Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/5

Die neue Straßen- verbindung drei Wochen vor der Fertigstellung. Das Bild zeigt die Ein- bindung der neuen Straße in den Lcit - nerberg. Foto: Kranzmayr Mit der Eröffnung des Wehrgrabentunnels ist der Ausbau des innerstädtischen Verkehrsringes abgeschlossen Festlich eröffnet wird am 23. Mai der neue Wehrgrabentunnel, der die Tomitz- straße mit der Schwimmschulstraße ver- bindet. Es ist das größte Verkehrsbauwerk der Stadt in der Nachkriegszeit. Mit dem 180 Meter langen Tunnel ist der Ausbau des innerstädtischen Verkehrsringes ab- geschlossen. Durch die Tunneltrasse wird der Weg von der Tomitzstraße in die Wehrgrabenniederung um die Hälfte ver- kürzt, die Steigerung von bisher 15 auf7,7 Prozent gesenkt. Insgesamt präsentiert sich das Bauwerk nach der Fertigstellung als sehr gelungene Lösung, die nach einer Planungsphase von zwei Jahren vom Ge- meinderat aus 22 Varianten als wirtschaft- lichste und umweltfreundlichste ausge- wählt wurde. Auf den Tag genau wird mit dem 23. Mai der vorgesehene Fertigstellungster- min trotz Auftragserweiterungen und geo- logischer Schwierigkeiten eingehalten. Zu- sätzlich zum Tunnelbau wurden an der Westseite des Vorwärts-Platzes ein neuer Fußgängereingang und Zuschauertribü- nen errichtet, an der Volksstraße zusätzli- che Parkplätze angelegt, die Haltebuchten für Linienbusse an der Tomitzstraße und Redtenbachergasse vergrößert und im Be- reich der Tomitzstraße konnte durch tiachträglichen Grunderwerb noch eine Abbiegespur in Richtung Stelzhamerstra- ße gebaut werden. Der Gemeinderat be- schloß auch noch die Errichtung einer Fußgängerunterführung von der Trafik Blumauerstraße zur Leitnerstiege, damit die Fußgänger nicht die stark befahrene 4/140 neue Straßenverbindung überqueren müs- sen. Die Fußgängerunterführung bedingt d ie Verrohrung des Unterlaufes des Teu- felsbaches . Damit der innerstädtische Verkehrsring nach der Tunneleröffnung voll leistungsfä- hig ist, wurde auch die Schwimmschulstra- ße neu asphaltiert, Bushaltebuchten und Gehwege neu gestaltet. Im Bereich der Platanenallee wurden die Asphaltflächen entfernt und Rasenflächen angelegt, wo- mit die Voraussetzungen zum überleben der Bäume geschaffen sind. Die Gesamtkosten für den Tunnelbau und die oben angeführten Zusatzarbeiten belaufen sich auf insgesamt 62 Millionen Schilling. Der neue Tunnel hat zwei Fahrspuren mit je 3,75 Meter und beidseitige Bege- hungsstreifen von einem Meter für das Wartungspersonal. Die Mindestdurch- fahrtshöhe beträgt 4,70 Meter. Aus Sicher- heitsgründen ist ein Fußgängerverkehr im Tunnel nicht möglich. Sicherheitseinrichtungen Der Tunnel wurde mit allen erforderli- chen Sicherheitseinrichtungen ausgestat- tet. Insgesamt sind drei Notrufanlagen - an den Portalen und in der Mitte des Tunnels - montiert. Wird der Notruftele- fonhörer abgehoben, meldet sich sofort die ständig besetzte Funkleitzentrale der Polizei, die bei Unfall, Br.and usw. die notwendigen Einsätze von Rettung und Feuerwehr veranlaßt. Registrieren das CO- oder das Trübsichtmeßgerät die Überschreitung zulässiger Werte, schalten alle Tunnelampeln automatisch auf Rot- licht. Gleichzeitig meldet ein automati- scher Störungsmelder über Tonban~. und Telefon der Funkleitzentrale die Uber- schreitung der zulässigen Höchstwerte. Ein automatischer Summenstörmelder überprüft täglich alle Leitungen auf ihre Funktionstüchtigkeit. Schließlich wurde der Tunnel im Ein- vernehmen mit der Bundespolizeidirek- tion Steyr noch mit einer Gegenverkehrs- anlage ausgestattet. Diese Zusatzeinrich- tung, mit welcher die an den Tunnelporta- len aufgestellten Verkehrsampeln von Hand ausgeschaltet werden können, ist erforderlich, um für Wartungsarbeiten und vor allem bei Verkehrsunfällen die nötigen Vorkehrungen treffen zu können. Sollte es zu Störungen kommen, durch welche der Tunnel vorübergehend ge- sperrt werden muß, sind folgende Ver- kehrsumleitungen vorgesehen: Der Ver- kehr wird dann stadtauswärts über die Stelzhamerstraße, die Volksstraße und den Leitnerberg umgeleitet, stadteinwärts über die Blumauergasse, den alten Bahnhof und die Redtenbachergasse. Feuerlöscher sind bei den Portalen und in der Tunnel- mitte montiert. Zur besseren Orientierung sind im beleuchteten Tunnel die Fahr- bahnränder mit Rückstrahlern und die Fahrbahnmitte mit einer rückstrahlenden Sperrlinie markiert. stl'yr

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