Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/1

Stadthaushalt 1985 mit 633 Mill. SAusgaben 424 Mill. S fließen an Investitionen in Industrie und Gewerbe Einstimmig beschloß der Steyrer Ge- meinderat auf Antrag des Finanzreferen- ten, Vizebürgermeister Leopold Wippers- berger, am 13. Dezember den Voranschlag 1985, der Gesamtausgaben in der Höhe von 633,2 Mill. S vorsieht. Der ordentliche Etat ist mit 522,3 Mill. S ausgeglichen. Die Ausgaben des außerordentlichen Haushal- tes sind mit I I0,9 Mill. S präliminiert, denen aber nur Einnahmen von 87,2 Mill . S gegenüberstehen. Die veranschlagten 1 I0,9 Mill. S können nur dann voll rea li - siert werden, wenn sich im Laufe des Haushaltsjahres Mehreinnahmen ergeben oder der Kapitalmarkt stärker bean- sprucht wird. Die Stadt rechnet im kommenden Jahr mit Einnahmen von 376,8 Mill. S aus eigenen Steuern , Abgaben und Bundeser- tragsanteilen. Die Lohnsummcnstcuer ist mit 67 Mill. S präliminiert, die Gewerbe- steuer mit 35 Mill. S, die Getränkesteuer mit 18,8 Mill. S, die Grundsteuer mit 17,7 Mill. S und die Kanalbenützungsgcbühr mit 28 Mill. S. Die Abgabenertragsanteile sind mit 182 Mill. S veranschlagt. Im ordentlichen Haushalt werden bei der Gliederung der Ausgaben für die einzelnen Verwaltungsbereiche die Schu- len als Einrichtung mit dem größten Zu- schußbedarf ausgewiesen . Er wird im kommenden Jahr 28,5 Mill. S betragen. An zweiter Stelle stehen die Altenheime mit 24,2 Mill. S, das sind um 8 Mill. S mehr als im Vorjahr. Der hohe Abgang ist auf zusätzliche Personalkosten im Zuge des Ausbaues der Pflegeabteilung 1.urüek- zuführen. Für Kindergärten, Tagesheim- stätten und Horte ist ein Zuschuß von 15,8 Mill. S erforderlich, 19,3 Mill. S kosten die Maßnahmen der allgemeinen So1.ialhilfe. 16,1 Mill. S sind als Beitrag der Stadl für die Krankenanstalten vorgesehen. 10,5 Mill. S kostet die Straßenreinigung, 7, 1 Mill. S die Pflege der Park- und Gartenan- lagen und der Kinderspielplälle, 7,2 Mill. S die öffentliche Beleuchtung, 3,4 Mill. S sind als Zuschuß für die Theater notwen- dig, 2,1 Mill. S für die Büchereien , 1,8 Mill. S für die Volkshochschule, 2,5 Mill. S für Sportsubventionen. Die Personalko- sten für die Dienstleistungen werden im kommenden Jahr 193,2 Mill. S betragen. An der Spitze der Ausgaben des außer- ordentlichen Haushaltes steht aud1 1985 wieder der Straßenbau mit 40 Mill. S, davon entfallen allein 21 Mill. S auf den Tunnelbau Abstieg Tomitz.~ traße - Schwimmschulstraße. Für neue Kanäle sind 12,8 Mill. S, für die Sanierung der Mülldeponie sind 10 Mill. S vorgesehen. Ebenfalls 10 Mill. S sind für die ers te Bauetappe der Errichtung des Leichtathle- tikzentrums und der Überdachung der Kunsteisbahn präliminiert. Für Altstadt- erhaltung und Denkmalpflege stehen 6,3 Mill. S im außerordentlichen Etat. Je 3 Mill. S sind im kommenden Jahr für die 4 Erweiterung der Bundeshandelsakademie und der Höheren Bundeslehranstalt für Frauenberufe und den Ausbau der Kran- kenstation des Altersheimes zu zahlen. Den Wohnbau fördert die Stadt mit 5,7 Mill. S, an Wirtschaftsförderung sind 6 Mill. S vorgesehen, davon l Mill. S für die neue Lehrwerkstätte der Steyr-Werke. Für Vizebürgermeister Leopold WIPPERSBERGER, der Finanzreferent der Stadt. Fotos: Hartlauer die Einrichtung des Schloßmuseums sind 2,2 Mill. S veranschlagt und für das Mu- seum „Arbeitswelt" im Wehrgraben 1,5 Mill. S. Zur Errichtung eines Bildungszentrums der Volkshochschule in der ehemaligen Frauenberufsschule an der Stelzhamer- straße stehen 500.000 S im Voranschlag. Je eine Mill. S sind für ein Spielplatzkonzept sowie für Natur- und Landschaftsschutz vorgesehen, dazu kommen 300.000 Schil- ling für Lärmschutz. Die Sanierung der Anlagen des Schloßparkes ist mit einer halben Mill. S veranschlagt. Für die Er- richtung von Rad- und Wande rwegen sind 1,2 Mill. S vorgesehen. 7.u m F.rwerh von Grundstücken und Liegenschaften weist der Voranschlag 5,5 Mill. S aus. Im Wirtschaftsplan der Stadtwerke wird für das Jahr 1985 ein Aufwand von 117,1 MilJ. S ausgewiesen. Zur Deckung der Verluste des Stadtbades und der Kunsteis- bahn sind an Gemeindezuschüssen 6, 1 Mill. S veranschlagt (Stadtbad 5,2 Mill. S, Kunsteisbahn 900.000 S). Die Stadtwerke investieren im kommenden Jahr 21,2 Mill. S, davon entfallen 6,4 Mill. S auf den Ausbau des Wasserleitungsnetzes, 3 Mill. S •auf die Errichtung des Großbrunnens Tinsting, 4,5 Mill . S auf den Ausbau des Gasnetzes und 3,8 Mill. S auf den Ankauf eines Omnibusses. Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr in- vestiert im kommenden Jahr 62,5 Mill. S. Im Rahmen des Reinhaltungsverbandes sind für Kanäle, Zentrale Kläranlage, Schlammpresse und Betriebskosten Auf- wendungen von insgesamt 97,3 Mill. S präliminiert. Die im Budget der Stadt Steyr, der Stadtwerke, der GWG und des Reinhal- tungsverbandes vorgesehenen Investitio- nen setzen auch 1985 starke Impulse für die Beschäftigung der heimischen Wirt- schaft. Insgesamt fließen von den genann- ten Körperschaften etwa 424,4 Millionen Schilling in Industrie und Gewerbe. „Die Stadt Steyr betreibt demnach 1985 in kaum jemals zuvor dagewesenem Aus- maß Investitionspolitik, um bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen", sagte Vizebürgermeister Wip- persberger, ,,ein sehr erheblicher Teil die- ser Mittel, nämlich 145, 1 Mill. S, wird für Maßnahmen des Umweltschutzes, wie Ka- nalisation, Fertigstellung der Großkläran- lage und Sanierung der Mülldeponie, um nur die größten Ausgabenposten zu er- wähnen, ausgegeben. Noch nie in der Geschichte der Stadt ist auf diesem Gebiet soviel geschehen wie jetzt." Zur Finanzierung des außerordentli- chen Haushaltes muß die Stadt in diesem Haushaltsjahr 44 Mill. S auf dem Kredit- markt leihen, im Budget 1985 sind als Rückzahlung bisher aufgenommener Dar- lehen plus Zinsen 48,8 Mill. S ausgewie- sen. Der Gemeinderat beschloß auch für dieses Haushaltsjahr eine Kreditsperre in Höhe von 20 Prozent.

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