Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/2

Z ur Erinnerung an den bekannten Steyrer Pädagogen, Heimatkund- ler und Denkmalpfleger Prof. Gregor Goldbacher wurde anläß- lich dessen 100. Geburtstages im Jahre I 975 von der Stadt Steyr der Gregor- Goldbacher-Förderungspreis gestiftet - mit dem Ziel, Aktivitäten zu fördern, die der Stadt Steyr zum Vorteil gereichen . Dieser Preis wird in Abständen von fünf Jahren ausgeschrieben und verlie- hen. Der erste Förderungspreis wurde im Festjahr 1980 vergeben. Der Gre- gor-Goldbacher-Förderungspreis in der Höhe von S 80.000.- wird nunmehr für das Jahr 1985 ausgeschrieben. Der Gre- gor-Goldbacher-Förderungspreis ist für Leistungen und Vorhaben auf allen Ge- bieten des kommunalen Bereichs vorge- sehen, sofern sie für die Stadt von kultu- rellem, wirtschaftlichem, soziologischem oder historischem Wert sind. Hiebei kann es sich um Ankäufe von Kunst- werken oder schriftlichen Arbeiten ebenso handeln wie um die Förderung bereits vollbrachter Leistungen auf dem Gebiet des Denkmalschutzes, der Stadt- erhaltung usw. bis zur Förderung von Programmen und Konzepten, die einer späteren oder gegenwärtigen Entwick- lung dienen. Einreichung: Um den Gregor-Gold- bacher-Förderungspreis können sich al- le Personen ohne Einschränkung des Wohnortes, der Staatsbürgerschaft usw. bewerben. Der Gregor-Goldbacher- Förderungspreis kann an Einzelperso- nen, mehrere Personen, Organisationen oder Unternehmer zur Verleihung ge- langen. Jede eingereichte Arbeit gilt gleichzei- tig als Erklärung, sich den Bedingungen der Ausschreibung zu unterwerfen, wo- bei die Bewerber Schöpfer des einge- reichten Werkes und damit Urheber im Sinne des § 10, Absatz I des Urheber- rechtsgesetzes sein müssen. Die Einrei- Unbekannte Kammermusik der Generalbaßzeit Das erste Auftreten des Ensembles ,,THESAURUS MUSICUS" am 19. Jän- ner im Alten Theater Steyr lockte eine beträchtliche Zuhörerschar an. Das für alte Musik interessierte Publikum hatte sein Erscheinen auch nicht zu bereuen, wenn auch bedauerlicherweise durch nicht vorherzusehende Umstände der Lautenso- list des Quartetts, Ulrich Sommerrock aus Bamberg, nicht anwesend sein konnte. Obwohl das frogramm dadurch nur eine geringfügige Anderung erfuhr, wurde der Gesamteindruck durch das Fehlen des spezifischen Lautenklanges doch merklich abgeschwächt. So bemühten sich die übri- 32./68 chungen sind mit der Aufschrift „Gre- gor-Goldbacher-Förderungspreis 1985" zu kennzeichnen und müssen mit Na- men und Anschrift der Preiswerber ver- sehen sein. Das eingereichte Werk darf noch nicht öffentlich mit einem Preis ausgezeichnet worden sein. Auftragsar- beiten der Stadt Steyr, die in üblicher Weise honoriert werden, sind von dieser Förderung ausgeschlossen. Die Einreichung unter Kennwort ist LUgelassen. In diesem Fall ist ein mit dem Kennwort versehenes, verschlosse- nes Kuvert, das den Namen und die Anschrift des Preiswerbers enthält, bei- zulegen. Dieses wird bei der Abt. IX des Magi trates der Stadt Steyr in Verwah - rung genommen und nur im Falle der Preiszuerkennung den Juroren zur Kenntnis gebracht. Eine l laftung für eine etwaige Beschädigung der Einrei- chungen während des Transportes oder der Lagerzeit wird nicht übernommen. Den Teilnehmern wird zu gegebener Zeit schriftlich mitgeteilt, wann die ein- gereichten Arbeiten abgeholt werden können bzw. wann sie im Postwege vom Magistrat der Stadt Steyr zurückgesandt werden. Die Einreichung für den Gre- gor-Goldbacher-Förderungspreis hat beim Magistrat der Stadt Steyr, Abtei- lung IX, Rathaus, 4400 Steyr, zu erfol- gen. Einreichungsschluß: 15. Mai 1985. gen drei Künstler. dieses Manko nach besten Kräften auszugleichen, was ihnen ja auch überzeugend gelang. Walter Wolf, Meister auf der 7saitigcn Gambe (Viola da Gamba) und als Spieler der kleinen Ba- rockvioline. erfreute durch tonreines und exaktes Spiel sowie durch den Wohlklang seines lkglcitinstrumcntes. Karl Frieclrich Wagner, Leiter der Gruppe, überzeugte durch souveränes Spiel auf dem Cembalo in begleitender und solistischer Funktion. Zu den l löhepunkten des Abends gehörte der Vortrag von drei Tabulaturen auf dem Regal. einer tragbaren Tischorgel mit Handblasebalg. Wichtigste Mitwirkende war, vom Programm her, zweifellos Chri- stine Füssl , deren Stimmlage, ein Mezzo- sopran, im Barockzeitalter als Diskant be- zeichnet wurde. Ihre klare Deklamation der englischen, italienischen und deut- schen Texte war eindrucksvoll, das Timbre ihrer ausgeglichenen Stimme vermittelte überzeugend die Singkunst der damaligen Zeit, stammten doch die meisten dargebo- tenen Werke vornehmlich aus der Wende Bis zu diesem Termin ist die Einrei- chung bei der Einlaufstelle des Magi- strates der Stadt Steyr, Rathaus, 4400 Steyr, abzugeben oder im Postwege an die Mag. Abt. IX des Magistrates zu senden. Nach diesem Termin eingehen- de Arbeiten können nicht mehr berück- sichtigt werden. Beurteilung: Die Stadt Steyr beruft Fachleute, die den gemeinderätlichen Kulturausschuß hinsichtlich dessen Empfehlung an den Gemeinderat der Stadt Steyr beraten. Alle Berater sind bezüglich ihrer Bewertung der absoluten Schweigepflicht unterworfen. Vergabe: Über die Förderungswür- digkeit des jeweiligen Vorhabens oder der erbrachten Leistung und damit über die Vergabe des Gregor-Goldbacher- Förderungspreises entscheidet der Ge- meinderat der Stadt Steyr. Sollte der gemeinderätliche Kultur- ausschuß zu dem Urteil kommen, daß für eine Preiszuerkennung keine quali- tativ geeigneten Einreichungen vorhan- den sind, so behält sich die Stadt Steyr das Recht vor, von einer Verleihung des Gregor-Gold bacher-Förderungspreises 1985 Abstand zu nehmen. Die Entschei- dung und die Vergabe durch den Ge- meinderat der Stadt Steyr ist nicht an- fechtbar. Der Stadt Steyr erwächst durch die Einreichungen keine wie immer ge- artete Verpflichtung gegenüber dem Be- werber. Das Ergebnis der Ausschrei- bung wird im Amtsblall der Stadt Steyr verlautbart und über __ die Tagespresse bekanntgegeben . Die Uberreichung des Gregor-Gold bacher-Förderungspreises erfolgt im Rahmen einer offiziellen Ver- leihung. Auskünfte über die Vergabe des Gre- gor-Goldbacher-Förderungspreises 1985 erteilt die Abteilung IX des Magistrates der Stadt Steyr, Tel. 0 72 52/25 7 11, Klappe 340 oder 341. vom 16. zum 17. Jhdt. Die Auswahl der kaum bekannten Werke vermittelten ei- nen guten Überblick über das Musikschaf- fen dieser Zeit aus England, Italien und Deutschland. England war durch die Komponisten John Blow (1649 - 1708), Henry Purcell (I 659 - 1695), William Byrd (1543 - 1623) und Thomas Campion (1567 - 1620) vertreten, Italien durch Julio Cac- cini (1550 - 1618), einem der Begründer der Oper in Florenz, G. Frescobaldi ( 1583 - 1643), dem großen Orgelmeister, und Stefano Landi ( I 590 - 1639), die beiden letzteren in Rom wirkend. Die Tabulatu- ren, für die Laute bestimmt, entstanden Ende des 16. Jhdts. Das Konzert schloß mit drei Liedern des ersten deutschen Liedmeisters Heinrich Albert (1604 - 1651 ), Verwandter des Heinrich Schütz und Freund von Simon Dach in Königs- berg, wo er Domorganist war. Eine heitere Liedzugabe von Andreas Hammerschmidt (1612 - 1675) beendete den eindrucksvol- len Abend. Es gab herzlichen, verdienten Beifall. J. Fr.

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