Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/3

das Postzollamt untergebracht. Hier kön- nen Paketgroßaufgeber ihre Sendungen direkt zur Paketumleitung heranbringen, wobei die Weiterbeförderung entweder über den eigenen Bahngleisanschluß oder die Straßenpostkurse erfolgt. Durch die Situierung der Paketaufgabe in der Dukartstraße konnte das alte bau- fällige Paketpostamt auf dem Gelände der Postgarage aufgelassen werden. Im ersten und zweiten Obergeschoß sind die Ge- samtzustellung sowie Büro- und Sozialräu- me untergebracht. Im Erdgeschoß ist au- ßerdem eine Großgarage für 58 Fahrzeuge situiert, in der neben den Betriebsfahrzeu- gen auch private Fahrzeuge der Bedienste- ten abgestellt werden können. Im Keller des Gebäudes befinden sich neben den Räumen für die Heizung, Zivilschutz- raum, zentrale Sozial- und Sanitäranlagen. Bei der Planung mußte auf die exponierte Lage des Bauplatzes im Sichtbereich der Altstadt Bedacht genommen werden. Es wurde versucht, durch Gliederung und Situierung der einzelnen Trakte eine un- auffällige in das Gesamtbild dieses Stadt- teiles integrierte Erscheinungsform zu fin- den. Erschwerend war die Beengtheit des Bauplatzes, welcher teure Fundierungs- maßnahmen und eine maximale Ausnüt- zung der Baufläche erforderte. Das Gebäude ist in Stahlbetonskelett- bauweise mit vorgehängten Betonfertigtei- len errichtet. Der Innenausbau erfolgte im wesentlichen mit mobilen Wandsystemen, so daß jederzeit eine Anpassung an geän- derte Betriebsverhältnisse in einfacher Weise möglich ist. Für die Innenwandverkleidung in den Keller- und anderen stark beanspruchten Räumen wurden im Hinblick auf deren Wartungsfreiheit und Verschleißfestigkeit ca. 1300 Quadratmeter Sichtziegelwand eingebaut. Die Dacheindeckung und der Fassadenanstrich wurden im engen Ein- vernehmen mit dem zuständigen Referat für Altstadterhaltung des Magistrates der Stadt Steyr festgelegt. Nachstehend einige technische Daten: Der Neubau steht auf einem 2580 Qua- dratmeter großen Grundstück und hat eine verbaute Fläche von 1867 Quadrat- metern und einen umbauten Raum von 20.350 Kubikmetern. Es waren 10.000 Ku- bikmeter Erdaushub notwendig, es wur- den 5600 Kubikmeter Beton und 420 Ton- nen Stahl eingebracht. Der Baubeginn erfolgte im Juli 1981; die Rohbaugleiche im September 1982. Die Ausbaufertigstel- lung erfolgte im Mai 1984. An Hochbau- kosten erwuchsen 63 Millionen Schilling. Für die Einrichtung mußten weitere 6,6 Millionen Schilling aufgebracht werden. Bürgermeister Heinrich Schwarz, der beim Festakt neben Minister Lacina auch Generalpostdirektor Dr. Übleis und Präsi- dent Neuhauser in Steyr begrüßen konnte, gratulierte namens der Stadt zum gelunge- nen Werk und würdigte die großen An- strengungen der Post um die Modernisie- rung und den Ausbau ihrer Dienste in Steyr. Als besondere Leistungen nannte Schwarz den Neubau des Fernwählamtes Tabor, der Postautobusgarage und die neuen Einrichtungen in den Stadtteilen Ennsleite, Münichholz und Steyrdorf. SU')'I' Rundgang durch das neue Gebäude. Im Bild (v. /. n. r.): Landesrat Ing. Hermann Reich/, Minister Ferdinand Lacina, Vizebürgermeister Leopold Wippersberger, Bürgermeister Heinrich Schwarz und Mag. Franz Neuhauser, Präsident der Post- und Telegraphendirek- twn für Oberösterreich und Salzburg. Fotos: Hartlauer „Nt:ut: Räumt: allt:in sind noch nicht das Entscheidende, sondern der Geist, der in ihnen wohnt", sagte Bürgermeister Schwarz, ,,aus dem ,Postamt' von einst ist längst ,unsere Post' geworden, ein Dienst- leistungsbetrieb, der seinen Kunden in vielfältiger Weise zur Verfügung steht. Alle diese Investitionen haben aber auch einen nicht zu übersehenden wirtschaftli- chen Effekt. Sie schaffen für viele Men- schen aus einer Reihe von Berufen Ar- beitsplätze und tragen damit zur Belebung der Wirtschaft bei", betonte Schwarz, ,,ein weiterer Nebeneffekt eines solchen Neu- baues ist auch in der Belebung des betref- fenden Stadtteiles zu sehen, denn ein Postgebäude zieht täglich viele Menschen an." Bürgermeister Schwarz appellierte an die Postverwaltung, im Stadtzentrum die bisherigen Dienste so umfassend wie mög- lich zu erhalten. Landesrat Ing. Reich!, der als Vertreter des Landes Oberösterreich an den Eröff- nungsfeierlichkeiten teilnahm, würdigte die Post als eine nicht mehr wegzudenken- de Einrichtung unserer Gesellschaft. Diese Bedeutung könne insbesondere daran er- sehen werden, daß täglich Millionen Men- schen ihre Dienstleistungen, sei es bei der Beförderung von Brief- und Paketsendun- Schalterhalle des Postamtes 4400 Steyr. ~ 1~5'] 1 ~ gen, im Rahmen des Geld- und Postdien- stes, auf dem Fernmeldesektor oder bei der Personenbeförderung, in Anspruch nehmen. lng. Reichl würdigte ferner die Bemühungen, das Leistungspaket, etwa durch die Schaffung neuer und erweiterter Linien zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, durch die Modernisierung der Verkehrsmittel oder die Schaffung neuer Einrichtungen am Nachrichtensektor auf einem zukunftsorientierten Stand zu hal- ten. Damit schaffe die Post nicht nur dem einzelnen günstige Lebens-, Freizeit- und Arbeitsbedingungen, sondern eröffne auch der Wirtschaft ständig neue Wege und Arbeitsplätze. Minister Lacina sieht in Steyr eine Pha- se industrieller Erneuerung, ,,wir werden alles unternehmen, um Steyr als Industrie- standort zu erhalten", sagte der Minister, „wir haben die Sonderförderungsaktion für die Region Steyr verlängert, wir schaf- fen neue Arbeitsplätze in diesem Raum. Ziel unserer gesamten Wirtschaftspolitik ist es, daß es in Österreich nie mehr zu einer Arbeitslosigkeit wie während der Weltwirtschaftskrise kommt, in der Steyr eine der am härtest betroffenen Städte war".

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