Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/1
1000 JAHRE GARSTEN. Jubiläums- schrift zur 1000-Jahr-Feier der Marktge- meinde Garsten. Redaktion und Gestal- tung: Dr. Karl Mayer. 223 Seiten, davon 48 Farbbildseiten, zahlreiche Schwarz- weißbilder. Leineneinband, Vereinsdruk- kerei Steyr. Das Festbuch ist als Heimatbuch ange- legt. Ein Abriß einer Geschichte von Gar- sten, insbesondere des ehemaligen Bene- diktinerklosters (Univ.-Prof. DDr. Josef Lenzenweger) und die Baugeschichte des Stiftes (Adolf Berka) rufen die Geschichte von Garsten in Erinnerung, angereichert durch einen Ausblick auf die Strafvoll- zugsanstalt und die Situation der Seelsor- ge in Garsten. Der Beitrag „Älteste Sied- lungsspuren auf Garstner Boden" (Wolf- gang Stieglecker) verweist auf neue Funde im Einzugsgebiet der Gemeinde, die wis- senschaftlich bisher noch nicht aufgearbei- tet sind. In die erlebbare Geschichte von Garsten führt der Überblick über die historischen Ortschaften (Helmut Begsteiger), aber auch die Darstellung der Dorfgemein- schaften in ihrer Entwicklung. Eine Bil- derchronik „200 Jahre zurück" (Erich Mayrhofer) arbeitet viele aktuelle Quellen auf und ruft längst Vergessenes, aber auch viel Unbekanntes, Bemerkenswertes ins Bewußtsein. Die Entwicklung Garstens „Von der Land- zur Randgemeinde" (Alfred Mayr- hofer) macht beides deutlich: die Anglei- chung an die nahe Stadt Steyr (als Nah- versorgungs- und Erholungsgebiet), aber auch die Bewahrung bodenständigen Gu- tes : Das zeigt der Sammelartikel „Tradi- tionen" (Heimatliches Brauchtum, Gold- haube in Garsten, Garstner Adventmarkt) und der Beitrag „Garstner Kastenkrip- pen" (Karl und Elfriede Mayer) in enger Verbindung mit dem einst so blühenden Handwerk der Nagelschmiede. ,,Kapellen, Marterl und Flurdenkmale" (Othmar Mayer), als Beitrag zur Flurdenkmalfor- schung, regt den Leser an, selber weiterzu- forschen und bewußt zu sehen, woran wir oft achtlos vorbeigehen und was wir so dem Verfall preisgeben. Die Garstner Schulgeschichte (Karl Mayer), die Wiederentdeckung des Garst- ner Komponisten Pater Sebastian Ertel (Wolfgang Mitterschiffthaler), aber auch ein Blick auf die bereits historisch gewor- dene Steyrtalbahn (Herbert Pfeil) runden - neben Bildern aus dem Garstner Ver- einsleben - den stattlichen Festband ab. Interessante Quellentexte zur Bauge- schichte des Stiftes, Auszüge aus einer Familienchronik, zeitgenössische Darstel- lungen des alten Handwerks der Na- gelschmiede und eine kleine Auswahl von Garstner Sagen machen den Band zum Heimatbuch, in dem man gerne blättert. Barockkonzert zum J ahresausklang Das Steyrer Barockensemble hat den zahlreichen Zuhörern am Silvester- abend im Alten Theater wiederum zwei schöne, besinnliche Stunden beschert. Das Programm orientierte sich vor- nehmlich am Weihnachtsfest und bot unter diesem Gesichtspunkt eine ge- schlossene Einheit. Die Mitwirkenden unter Leitung von Erich Hagmüller stellten ein homogenes, gut aufeinander abgestimmtes Ensemble dar, Instrumen- talisten und Sänger boten vorzügliche Leistungen, wobei der wohllautende Gesamtklang der vier Stimmen bei den Chorälen als besonders eindrucksvoll empfunden wurde. Als Solisten bewähr- ten sich die Sänger ebenso erfolgreich: Annelore Sommerer - Sopran, Sigrid Hagmüller - Alt, Hans Sommerer - Tenor und Johann Öhlinger - Baß, der sich als jüngstes Mitglied vortrefflich dem bewährten Terzett zugesellte. Die Instrumentalisten musizierten in ge- wohnter Art tonrein, homogen und aus- drucksstark: Erich Hagmüller, Hans Sindelar, Gabriele Ragl als Geiger, Karl Heinz Ragl, Ernst Czerweny, Gotthard Schönmayr auf Bratsche, Cello und Kontrabaß, Eilsabeth und Markus Pre- senhuber auf Oboe und Flöte bzw. Fa- . gott und nicht zuletzt Veronika Bresl- mayr auf de111 Cembalo. Eine wesentliche Bereicherung stellt der Farbteil dar: Über 110 teils ganzseitige Farbbilder lassen eine Fülle bemerkens- werter Schönheiten in Kunst, Natur und Leben der Marktgemeinde lebendig wer- den. Zusammen mit den vielen Schwarz- weißillustrationen zu den einzelnen Arti- keln präsentiert sich das Festbuch „1000 Jahre Garsten" als Familienbuch, das ein- lädt zum Blättern, Schauen und selbstän- digen Entdecken der lebens- und liebens- werten Marktgemeinde Garsten. ,,DIE UFFIZIEN." 260 Seiten, 500 Farb- bilder, Leinen. Belser Verlag. - Jeder Aspekt der „Uffizien" wird im Text kenntnisreich erläutert und mit Farbabbildungen illustriert. Die Architektur der Gebäude (begonnen von Vasari) und ihre Lage in der Renaissance- stadt Florenz wird sichtbar gemacht und an Hand von historischen Bauzeichnungen er- läutert. Die Deckenfresken und die Skulptur- sammlung werden in eigenen Kapiteln be- Mit der Kantate „Wo gehest du hin" in B-Dur, BWV 166 aus dem Jahre 1724, von J. S. Bach zu Beginn seiner Leipzi- ger Zeit geschrieben, begann der festli- che Abend. Es folgte das wohl bekann- teste Werk des großen italienischen Gei- gers und Komponisten Arcangelo Co- relli (1653 - 1713), das „Weihnachtskon- zert", die Nr. 8 der zwölf Concerti grossi op. 6, das den Beinamen der abschlie- ßenden Pastorale verdankt. In der Sinfonie Nr. 11 C-Dur für Flö- te, Streicher und Kontinuo von Alessan- dro Scarlatti (1660 - 1725), einem fünf- sätzigen Werk, konnte E. Presenhuber überzeugend ihre Begabung neben dem Oboespielen für die Beherrschung der Flöte unter Beweis stellen . Streicher und Cembalistin begleiteten dezent und ein- fühlsam. Friedrich Wilhelm Zachow, 1663 in Leipzig geboren und 1712 in Halle ge- storben, hatte als Komponist lokale Be- deutung erlangt, ohne darüber hinaus wirksam zu werden. Seine Kantate zum Weihnachtsfest „Uns ist ein Kind gebo- ren" vermittelt Zuversicht und Heiter- keit in Anlage und Durchführung, wo- bei die Wiederholung des Hauptchorals nach den kurzen Arien besonders wirk- sam erscheint. Die Tonart A-Dur tut das Ihre zur festlichen Stimmung. Der be- kannte Schlußchor setzte ein würdiges Ende. Der begeisterte, verdiente Beifall für alle Mitwirkenden bestätigte die Zu- friedenheit der Zuhörer. Die Zugabe, ein „Neujahrschoral" von J. S. Bach, wurde zum sinnvollen Abschluß des eindrucksvollen Abends. J. Fr. handelt, gefolgt von dem Glanzlicht, der berühmten Gemäldesammlung mit Werken nahezu aller italienischen Meister - u. a. Giotto, Masaccio, Uccello, Lippi, Michelan- gelo, Raffael, Leonardo sowie Meisterwerke von Rembrandt, Fürer, EI Greco, Cranach, Rubens. Diese Sammlung wird Saal für Saal mit zahlreichen Gemäldeinterpretationen vorgestellt und 250 Gemälde werden farbig abgebildet. Aber auch die Sammlung von Selbstpor- träts wird in einem Kapitel vorgstellt, ebenso die Sammlung der Zei\:hnungen und Drucke (die wichtigsten in ganz Italien mit Werken von Leonardo, Michelangelo, Raffael, Tizian, Dürer, Rubens, Rembrandt), die Bibliothek und die wissenschaftliche Sammlung. Die Texte wurden von Kunsthistorikern unter Leitung des Direktors der Uffrzien, Prof. Luciano Berti, geschrieben. Prof. Berti verfaßte das einleitende Kapitel zur Ge- schichte und Bedeutung der Uffizien. Giulio Argan schrieb das Vorwort. WINTER-SCHLUSS- VERKAUF IM II SCHUHAUS Super Preise! ~~l!tMAll!t 4400 STEYR, BAHNHOFSTRASSE 7 sieyr 31
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