Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/1

Förderung für Umweltschutz, Wohnbau, Sport und Wirtschaft Stadtrat Johann ZÖCHLING würdigte als Sprecher der sozialistischen Fraktion die erfreuliche Steigerung des gesamten Budgetvolumens um 34 Millionen Schil- ling oder 5,7 Prozent gegenüber dem Vor- anschlag 1984, eine Entwicklung, deren Ursache die Wirtschaftsbelebung und Sta- bilisierung der Beschäftigungssituation und der neue Finanzausgleich sei. ,,Zwei Aspekte, die sehr wesentlich auf die Arbeit der Bundesregierung zurückzuführen sind", betonte Zöchling, ,,aufgrund dieser von der Bundesregierung vor allem auf wirtschaftlichen und abgabenrechtlichen Gebieten gesetzten Akzente kann man auch für die Zukunft eine Besserstellung der Gemeinden im allgemeinen und der Stadt Steyr im besonderen erwarten." Stadtrat Zöchling ging sodann weiter auf die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung in Steyr ein und führte aus: ,,Großen Anteil daran hatten die Steyr-Werke, die mit Unterstützung der Bundesregierung einen sehr großen Auftrag hereinnehmen konn- ten. Wir möchten nicht unerwähnt lassen, daß eine wichtige Voraussetzung dazu der örtliche Betriebsrat geschaffen hat, indem er mit Hilfe der Regierung und des Sozial- ministeriums erreicht hat, daß die seitens der Firmenleitung vorgesehenen 900 Kün- digungen verhindert werden konnten und damit die beschäftigungsmäßige Voraus- setzung für diesen späteren Großauftrag gewährleistet war." Der Sprecher der so- zialistischen Fraktion unterstrich aber auch die Bedeutung des Ausbaus des BMW-Motorenwerkes auf 1300 Mitarbei- ter und die Aktivitäten anderer Unterneh- men, die in Steyr einen neuen Betriebs- standort fanden. ,,Für die Stadt Steyr bedeutet dieser wirtschaftliche Auf- schwung", sagte Stadtrat Zöchling, ,,eine steigende Entwicklung der Einnahmen aus Bundesertragsanteilen, wie auch eine Sta- bilisierung der Lohnsummensteuer und der Gewerbesteuer. Aufgrund dieser er- freulichen Wirtschafts- und Budgetent- wicklung sind von der sozialistischen Fraktion im Budget 1985 sehr große Beträ- ge für die Bereiche Sport, Wirtschaftsför- derung, Umweltschutz und Wohnbau ver- anschlagt worden." Als neue Förderungsschwerpunkte für den Sommer- und Wintersport nannte Stadtrat Zöchling den Bau der Leichtath- 1.~tikanlage an der Rennbahn und die Uberdachung des Eislaufplatzes. Heuer werden die Freianlagen, wie Laufbahnen, Sprunggruben, Wurfanlagen usw. fertigge- stellt. Als Baurate sind dafür im Stadt- haushalt 8 Millionen Schilling vorgeseben. „Dieses Leichtathletikstadion ist aber nicht nur für Leichtathleten bestimmt", betonte Stadtrat Zöchling, ,,es soll auch eine neue Heimstätte für alle Sportler werden, zudem sollen diese Anlagen für sämtliche Steyrer Schüler frei benützbar sein, damit ist auch eine bessere Ausla- stung dieser Anlage gewährleistet, mit der berechtigten Hoffnung, daß in den näch- sten Jahren der Leichtathletiksport in Stadtrat Johann Zöchling gab die Erklä- rung der sozialistischen Fraktion zum Bud- get ab. Steyr wieder populärer wird und an die österreichische Spitze anschließt." Unter Berücksichtigung der finanziellen_ Situa- tion sind im Hinblick auf die Überda- chung des Eislaufplatzes vorerst 2 Millio- nen Schilling für die Errichtung der Fun- damente der tennisplatzseitigen Tribüne vorgesehen. ,,Unabhängig von der Bauva- riante, die wiJ; für die Eishalle wählen", sagte der Fraktionssprecher, ,,halte ich den Baubeginn heuer für unbedingt not- wendig, um die berechtigten Wünsche eines_ Großteils der Steyrer Bevölkerung auf Überdachung der Eisfläche nicht noch länger aufzuschieben." Stadtrat Zöchling wies darauf hin, daß die Projekte am Rennbahnweg zwar der Schwerpunkt der Sportförderungsmaßnahmen sind, im Budget 1985 aber auch Subventionen für die Errichtung von Sportanlagen in den Stadtteilen Resthof und Wehrgraben vor- gesehen sind. Insgesamt betragen 1985 die Ausgaben für Sport und außerschulische Leibeserziehung die beachtliche Summe von 16,3 Millionen Schilling. Besonderen Vorrang gebe seine Frak- tion dem Umweltschutz, sagte Stadtrat Zöchling. Neben den Großinvestitionen für die Fertigstellung der Zentralen Klär- anlage und die Sanierung der Mülldepo- nie seien im Budget dieses Jahres eine Million Schilling für Natur- und Land- schaftsschutz, eine halbe Million für die Sanierung des Schloßparkes und 300.000 Schilling für Lärmschutzmaßnahmen vor- gesehen. Mit der Erhöhung der Gewerbeförde- rungsdarlehen gegenüber 1984 um eine Million Schilling auf l ,5 Millionen Schil- ling sieht Stadtrat Zöchling eine wirksame Maßnahme zur Unterstützung von Betrie- ben, die zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, mit zinsenfreien Darlehen. Der Fraktionssprecher der Sozialisten wies darauf hin, daß die 1,5 Millionen Schilling für die Verschönerung der Fassa- den und Dächer in der Altstadt auch ein Beitrag zur Förderung des Fremdenver- kehrs seien. 3,7 Millionen Schilling sind im Budget für die Erneuerung von Fen- stern und Dächern an gemeindeeigenen Häusern vorgesehen. Als besonderes An- liegen seiner Fraktion bezeichnete Stadt- rat Zöchling die Förderung der Revitali- sierung des Wehrgrabens. Allein für das sogenannte Josef-Lazarett sind heuer für Maßnahmen der Instandhaltung und Wohnungsverbesserung 2 Millionen Schil- ling vorgesehen. Mit 4 Millionen Schilling subventioniert die Stadt den Neubau von 54 Pensioni- stenwohnungen am Bergerweg. ,,Damit setzten wir einen echten Beitrag zur Senio- renförderung", sagte Stadtrat Zöchling, der auch darauf hinwies, daß die Gemein- nützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr heuer 62,5 Millionen Schilling inve- stiert. Im Resthofgebiet sollen sechzig neue Zwei- und Dreiraumwohnungen mit einer Nutzfläche von 60 bzw. 80 Quadrat- metern fertiggestellt werden. Stadt und GWG investieren 1985 zusammen die be- achtliche Summe von insgesamt 76,9 Mil- lionen Schilling für den sozialen und ge- meinnützigen Wohnbau. Individualverkehr im Wohngebiet einschränken „Ich bin froh darüber, daß ein Großteil unserer Wünsche erfüllt wurde oder sich aber mit den Vorstellungen anderer Frak- tionen deckt, das beweist mir persönlich, daß doc~ im großen und ganzen parteipo- litische Überlegungen nicht immer Vor- rang haben vor Darlegungen und Überle- gungen, die unsere Stadt und das Leben in ihr betreffen", stellte Vizebürgermeister Karl FRITSCH als VP-Sprecher in seiner Budgetrede einleitend fest. Die VP-Frak- tion wünscht sich bei der Gewerbeförde- Vizebürgermeister Karl FRITSCH, Spre- cher der VP-Fraktion. 5

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