Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/1
B ürgermeister Heinrich Schwarz betonte in seiner Stellungnahme zu den Diskussionsbeiträgen der Gemeinderäte, daß bei der Erstellung dieses Budgets das vom Gemeinderat einstimmig beschlossene Entwicklungs- konzept für Steyr die Grundlage der Entscheidung über die Aufnahme von Projekten und ihrer Dotierung in den Haushaltsvoranschlag war. Zum Thema Wehrgraben erklärte Bürgermeister Schwarz u. a.: ,,Die Vor- gespräche für die Errichtung eines Mu- seums der Arbeitswelt und in diesem Zusammenhang die Ausrichtung einer Landesausstellung im Jahre 1987 ha- ben sich in den letzten Monaten sehr intensiviert und werden uns auch im kommenden Jahr stark beschäftigen. Dem Präsidial-Planungsausschuß wur- den kürzlich seitens der Architekten- gruppe Stelzer-Hutter-Falkner brauch- bare Vorschläge für die Gestaltung des ehemaligen Hack-Areals unterbreitet. Es scheint uns, daß der Ankauf des ehemaligen Hack-Areals aus diesem Grunde sinnvoll ist. Die Stadt wird die Vorschläge der Architekten nach Über- arbeitung der Öffentlichkeit vorstellen und ich hoffe, damit einer Lösung des vor einigen Jahren mit so großen Emo- tionen behafteten Wehrgrabenpro- blems näherzukommen. Wichtig in diesem Bereich scheint mir nicht nur die Etablierung öffentlicher Einrich- tungen, wie z. B. dieses Museums, sondern ganz entscheidend ist auch die weitere Belebung dieses Raumes durch eine zusätzliche Wohnbevölkerung. Auch wir sehen den Wehrgrabenbe- reich als Einheit mit Steyrdorf. Zusätz- liche Wohnungen im Bereich des unte- ren Ma\:k-Areals bringen auch eine wesentliche Belebung für Steyrdorf. Beispiele haben wir schon. Seitens der Wohnungsgesellschaft der Steyr-Werke wurde in den letzten zwei Jahren mit der Sanierung der Wohnungen im Eysnfeld ein sehr wertvoller Beitrag geleistet. und Abgasbelästigungen zu mildern. Öf- fentliche Verkehrsmittel müßten noch at- traktiver gemacht werden, um den bela- stenden Individualverkehr einzuschrän- ken. Der KP-Sprecher möchte, daß Rand- gebiete der Stadt besonders in den Mor- gen- und Abendstunden sowie an Sonn- und Feiertagen verstärkt durch städtische Busse angefahren werden. Der KP-Sprecher kritisierte, daß die Stadt im Sommer 1983 einen modernen Notarztwagen angeschafft habe, aber noch immer kein Arzt zur Verfügung stehe. ,,Verantwortlich ist die oberösterrei- chische Landesregierung", sagte Treml, ,,die dafür zu sorgen hat, daß der Ambu- lanzwagen endlich auch die erforderliche Mannschaft erhält. Das Schwerpunktkran- kenhaus Stey~ braucht die sofortige Ein- stellung von Arzten zum Einsatz mit dem Ambulanzwagen, um bei schweren Unfäl- len oder bei Fällen mit Herzinfarkt schnell und zeitgerecht helfen zu können." ,,Die Entwicklung unserer Stadt", führte Bürgermeister Schwarz weiter aus, ,,kann nicht nur aus den inneren Strukturen erfolgen, sondern wir sind auch darauf angewiesen, daß die über- regionalen Einrichtungen für die Wei- terentwicklung unseres Raumes ge- schaffen werden. Mit besonderem Nachdruck möchte ich in diesem Zu- sammenhang neuerlich auf die Vor- dringlichkeit der Errichtung der Nord- spange mit einer verkehrsmäßig besse- Budgetpolitik der Stadt muß sich am Entwicklungs- konzept orientieren ren Einbindung Steyrs als bisher in den oberösterreichischen Zentralraum hin- weisen . . . wenn wir uns gemeinsam nach besten Kräften bemühen, muß dieses Vorhaben in Kürze verwirklich- bar sein." Zu den Neubauten des Bundes in Steyr sagte Bürgermeister Schwarz: „Es freut mich , daß wir seitens des Bundes - nicht zuletzt aufgrund unse- rer Interventionen - viele Investitionen in unserer Stadt beobachten können. Ich verweise auf die Errichtung des neuen Postamtes an der Dukartstraße, die Errichtung der Postgarage an der Schwarzmayrstraße und den Neubau des Kreisgerichtes . Ich freue mich sehr Neuer Linienbus Von den 21 Omnibussen der städtischen Verkehrsbetriebe sind sechs bereits über zehn Jahre alt. Da der Instandhaltungs- aufwand für überaltete Fahrzeuge sehr hoch und die Betriebsbereitschaft oft nicht mehr gewährleistet ist, ergibt sich die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Er- neuerung des Fuhrparks. Der Gemeinde- rat bewilligte daher für den Ankauf eines neuen Steyr-Linienbusses 1,871.000 Schil- ling. 11 Millionen S für Süd-Umfahrung Der Gemeinderat bewilligte 2,3 Millio- nen Schilling als letzte Rate des Kosten- beitrages der Stadt für die Märzenkeller- Umfahrung. Die Kosten für das 1840 über den weiteren Ausbau der HTL und hoffe, daß in Kürze auch mit dem Werkstättenbau für diese Schule be- gonnen werden kann. Der Neubau der Lehrwerkstätte der SteyrWerke, der auch vom Bund maßgeblich gefördert wird, stellt mit einer Bausumme von 45 Millionen Schilling auch einen bedeu- tenden Beitrag dar." Bürgermeister Schwarz nahm auch zur Förderung des Lehrwerkstättenneubaues der Steyr- Werke durch die Stadt Stellung. Das Unternehmen hat einen Bedarf von jährlich 50 Lehrlingen, baut aber eine Lehrwerkstätte mit hundert Ausbil- dungsplätzen, wenn 20 Millionen Schilling von der öffentlichen Hand für den Neubau aufgebracht werden. Der Bund zahlt nun 15 Millionen Schilling, die restlichen fünf Millionen Schilling müssen noch aufgebracht werden, wo- bei sich die Stadt entsprechend beteili- gen will und auch vom Land tatkräfti- ge Unterstützung erwartet. ,,Konkrete Förderungsbeträge wurden noch nicht vereinbart, darüber muß noch verhan- delt werden, sagte Bürgermeister Schwarz. ,,Ich glaube aber, dal:\ wir verpflichtet sind, gerade als Stadt, wenn wir schon für die Wirtschaft sehr viel tun, auch für die jungen Menschen Beiträge zu leisten, daß sie nach dem Schulabgang entsprechende Arbeits- plätze haben." Schwarz erklärte, man müsse die Möglichkeit der Schaffung von 50 zusätzlichen Lehrplätzen nüt- zen, denn die Wirtschaft in Steyr könne keine Garantie geben, daß diese 50 Lehrlinge anderswo untergebracht werden könnten, wenn die Steyr-Wer- ke-Lehrwe~~stätte nicht so groß gebaut wird. Zur Uberdachung der Kunsteis- bahn sagte der Bürgermeister, daß es über die Notwendigkeit dieses Vorha- bens keine Diskussion gebe, wohl aber über die Form der Gestaltung, die allerdings erst dann beurteilt werden sollte, wenn konkrete Planungen vor- liegen. Dann werde man zu kostengün- stigen Entscheidungen kommen. Meter lange Straßenstück betrugen insge- samt 41,6 Millionen Schilling. Die Stadt leistete für den Straßen- und Brückenbau, die Grunderwerb- und Projektierungsko- sten einen Betrag von 11,047.200 Schilling. Voll zu zahlen hatte die Gemeinde Steyr außerdem die Straßenbeleuchtung und die Verlegung der Gas- und Wasserleitun- gen mit einem Gesamtbetrag von 1,169.700 Schilling. Für die Erneuerung der Damberggasse von der Schönauerstra- ße bis zum Arbeiterberg investierte die Stadt 708.542 Schilling. NEUE WASCHANLAGE FÜR ZEN- TRALALTERSHEIM. Der Gemeinderat bewilligte 573.800 Schilling für den An- kauf eines großen Waschautomaten und eines Hochleistungskipptrockners für das Zentralaltersheim. 7
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