Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/1
Stadtrat Rudolf PIMSL berichtet im folgenden Beitrag über Aktivitäten seines Ressorts in den Bereichen Umweltschutz und Verkehrsangelegenheiten. Umweltschutz ist vor allem auch Si- cherung der existenziellen Bedürfnisse des Menschen nach Lebensqualität. Dieses Anliegen und die damit verbun- dene Forderung nach Schutz der Um- welt sind in aller Munde. Unterentwik- kelt ist allerdings das Bewußtsein über den eigenen Beitrag. Denn einfacher ist für viele noch immer die Projektion: Umweltverschmutzer sind die anderen. Als Umweltschutzreferent dieser Stadt nütze ich alle Möglichkeiten zur Infor- mation und Aufklärung, damit auf brei- ter Basis Bewußtseinsbildung stattfinden kann, denn nur dann werden unsere Angebote für Umweltschutz auch ver- standen und angenommen. Mit dem im Magistrat installierten „Umweltschutz- telefon" stehen wir in ständigem direk- ten Kontakt zur Bevölkerung. Be- schwerden wird sofort nachgegangen. Anregungen werden aufgenommen und auf ihre Realisierbarkeit geprüft. Rasch handeln ist unser Ziel. Der Umweltschutzbeirat ist mit seinen Vorschlägen und Anregungen ein wich- tiges Forum für die Vorbereitung der notwendigen Aktivitäten. In Steyr sind nunmehr an vierzehn Stellen Sperrmüll- container aufgestellt. Manchmal entste- hen Probleme, weil die Abfuhr dieser Container nur zweimal wöchentlich er- folgt, oder Personen, die Abfälle nach verwertbaren Gegenständen durchsu- chen, Verunreinigungen verursachen. Auf 28 Stellen gibt es Glascontainer, die gut angenommen werden. Der Reiner- lös aus dem gesammelten Glas fließt dem Roten Kreuz zu. Großen Erfolg haben wir mit der Sammlung von Pa- pier. Im Zeitraum April bis Oktober 1984 wurden 155 Tonnen gesammelt, das ist mehr als die doppelte Menge des Vorjahres. Laut Aussage der Firmen fallen in Steyr pro Jahr etwa 225.000 Kleinbatterien an, die in früheren Jah- ren gedankenlos dem Hausmüll zuge- Sektor des Bundesschulwesens", betonte Bürgermeister Schwarz, ,,die Errichtung des Bundesgymnasiums auf dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Areal des Werndlparks stellte den Anfang dar. Es folgte die Verbundlichung der städtischen Handelsakademie und Handelsschule und der gemeinsame Neubau der Bun- deshandelsakademie und Bundeshandels- schule auf dem Gelände des ehemali- gen „Frohe-Jugend"-Platzes an der Leo- pold Werndl-Straße und anstelle der alten städtischen Handelsschule an der Neue Welt-Gasse entstand im Zusammenwirken ordnet wurden. Wir haben nun im ge- samten Stadtgebiet 150 Sammelbehälter aufgestellt. Hier appelliere ich an die Bevölkerung, noch mehr als bisher diese Einrichtung in Anspruch zu nehmen. Im städtischen Wirtschaftshof bieten wir ei- ne Annahmestelle für Problemmüll, das sind chemisch aggressive oder giftige Abfälle, wie sie in Haushalten anfallen können. Die meisten Umweltbelästigungen ge- hen von gewerblichen Betriebsanlagen und Heizungen aus. Hier waren allein im vergangenen Jahr zwanzig Verfahren verschiedenster Art notwendig, um Ab- hilfe zu schaffen. Die Probleme reichen hier von Nachbarschaftsbelästigung~n durch einen schlecht eingestellten 01- brenner bis zum Einbau von Schall- dämpfern für Abluftanlagen oder durch den Einbau von Filtern bei Heizanla- gen. Durch persönliche Interventionen konnte ich in mehreren Fällen sofortige Maßnahmen erwirken, was mich umso mehr freut, weil damit der Beweis er- bracht ist, daß im Interesse des Umwelt- schutzes auch große finanzielle Investi- tionen ohne behördlichen Zwang getä- tigt werden. Täglich spü~bar ist für jedermann die Umweltbelastung aus dem Straßenver- kehr. Wer ein Kraftfahrzeug lenkt, ist damit gleichzeitig auch mitverantwort- lich für die Belastung mit Lärm und Abgasen. Wir können dieses Problem nur lösen, wenn wir alle bereit sind, einschneidende Maßnahmen zu akzep- tieren, denn nur solche sind effizient. 1984 haben wir im Verkehrsbeirat und im gemeinderätlichen Verkehrsaus- schuß 52 zum Teil sehr umfangreiche Anträge zum Straßenverkehr beraten und Entscheidungen getroffen, die den Wünschen der Bevölkerung weitge- hendst entsprechen. Das größte Augen- merk wurde dabei auf die Verkehrsbe- ruhigung in reinen Wohngebieten ge- schenkt. So konnten in Steyr erstmals zwei Wohnstraßen eröffnet werden. Da diese Maßnahmen von den Bürgern mit grol5em Beifall aufgenommen wurden, von Bund und Stadt die neue Bundesbil- dungsanstalt für Kindergartenpädagogik. Schließlich ging auch noch die ehemalige städtische Frauenberufsschule an den Bund über und wurde zur Höheren Bun- deslehranstalt für wirtschaftliche Frauen- berufe. Als letzte höhere Schule wird der- zeit die HTL ausgebaut. Diese vielfältigen Aktivitäten brachten eine große Erweite- rung des Bildungsangebotes für die Ju- gend unserer Stadt und ihrer Umlandre- gionen", sagte Bürgermeister Schwarz, ,,durch die Ubernahme der früher städti- schen Schulen durch den Bund wurde das Stadtrat Rudolf PIMSL fühle ich mich ermutigt, diesen Weg weiter zu gehen. Wichtig scheint mir eine generelle Verkehrsplanung. 1985 möchte ich für jeden Stadtteil ein generelles Verkehrs- konzept erstellen, das den mittelfristigen Anforderungen genügt und vor allem auch die Belange des Umweltschutzes voll berücksichtigt. Mit diesem generel- len Konzept möchte ich auch die Fülle von Einzelanträgen eindämmen. Im Sinne direkter Demokratie werde ich meine Konzepte der Bevölkerung des betreffenden Stadtteiles vorstellen und mit ihr diskutieren, bevor die Maßnah- men realisiert werden. Alle-Anstrengun- gen werden wir unternehmen - und hier weiß ich mich vom gesamten Gemein- derat unterstützt - daß die Nordspange als Verbindung zum Zentralraum ge- baut wird, denn nur die Errichtung dieser Brücke über den Ennsfluß im Norden der Stadt kann uns die dringend notwendige Entlastung im inneren Stadtbereich bringen. Um Mitarbeit und Verständnis bei allen Maßnahmen zur Wahrung und Verbesserung der Umweltqualität ersucht Sie Ihr Budget der Stadt fühlbar entlastet. Mit all diesen Maßnahmen ist der ·Name von Sektionschef Dr. März untrennbar ver- bunden, ich nehme gerne die Gelegenheit wahr, Ihnen, Herr Dr. März, im Namen der Stadt Steyr für Ihr Verständnis und Ihre stete Kooperationsbereitschaft zu danken." Der Festakt wurde von der Spielmusik der Bundesbildungsanstalt für Kindergar- tenpädagogik und Werner Schörkl, Gitar- re, und Günter Himmelbauer, Blockflöte, musikalisch umrahmt. 9
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