Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/4

Liebe Leser, der heurige Winter gab mir bereits Gelegenheit, im Amtsblatt der Stadt Steyr auf die Probleme des Winter- dienstes Bezug zu nehmen. Nach einigen Witterungsrückschlägen scheint es nun, daß der Winter doch endgültig Abschied genommen hat und man daher auch schon eine vorsichtige Bilanz über die Kosten ziehen kann. Nach den bisher vorlie- genden Abrechnungen werden sich die Kosten insgesamt auf rund 6,5 Millionen Schilling belaufen. Darin sind die Kosten für die Schneeräu- mung sowie für die Sp!ittstreuung und die Salzstreuung auf den be- sonders steilen Bergen enthalten. Bei den mehrfach extremen Schneelagen konnte der städtische Wirtschaftshof die Räumung mit sei- nen Geräten allein nicht mehr be- wältigen, so daß kurzfristig Fremdfir- men zur Beseitigung der Schnee- massen herangezogen wurden. Für diese Dienstleistungen mußte die Stadt rund 2,2 Millionen Schilling aufwenden. Die einschneidende Reduzierung der Salzstreuung wurde allgemein aus Gründen des Umweltschutzes sehr positiv beurteilt, hatte aber an- dererseits zur Folge, daß in stärke- rem Maße zur Splitt- und Sandstreu- ung übergegangen werden mußte, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten. Derzeit ist der städtische Wirtschaftshof mit den Kehrmaschinen und mit Räum- trupps fast pausenlos im Einsatz, um das Streugut wieder zu entfernen. Es wird dabei in der gleichen Rei- henfolge wie bei der Schneeräu- mung vorgegangen, das heißt, daß von den stark befahrenen Haupt- durchzugsstraßen ausgehend, sy- stematisch die Reinigung durchge- führt wird. Ich möchte Sie dabei um Ihr Verständnis ersuchen, daß es bei einem Straßennetz von mehr als 120 km nicht möglich ist, gleichzeitig al- len sicher berechtigten Wünschen nach Reinigung der Straßen nach- zukommen. Die Seite des Bürgermeisters Wie bereits mehrfach angekündigt, geht der neue Straßenabstieg von der Tomitzstraße zur Schwimm- schulstraße seiner Vollendung ent- gegen. Die Kapriolen des Winterwet- ters bringen es jedoch mit sich, daß die bereits für 30. April 1985 ange- kündigte Eröffnung des neuen Stra- ßentunnels sich verzögert. Die star- ken Schneefälle und das nachfol- gende Tauwetter haben den Teu- felsbach plötzlich anschwellen las- sen, so daß es zu einer Über- schwemmung der Kanalbaustelle kam. Die Arbeiten mußten vorüber- gehend eingestellt werden, ,wodurch eine Bauverzögerung von etwa dre, Wochen eintritt. Der neue Eröff- nungstermin wurde nunmehr mit Donnerstag, dem 23. Mai 1985, fest- gelegt. Ich möchte Sie heute schon auf die nächste Nummer des Amts- blattes hinweisen, in der ausführlich über dieses Ereignis informiert wer- den wird. Eine besondere Aktion im Dienste des Umweltschutzes plant die Stadt Steyr am Samstag, dem 27. April 1985. Wie Sie vielleicht schon den Plakatanschlägen entnommen ha- ben und wie auch in dieser Nummer des Amtsblattes ersichtlich ist, führt das Umweltschutzreferat der Stadt Steyr eine Sammelaktion für Pro- blemmüll jeylic/1er Arl uurc;/1. Dd der Begriff Problemmüll sehr allgemein gehalten ist, finden Sie im Inneren dieses Blattes eine detaillierte Auf- stellung aller für diese Aktion in Fra- ge kommenden Abfälle. An drei be- sonders gekennzeichneten Sammel- plätzen, am Parkplatz Schiffmeister- haus, am Jahrmarktgelände auf dem Tabor und bei der Mehrzweckhalle Münichholz, wo sachkundiges Per- sonal für Auskünfte zur Verfügung steht, ist die Möglichkeit gegeben, jenen Müll aus dem Haushalt los zu werden, der einer besonderen Ent- sorgung bedarf. Die Aktion ist selbstverständlich kostenlos, der ge- sammelte Müll wird an die Entsor- gungsbetriebe Simmering abgelie- fert. Eine erfreuliche Mitteilung kann ich auch den Freunden und Benützern des städtischen Freibades machen. Durch Verkürzung der täglichen Ar- beitszeit ist es vielen Menschen möglich, am Nachmittag das Frei- bad zu besuchen. Zur Erleichterung des Bäderbesuches hat der Ge- meinderat der Stadt Steyr die Ein- führung eines eigenen Kurztarifes beschlossen, der jeweils ab 15 Uhr wirksam ist und bedeutende Ermäßi- gungen der Eintrittspreise vorsieht. Näher Informationen finden Sie ebenfalls im Inneren des Blattes. Schließ/ich möchte ich Sie noch in- formieren , daß im Verlaufe der letz- ten Wochen intensive Verhandlun- gen mit einer Zulieferfirma für das BMW-Motorenwerk stattgefunden haben. Es handelt sich um einen Be- trieb, der Kabelbäume produziert und in Steyr eine Niederlassung gründen will. Die Stadt hat zu die- sem Zweck ein an der Ennser Stra- ße liegendes Grundstück dem Un- ternehmen angeboten und es wurde grundsätzlich bereits eine Einigung über die Förderungsleistungen der Stadt und die Leistungen des Be- triebs erzielt. Die Firma beabsichtigt, im Endausbau rund 300 Arbeitskräf- te zu beschäftigen. Es handelt sich vorwiegend um Arbeitsplätze für Frauen. Die Verwirklichung dieses für die Stadt bedeutsamen Projektes hätte zur Folge, daß die Arbeits- marktsituation in unserem Bereich weiter verbessert wird. Außerdem sind auch die im Zusammenhang mit der Errichtung des Werkes not- wendigen lnvesititionen für unseren Raum von maßgeblicher Bedeutung. Die Firma Dräxlmaier wird auch dem Wunsch der Stadt, bei der Errich- tung des Werkes Steyrer Unterneh- mungen heranzuziehen, Rechnung tragen. Ich hoffe, daß die vorangeführten In- formationen und Mitteilungen auch Ihr Interesse finden und verbleibe wie immer Ihr Heinrich Schwarz

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2