Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/3

Liebe Leser, der heuer relativ kurze Fasching hat in Steyr wie in den vergangenen Jah- ren am Faschingsdienstag seinen Hö- hepunkt erlebt. Nachdem man sich vorher bei den verschiedenen Bällen im gesellschaftlichen Rahmen ver- gnügt hatte, sind zum Faschingskehr- aus die Steyrerinnen und Steyrer in Scharen maskiert ins Stadtzentrum gezogen und haben auf ihre Weise von den „närrischen Tagen" Ab- schied genommen. Ohne ausdrückli- chen Aufruf ist das lustige Treiben am Nachmittag des Faschingsdienstages in unserer Stadt schon zu einer festen Einrichtung geworden. Ich danke al- len maskierten Gruppen und auch den Einzelpersonen, die mit ihrer Fröhlichkeit beigetragen haben, daß sich in Steyr ein nicht mehr wegzu- denkender Faschingsbrauch entwik- kelt hat. Trotz aller Fröhlichkeit des Faschings ging aber in der Stadt und auch im Rathaus die Arbeit ungestört weiter, und so möchte ich Ihnen auch heute wieder über einige wichtige Ereignis- se aus dem städtischen Bereich be- richten. Am Montag, dem 25. Februar fand im BMW-Motorenwerk im Beisein promi- nenter Gäste aus dem In- und Aus- land der festliche Spatenstich für die zweite AushAustufe rles Werkes statt Ich darf Sie auf die ausführliche Be- richterstattung im Inneren dieses Blat- tes verweisen, möchte aber dieses bedeutsame Ereignis auch hier mit ei- nigen Worten würdigen. Mit dem Aus- bau der zweiten Stufe, welche Investi- tionen in Höhe von drei Milliarden Schilling in Gang setzt, werden die Ausbauziele des Unternehmens er- reicht sein. Dies bedeutet aber neben einer Verdoppelung der Produktion auch die Schaffung von 400 neuen, qualifizierten Arbeitsplätzen, ein Fak- tum, welches gerade in einer Zeitei- Die Seite des Bürgermeisters nes weltweiten industriellen Umbru- ches gar nicht hoch genug einge- schätzt werden kann. Die oft zitierte Krisenanfälligkeit der Stadt Steyr wird dadurch wesentlich vermindert, und zudem wird der Name Steyr mit einem weiteren weltweit anerkannten Pro- dukt in Verbindung gebracht. Im Amtsblatt wurde schon mehrmals über das Problem der Müllentsorgung und die damit im Zusammenhang ste- henden Bemühungen der Stadt zur Reaktivierung der derzeit stillgelegten Mülldeponie in Hausleiten berichtet. Die Stadt hat ein Sanierungskonzept, welches auf alle Umweltfragen Be- dacht nimmt, ausgearbeitet und der Wasserrechtsbehörde zur Genehmi- gung vorgelegt. Ich kann Ihnen heute mitteilen, daß der Bewilligungsbe- scheid der Wasserrechtsbehörde be- reits beim Magistrat der Stadt einge- langt ist. Nach Sicherung der Finan- zierung, die rund 40 Millionen Schil- ling erfordern wird, kann dieses aus Gründen des Umweltschutzes für die Stadt eminent wichtige Vorhaben, mit dem die Frage der Müllentsorgung weit in die Zukunft gelöst erscheint, in Angriff genommen werden. Die hohen Investitionen sind im Interesse einer aktiven Umweltpolitik notwendig und voll gerechtfertigt. Zum Abschluß möchte ich Sie nnch auf ein bedeutsames Ereignis, wel- ches schon seine Schatten voraus- wirft, hinweisen. Ohne nennenswerte Störungen des Verkehrsflusses und daher fast unbemerkt, geht eines der wichtigsten Straßenbauwerke der Stadt, der Abstieg von der Tomitzstra- ße in den Wehrgraben mit dem ersten Straßentunnel in Steyr, seiner Vollen- dung entgegen. Die feierliche Eröff- nung dieses Straßenstückes, mit des- sen Fertigstellung der innerstädtische Verkehrsring geschlossen ist, wird Ende April erfolqen, wobei vorher noch Gelegenheit sein wird, den Tun- nel auch als Fußgänger zu besichti- gen. Ich möchte Sie heute schon zur Teilnahme an diesem festlichen Ereig- nis einladen und verweise auf die nächste Nummer des Amtsblattes, in der sowohl das Programm der Eröff- nung als auch die damit im Zusam- menhang stehenden Verkehrsrege- lungen, im besonderen die Verlegung der Bushaltestellen, ausführlich dar- gestellt werden. Ich hoffe, daß diese Mitteilungen wie- der Ihr Interesse finden werden und verbleibe Ihr Heinrich Schwarz

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