Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/4
Festungen", darunter alle zehn Mascl1111c11 der letzten Formation. Die deutschcn Vc1 luste lauteten auf drei Me 109, wc1tci · zwei machten Bruchlandungcn. 1) ·1 i:1 folg der deutschen Jagdnicger llißt sich aus dem Befehl erklären, sich auf J..c1m: Kämpfe mit dem alliierten lkglc1tschut, einzulassen, sondern die todbringc ndcn Bomber direkt anzugreifen . Die amerikan_i_schen Bcgleitjägcr war ·n in sechsfacher Ubermacht, aber ein Teil davon konnte nicht eingreifen. weil cr ,.u weit im Osten flog. In den zwei /\ng1ifls wellen wurden insgesamt 996 Bomben abgeworfen. Die Schäden warcn bedcu- tend umfangreicher als am Vortag. 2 12 Menschen wurden getötet, 371 verlctl.l, über 1000 obdachlos, da 65 l läuscr total zerstört und 445 beschädigt worden waren . Vor allem hatten die Haratzmüllerstraße. die Bah.nhofstraßc und die Johanncsgassc schwer gelitten. Die Brücken über Enns und Steyr blieben unbeschädigt, obwohl auf der Enns auf einer Länge von nur einem Kilometer 253 Bombeneinschläge gezählt wurden. Im Werk wurden der 27.000 Quadrat- meter umfassende M-Bau zerstört, der C-Bau und das Sägewerk beschädigt. Ei- ner der beiden Schlote war glatt durchge- schlagen worden. Die Amerikaner hatten es auf die Zerstörung der wichtigsten An- lagen abgesehen, scheinen aber nach alten Plänen vorgegangen zu sein. Es hatte keinen Sinn gehabt, das alte Objekt XIII, in dem einmal die Kugellagererzeugung untergebracht war, und den H-Bau, der 22/122 /)(',- f-'111g1111g :. 11111 I 11/11c/1111:.w11/le11 111'lw11 t/1'111 l,e11tige11 /111 llllC' \/"('(/ lg_ 1'111 ll(l\'//1/11 . /111 // i11tergru11d der all<' l i 1hor11m11. ,p:ill'I dc111 gl ·1cl1c11 Zweck dienen sollte, so 11111 llomhcn , .u malträtieren, während dt:1 w1ch11 •t: 1:1ugmo torenbau nur zwei /ulallsl1dk1 crhiclt und die wertvolle / .rn I ralha Il •rci gänz lich unbeschädigt hl1ch . Von dcm Bes tand des neuen Wälz- la gc 1wc1 J..cs 111 Stcyr-M ünichholz scheinen d1 · /\11 •1cifi:r kcinc genaue Kenntnis ge- h.ihl ,u haben . Dieses wie bei dem An- g1ifT 1H11 cincn Zufallstreffer a uf. Doch dieser scheinbare Irrtum sollte beim An- griff am 2. April 1944 nicht mehr passie- ren. In der Nacht vom 24. auf 25. Februar flogen die auf Nachtangriffe spezialisier- ten Wellingtons des 205. RAF-Geschwa- ders einen Angriff auf Steyr, der in den An lagen der Steyr-Daimler-Puch-Werke nur wenig Schaden verursacht hat, doch beim Kugellagerwerk zwanzig Prozent der Anlagen ze rstörte. Beim Höhepunkt der „Großen Woche" am 25. Februar blieb Steyr unbehelligt. Das Ziel war an diesem Tag Regensburg. In der gesamten „Großen Woche" wur- den von der 8. und 15. US-Luftflotte 4000 Tonnen Bomben abgeworfen. Die Verlu- ste betrugen 1200 Mann. Die mechanisch annillige P 38 (Lightning) wurde durch die verbesserte P 47 und P 51 mit einer bedeu- tend größeren Reichweite ersetzt. Am 1. Mürz wurden die Bombenopfer in einer gemeinsamen Feier zu Grabe getragen . Der größte Angriff auf Steyr erfolgte am Palmsonntag des Jahres 1944, am 2. Apri l. Um die Mittagszeit griffen 250 Bomber, durchwegs „Fliegende Festungen", ge- schützt von Begleitjägern, aus dem Süden kommend, in fünf Wellen an . In Steyr wurden sie von einer starken Flakabwehr empfangen. Als zusätzliche Schutzmaß- nahme vernebelten die Steyrer ihre Stadt. Aufkommender Wind trieb die schützen- den Nebelwolken nach dem Osten in das Gebiet Kleinraming, Behamberg und Kürnberg ab. Der Kommandant der ,,Scout-Maschine" der angreifenden Ge- schwader ließ sich dadurch irritieren und setzte seine Markierungswürfe in das östli- che Randgebiet von Steyr. Der Bombenre- gen erfaßte aber das bisher noch nicht allzu beschädigte Wälzlagerwerk. Dort wurden - nach alliierten Angaben - 50 Prozent der Lagerbestände, das waren viereinhalb Monatsproduktionen , vernich- tet. Durch Rationalisierung konnten pä- ter diese Verluste ausgegli chen werden. In Steyr selbst wurden 512 mittlere und neun leichte Sprengbomben und ca. 3600 Brandbomben gezählt. Die Amerikaner ~~i..--------'.. - - ...~• ,-:-; - -= ~.., - - - ;;:;t.:== ,.._ . ...,. . --- ... • r -::=::;:--_ -::::.----==-- J l ~ :'
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