Drahtesel und Rucksack auf Tourenfahrten unterwegs. Auf den dama ligen Schotterstraßen war das Radfahren nicht einfach, denn man wurde wm Staubschlucker und mußte pro Fahrt cini ge Male picken. So hatte er also vom Val ·r die Radleidenschaft geerbt und wurde beim Dambergrennen vor acht Jahren zum Rennsport angeregt. Halle er mühsc lig mit einem Tourenrad begonnen, so hat er sich jetzt um 20.000 Schilling ein 11111 neun Kilo schweres Rennrad erspart. Sein Rivale Alfred Steinwcndncr se11.tc alles auf eine Karte. Er wollte den L andes meistertitel in der Hobby-Kate •orre I und zugleich den Stadtmeistertitel crlan •en . Natürlich wußte er, daß er ohne llnlc1 stützung in einem Start-Ziel -Sie• nod1 schneller als die C-Fahrer radeln mußte Nach der ersten Runde (45 km) lag er um eine Minute hinter den C-Fahrcrn. Son11t mußte er das Tempo noch forcieren . Im Finish am Berg ging ihm ahcr die Puste aus. Konditionsmängel hallen sich cingc stellt, da er ja wegen seines I laushaus ,.wer Jahre den Rennsport aufgegeben halle. Auf Anhieb wollte er jedoch wiederum der Alte sein. Er hatte sich verrechnet und saß zwischen zwei Sesseln. Der lachende Drit- te war Anton Flankl. Er rollte in der Hobby-I-Klasse im Hauptfeld mit und überholte am Berg noch Steinwcndner, so 20/ 192 S/llll/ll( ' /1{'('/' f :"lllll·purt. daf.1 il11t1 der ohcrilstcrrcichischc Landes- rllcrsl ·rtrtcl sicher war. Die Steyrer Josef Drah ·r, Chi istian llaslingcr und Josef Sd1r111peshcrgcr gahcn auf. Veranstalter l lu~o Brandstctter vom MS{' Steyr halle mrt einem Rekordergeb- nis von 310 Fahrern aus ganz Österreich sc111c liehe Not. Die großen Startfelder erschwerten die Organisation und schufen eine gereizte Stimmung. Proteste wegen lJ nsichtharkeit des Ziel-Transparents - die Leute standen davor und wegen ange- zweifelter Einlaufplazierungen mußten ge- klürt werden. Zwei Videokameras beseitig- ten letztlich alle Bedenken. Der Veranstal- ter will im nächsten Jahr wiederum das altbewährte Traditionsrennen auf den Damberg durchführen. Steyrer Stadtmeister wurde Manfred 1 limmelfreundpointner (MSC Steyr) vor Das Spitzentrio ( v. !. n. r.): Steinwendner, Himmelfreund- pointner (Stadtmeister), Flankt. Fotos: Steinhammer Anton Plank! (ARBÖ Steyr) und Alfred Steinwcndner (MSC Steyr). Ergebnisse: Landesmeisterschaft Frauen 1: Petra Sinz~ger (Ried); Hobby I: Anton Flankl (ARBO Steyr); Hobby II: Wolfgang Neulinger (Windhaag); Hobby III: Hubert Kern (Mauthausen). Klassensieger, 45 km - Schüler: Erich Lohner (Ranshofen) 1:31:22; Jugend: Ro- bert Hörandtner (Lambach) 1:25:30; Frauen I: Edith Schönberger (Schweiz) 1:22:30; Frauen II: Grete Mucher (Stok- kerau) I :30:00. 90 km, Junioren: Robert Prunner (Wie- ner Neudorf) 2: 14:30; C-Fahrer: Manfred Brunner (Mauthausen) 2: 19:30; Hobby I: Manfred Krallinger (Hallein) 2:20:30; Hobby II: Wolfgang Neulinger (Windhag) 2:22:30; Hobby III: Johann Hofmacher (Altlengbach) 2:22:30. F. L. Ernst Schlemmer Basketball- Bundestrainer Der Name Ernst Schlemmer ist in Steyr in Sportkreisen ein Begriff. Schon als klei- ner Knirps hat er sich dem Sport ver- schrieben und sein ganzes Leben in den Dienst der Sportförderung gestellt. Der vielseitige Allrounder (Fußballtormann, geprüfter Fußballtrainer, Schilehrwart) hat dem Basketball den Vorrang gegeben. In dieser Sparte hat er nun mit dem Amt des Bundestrainers die höchste Basket- ball-Auszeichnung erfahren. Wegen pber- bürdung durch verschiedene Ainter nimmt er diesen ehrenden Auftrag nur als

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