Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/4

Im Steyrer Stadtsenat ist Ingrid Ehrenhu- ber far die Bereiche Kindergärten, Zentra- laltersheim und Seniorenbetreuung zustän- dig. Der nachfolgende Bericht gibt einen Einblick in diese Bereiche. Unsere zwölf städtischen Kindergärten, fünf Tagesheimstätten und vier Schüler- horte werden derzeit von über 900 Kindern besucht. Jede Kindergärtnerin arbeitet nach ei- nem Arbeitsplan. Oberstes Gebot ist das spielerische Lernen, ohne Leistungsdruck, ohne Zwang. Jede Tätigkeit wird daher genau überlegt, denn bis zum Schuleintritt sollen unsere Kinder über ein bestimmtes Wissen verfügen. Dies kann jedoch nur in liebevoller Kleinarbeit erreicht werden. Im Herbst, wenn die Tage kühler werden und wenn man sich witterungsbedingt mehr in den Gruppenräumen aufhält, be- ginnt für die Kinder und Kindergärtnerin- nen eine arbeitsreiche Zeit mit den Vorbe- reitungen für den Advent, Nikolo und Weihnachten. Denn auch in der stillsten Zeit des Jahres geht es nicht ohne heimeli- ges Feiern. Kaum ist das Weihnachtsfest vorbei, beginnen die Bastelarbeiten für den Fa- sching, das Osterfest und den Muttertag, Bediensteten des Landes OÖ. durchgeführt wurden, von unseren Kindergärtnerinnen gemacht. Darüber hinaus erfolgt eine ganzjährige Betreuung durch eine Dipl.-Logopädin. Die wöchentliche Turn- stunde und die täglichen Ausgleichsübun- gen sollen künftig mi't einem gezielten täglichen „5-Minuten-Turnprogramm" er- gänzt werden, um Fuß- und Haltungsschä- den vorzubeugen . Das tägliche Zähneput- zen, nach den Mahlzeiten im Kindergar- ten, soll ebenfalls bald zur Selbstverständ- lichkeit für unsere Kinder werden. In der Zeit vom 6. bis 10. Mai 1985 werden die Einschreibungen für das Kin- dergartenjahr 1985/86 entgegengenom- men. Seitens der Bewohner der Waldrand- siedlung wurde an mich der Wunsch her- angetragen, durch Beistellung einer Fahr- gelegenheit auch den Kindern dieses Wohngebietes den Besuch eines städti- schen Kindergartens zu ermöglichen. Um diesen Wunsch jedoch nähertreten zu kön- nen, ist es allerdings erforderlich, die ge- naue Anzahl der in Frage kommenden Kinder zu wissen. Ich ersuche daher die Eltern der Waldrandsiedlung, die Anmel- dung für das Kindergartenjahr 1985/86 15 Mill. Zuschuß für Kindergärten aber auch der Vatertag wird im Kindergar- ten nicht vergessen. Im Frühling, wenn es wieder wärmer wird, werden viele Spaziergänge, aber auch ein richtiger „Wandertag" in die nähere Umgebung unternommen. Im Kindergarten wird aber nicht nur mit den Kindern gearbeitet, auch die Eltern werden in die Arbeit miteinbezogen. Es werden gemeinsame Bastelnachmittage, Mutter-Kind-Turnen, Spielzeug- und Buch- ausstellungen sowie Gesprächsrunden veranstaltet, denn eine gute Zusammenar- beit zwischen Elternhaus - Kindergarten und Schule sind für die Erziehung und Entwicklung unserer Kinder von großer Bedeutung. Aus diesem Grunde halten unsere Hort- nerinnen einen engen Kontakt zu den Schuldirektionen bzw. zum Lehrkörper der ihnen anvertrauten Kinder. Nur so ist es möglich, den Kindern wirksam bei der Bewältigung von Schulproblemen zu hel- fen. Wie sehr gerade die Schülerhorte von den berufstätigen Eltern, aber auch von Eltern deren Kinder Lernschwierigkeiten haben, geschätzt werden, zeigt der ständig steigende Bedarf an Hortplätzen. Mit Be- ginn des Schuljahres 1984/ 85 wurde die Anzahl der Hortplätze durch die Einrich- tung einer Hortgruppe im Wehrgraben urid den am 5. November d. J. übergebe- nen neuen Schülerhort Resthof um 82 erhöht. Der Schülerhort Resthof ist, ange- sichts der steigenden Bevölkerung in die- ~m Stadtteil, bereits völlig ausgelastet. In unseren Kindergärten wird aber auch der Gesundheitserziehung besonderes Au- genmerk geschenkt. Jährlich einmal wer- den die Kinder vom Amtsarzt untersucht. Seit Jänner d. J. werden die Sehtests, die bisher in größeren Jntervallen von einer steyr direkt bei unserer Frau Oberkindergärtne- rin, Hermine Schachermayr, Tel. 25 7 11 / 304, vorzunehmen. Abschließend darf ich vermerken, daß die Stadtverwa,ltung allein für den Kinder- gartenbetrieb jährlich einen Zuschuß in der Höhe von rund 15 Millionen Schilling leistet. Ständig steigender Bedarf an Pflegebetten Der Ausbau der sozialen Dienste in unserer Stadt - Bau von Pensionisten- wohnhäusern, Aktion „Essen auf Rädern" , Hauskrankenpflege - hat das Ziel und macht es möglich, daß unsere betagten Mitbürger ihren Lebensabend länger in der ihnen liebgewordenen, gewohnten Umgebung verbringen können. Dies be- wirkt aber auch, daß unser Zentralalters- heim immer mehr zu einem Pflegeheim wird. Obwohl erst im Dezember 1983 durch einen Umbau zusätzlich 33 Pflegebetten übergeben werden konnten, umfaßt die derzeitige Warteliste 52 Personen. Dies hat die Stadtverwaltung veranlaßt, eine aber- malige Erweiterung der Pflegeabteilung vorzunehmen. Nach Abschluß des derzeitigen Umbau- es, voraussichtlich im August d. J., beträgt die Bettenkapazität ca. 200 Betten in der Pflegeabteilung und 150 in der sogenann- ten Heimabteilung. Die Erweiterung der Pflegeabteilung bringt auch einen vermehrten Wäschean- fall - derzeit bereits 250.000 kg Trocken- wäsche jährlich. Der Windelbestand von 10.000 Stück läßt den Schluß auf die hohe Anzahl von inkontinenten Patienten zu. Der derzeitige Umbau beinhaltet neben der Erweiterung der Pflegeabteilung auch Frau Stadtrat Ingrid Ehrenhuber , den Ausbau der Wäscherei, eine Moderni- sierung der Bäder - Ausstattung mit heb- und senkbaren Badewannen - und die Verbesserung der Sozialräume für die ca. 140 Bediensteten. Die Gesamtumbauko- sten belaufen sich auf 4,5 bis 5 Millionen Schilling. Dazu wird mit einem Kostenaufwand von 300.000 Schilling eine zentrale Schlüs- selanlage installiert. Diese ermöglicht das Aufschließen der Türen auch bei innen- steckendem Schlüssel. Dadurch wird in Notsituationen eine rasche Hilfeleistung für die Bewohner möglich. Zur Abrundung möchte ich noch erwäh- nen, daß unsere Zentralküche täglich 1050 Essenportionen zubereitet und damit nicht nur die Heimbewohner und Bediensteten des ZAH, sondern auch die Magistratsbe- diensteten, Kinder in unseren Tagesheim- stätten und Horten sowie seit Mitte Fe- bruar auch unsere Senioren, im Rahmen der Aktion „Essen auf Rädern", mit war- men Essen versorgt. Neben den bereits erwähnten Investitio- nen werden laufend, mit hohem Kosten- aufwand, Verbesserungen mit dem Ziel einer Hebung der Unterbringungs- und Lebensqualität durchgeführt. So verfügen alle Zimmer über die entsprechenden An- schlüsse für Telefon und Fernsehen. Die angeführten Investitionen und Lei- stungen müssen aber noch unter dem As- pekt gesehen werden, daß allein für den laufenden Betrieb des Zentralaltersheimes ein jährlicher Zuschußbedarf in der Höhe von über 24 Millionen Schilling notwendig ist. Mit der Erweiterung der Pflegeabtei- lung und dem damit verbundenen erhöh- ten Personalbedarf wird sich dieser Zu- schuß noch erhöhen. Über die Seniorenbetreuung, im Rah- men unserer bestehenden sechs Senioren- klubs, erlaube ich mir, in meinem nächsten Beitrag zu berichten. Ihre 9/109

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2