Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/5

Liebe Steyrerinnen und Steyrer, neben den Ressorts Finanzen, Wirt- schaftsförderung, den Verbänd egemein- schaften für Wasser und Abwasse rbesei- tigung, worüber ich Ihnen bereits vor einiger Zeit berichten konnte, gehört auch das Personalwesen zu meinen Auf- gabenbereichen . Ich möchte daher im Rahmen meiner heutigen Ausführungen auf di esen Bereich etwas näher eingehen und Sie darüber info rmieren. Die Au fga ben der Gemeinde haben in den letzte n Jahrzehnten ständig an Art und Um fa ng zugenommen und sind in einer fo rtschrittlichen, der heutigen Zeit entspreche nd en Kommunalwirt- schaft, ma n könnte fas t sagen so umfas- send wi e unse r Lehen se lbst. Es beginnt bei der Gehurt eines neuen Erdenbür- gers mit der Eint ragung in das Gebur- ten register, der Ausga be eines Gutschei- nes für ein Säuglingswäschepaket und Zahlen zu Ihrer Information geben möchte. Im Zentralaltenheim, einem ausge- sprochenen Dienstleistungsbetrieb, ist die Beschäftigtenzahl von 99 im Jahr 1970 auf 122 im Jahr 1979, nunmehr auf 140 angestiegen. Diese starke Erhöhung des Personalstandes im Zentralalten- heim in den letzten 15 Jahren ist, abge- sehen von der Arbeitszeitverkürzung, der Einführung der 40-Stunden-Woche, fast ausschließlich auf die laufende Aus- weitung unserer Kranken- und Pfle- geabteilung zurückzuführen . Betrug die Zahl der pflegebedürftigen Personen 1970 im Jahresdurchschnitt 140, so ist sie auf nunmehr 191 angestiegen. Die Stadtwerke mit den Bereichen Verkehrsbetriebe, Gas- und Wasser- werk, Stadtbad, Kunsteisbahn und Be- stattung hatten 1970 83 Bedienstete, bis 1979 stieg die Zahl_auf 101 und derzeit liegt die Zahl der Beschäftigten bei 115 Personen. Die Hauptursache des erhöh- ten Personalstandes liegt im Bereich der Die Stadtverwaltung im Dienste der Bewohner der Stadt Steyr ende t mit der stüdti schen Bestattung. Dazwischen liegt das Leben mit all seiner Vi elfalt und Manni gfaltigkeit. Es ist daher nic ht verwund erlich, daß die Stadt zur Bewä lt igung ihrer sich ständig ausweitenden Tä tigkcitcn auch mehr Personal henüti~ t. So ist unsere Stadtver- waltung ei nsc hließli ch a ll ihrer kommu- nalen Ei nr ichtunge n personell gesehen heute bereits 1.u rn fünftgrößten Betrieb in unserer Stadt geword en. Betrug der Gesamtpe rsona lsta nd 1970 noch 705 Bedi enstete, ware n es 1979 764, so liegt der· ßcschii fti gtenstand unter Berück- sichti gung a ll er Voll - und Teilzeitbe- schä ftigtcn heut e bei 799. In diesen 15 J ahren ha t sich demn ach die Zahl der von der Stadt beschäfti gten Personen um 94 oder, in Prozenten ausgedrückt, um 13 ,5 Pro;:cnt erhöht. 424 Bedienstete sind Fra uen und 375 Männer. Die Zahl der Beamten hcträgt 8 1, 705 Beschäftig- te sind Vert ragsbedi enste te und 13 sind als Saisona rbeiter ein gese tzt. 179 Be- dienstete, das sind 22 Prozent, sind zur Gänze oder überw iegend im Verwal- tungsbereich mit Behörd ena ufgaben be- traut, 620 Perso nen oder 78 Prozent sind im Dienstl eistungssektor, d. h. im Servi- cebereich , eingesetzt. Die des öfteren vorgebrachte Kritik eines überhöhten Personalstand es in der Verwaltung ist sicher ni cht berechtigt. Dies umso mehr, wenn man bedenkt, daß die Zahl der Beschäftigten in der Verwaltung in den letzten 15 Jahren nicht nur prozentuell zur Gesamtzahl der Gemeindebediensteten, sondern sich sogar zahlenmäßig, trotz der Ver- kürzung der Arbeitszeit und Einführung der 40-Stunden-Woche, verringert hat. Die Zunahme liegt ausschließlich im Dienstleistungsbereich, worüber ich Ih- nen nachstehend einige Beispiele und 8/144 Verkehrsbetriebe durch die Ausweitung und Installierung neuer Autobuslinien sowie in der Verdichtung und Verkür- zung der Anfahrtszeiten; beim Bereich Stadtbad durch die Inbetriebnahme des Hallenbades mit Sauna und Lehr- schwimmbecken und beim Gas- und Wasserwerk durch die Erweiterung des Versorgungsnetzes und die Gründung des „Wasserverbandes, Region Steyr". In den städtischen Kindergärten und Horten waren 1970 insgesamt 66, 1979 74 und sind nunmehr 79 Kindergärtne- rinnen und Hortnerinnen tätig. Der Grund des personellen Anstieges hängt vor allem mit der Ausweitung des Hort- betriebes und der Erhöhung der Grup- pen - 1970 gab es 35, nunmehr sind es 43, und zwar 33 Kindergarten- und zehn Hortgruppen - zusammen. Derzeit wer- den in unseren 13 Kindergärten und Horten 930 Kinder betreut. Die Stadtgärtnerei mußte ihren Be- schäftigtenstand von 16 Bediensteten 1970 auf 22 1979 und auf nunmehr 32 erhöhen. Diese Verdoppelung des Per- sonalstandes in der Gärtnerei ist auf die vielen zusätzlichen Grünanlagen bei den neuen Wohnanlagen der GWG, die Betreuung zusätzlicher Spiel- und Sportplätze und die vielen zusätzlichen Blumenbeete, die in allen unseren Stadtteilen angelegt wurden, zurückzu- führen . Die Stadtgärtnerei setzt zur Ver- schönerung unseres Stadtbildes derzeit jährlich rund 40.000 Blumen. Zusätzli- ches Personal war aber auch noch in anderen Dienstbereichen, wie z. B. in unserer Stadtbücherei und bei den städ- tischen Elektrikern, erforderlich. Auch dazu ein paar Zahlen: in unserer Stadt- bücherei, sie hat im Vorjahr im neuen Wohngebiet Resthof eine neue Filiale eröffnet, hat sich in den letzten sechs Vizebi,irgermeister Leopold Wippersberger Jahren die Zahl der Buchentlehnungen nahezu verdoppelt; betrug diese 1979 68.520, so lag sie 1984 bei 123.995 Bü- chern. Was die städtischen Elektriker betrifft, kann festgestellt werden, daß sich die Zahl der zu betreuenden Lichtpunkte (Straßenlampen, Verkehrslichtsignale etc.) alleine in den letzten fünf Jahren um rund 20 Prozent auf über 4800 vermehrt hat. Allein in diesen vier von mir kurz zitierten Servicebereichen - Kindergärten und Horte, Zentralalten- heim, Stadtwerke und Gärtnerei - hat sich die Zahl der Bediensteten von 1970 bis 1985, wie Sie meinem Bericht ent- nehmen können, um 102 Personen er- höht, d. h., daß in einigen anderen Bereichen im gleichen Zeitraum, das trifft vor allem auf die reinen Verwal- tungszweige zu, die Zahl der Beschäftig- ten abgenommen hat. Lassen Sie mich abschließend noch ein paar generelle Feststellungen treffen: Als Grundlage für unsere Personal- wirtschaft dient der alljährlich gleichzei- tig mit dem Budget beschlossene Dienst- postenplan. Entscheidend für Personal- einstellungen ist, nach Klärung der Be- darfslage, die Qualifikation des Bewer- bers, d. h. seine berufliche Ausbildung. Die Stadt hat aber auch auf die sozialen Aspekte zu achten, wie z. B. die soziale und wirtschaftliche Lage des Bewerbers. Gerade in Zeiten, in denen es keine absolute Vollbeschäftigung gibt, hat ein Gemeinwesen wie eine Stadtverwaltung die Pflicht, die sozialen Aspekte nicht außer acht zu lassen. Die Personalkom- mission bzw. der Stadtsenat trifft dann nach einer längstens dreimonatigen Ein- arbeitszeit die endgültige Entscheidung über jede Personaleinstellung. Erlauben Sie mir abschließend auch noch darauf hinzuweisen, daß wir seit kurzem den Parteienverkehr auf die ge- samte Dienstzeit ausgedehnt haben, um damit allen unseren Bürgern Vorspra- chen und Anfragen beim Magistrat zu erleichtern und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ich hoffe, Ihnen mit meinem heutigen Bericht einen Einblick auch in diese meine Aufgabengebiete gegeben zu ha- ben und verbleibe in diesem Sinne Vizebürgermeister Leopold Wippersberger sft'yr

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