Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/1

Die heute stets aktueller werdende Rück- besinnung auf das vollwertige Brot „von echtem Schrot und Korn" veranlaßte den bekannten Sportlerbetreuer und Ernährungs- experten Willi Dung!, gemeinsam mit dem erfahrenen Biobäcker Hans Gradwohl, ein umfassendes Buch zu schreiben. In dem soeben erschienenen DUNGL'S VOLL- WERTBACKBUCH (208 Seiten, Verlag ORAC) stellen uns die beiden Autoren alle Getreidesorten vor und lehren uns den Um- gang damit. Wo sollen wir das „ richti ge" Getreide kaufen, wie sollen wir damit umge- hen? Neben Kapiteln über den Stellenwert des Brotes in der täglichen Ernührung, über Tips und Tricks beim Brotbacken und über die Wirkungsweisen der Getreidekost prüscntic ren Dungl und Gradwohl eine breite Palette erstklassiger Brot- , Gebäck-, Torten und Kuchenrezepte. In der Erkenntnis, wie wid1 tig es für jedermann ist, sich vollwertig ,.u ernähren, verrät uns Bückcrmeistcr (i rad wohl seine bisher wohlgeh lHeten Backstu bengeheimnisse und ermöglicht es uns allen. Köstlichkeiten zu backen , die in k ·i nem anderen Kochbuch zu finden sind. Die dem Buch beigegebenen tabellari sd1en Aufstellungen entschlüsseln auf cin fad1l! Weise und auf einen Blick jedem Leser, warum Vollkorn mr uns alle so wiehli • und richtig ist. Zudem bietet einem dieses Buch die Möglichkeit, auf wunderbare Weise kiea tiv zu werden : denn Brotbacken isl e111 gleichsam lustvoller Schöpfungsakt. de11 man in seinen Erfahrungsbereich unbedin gt m11 einbeziehen sollte. Christian Link (Hrsg.): DIE ERFAI 1- RUNG DER ZEIT. Gedenkschrift fü1 Cieo1g Picht. 300 Seiten, Leinen, Klett-Cotta Vl!ilag. - Gedacht wird in den Studien und t,.,says dieses weiträumigen Auf:~at,.bandes e111es Mannes, der zu den wachsten und d:i111111 unvermeidlich! kritischsten llcgk1tc1 n seiner Zeit gehört hat. Das Echo. das di e hie, versammelten Arbeiten auf die hc1a11sfo1 dernden Anregungen eines un1.eitgl!111i1lkn Denkens geben wollen. kehrt wie jedes Edw zu dem Ausgangspunkt, den 1:ragcstcllungl!n und Themen seines Urhebers , .urlh:k, dringt aber auch wie jedes Echo über den Ort und die Reichweite der Stimme seines Urhebers hinaus. Der Titel „Die Erfahrung der Zeit " nimmt das zentrale phi loso phische Motiv Georg Pichts auf, und zwar in der doppelten Bedeutung, in der es a ls Anlaß wie als Gegenstand dieser kritischen Zeitgenossen schuft wirksam geworden ist. Damit ste llen sich die Autoren der Forderung, die Pichl ,,nach Auschwitz und Hiroshima" jedem red- lichen Denken zugemutet hat: ganz bei se i- ner Sache zu bleiben und dabei ganz in die geschichtliche Gegenwart einzugehen. Sie tun dies, indem sie in vier konzentrischen Kreisen den Zusammenhang zwischen „un- serer" Zeit und der Zeit überhaupt, zwischen der geschichtlichen und der scheinbar vorge- schichtlichen Gegenwart sichtbar machen und auf diese Weise dokumentieren, daß ein die Zeit ernst nehmendes Denken von An- fang an seiner eigenen Zeit verpflichtet ist. In einem ersten Kreis wird die Frage nach der Erfahrung der Zeit dort noch einmal eigens bestellt, wo die klassische Philosophie bereits eine gültige, uns bis heute bestimmende 30 Antwort meinte gegeben zu haben: in der metaphysischen Tradition, bei Platon, Kant und (auf eine sehr andere Weise) im philoso- phischen Denken Japans. In einem zweiten Kreis treten die Dichtung (Shakespeare), so- wie die Sprache der Mathematik und die Musik als Spiegel der Zeiterfahrung ins Blickfeld. ,,BAUERNCÄRTEN." 96 Seiten, 50 Farb- bilder, 18,2 mal 23,5 cm, Leinen, Edition Christian Brandstätter. Die Bauerngärten, fasr schon vergessen und nun wiederentdeckt, schi ldert der Band der „weißen Reihe" mit all ihrer bunten Fülle und traditionellen l'llanzcngcsellschaft. Sie sind wahrhaft ein „ nlilzlid1cs Paradies" gleich beim l laus, mit Gemüse und Krüutcrn , Stauden und Blu- men , dem Nut,.cn mehr als der Zierde gewid- met , aber dennnch erfreulich für Gesundheit, l lcrt, und l lirn . wie die stimmungsvollen Hi lde, von I lelmut Nemcc und die Texte von l lc lmut Nemec und Lotte Ingr isch einfühl- sam bcwc1sen. Karl dcr GroBc war es, der in seinem „C'a pitulare de vil lis" 11111 das Jahr 800 die Anlage biiucrli ·her I lausgürten (damals al- lerdings bei den klösterlichen Meicrhöfen) verpllichlrnd empfahl. Natürlich haben sich d1 · l'fl:111,.cn in den l lausgür tcn seither etwas gewa nddl . manche Arten haben sich verün- d ·, t. c,n,ge neue sind hin,.ugckommcn, ande- re vcrsd1wundcn , klimatisch begünstigte Ge- •cndcn kennen andere Blumen und Krüuter als karge llergha ucrn gü rten . Aber im großen und g: 1111cn 1s t das Angebot dasselbe geblic- hen . 1 >uMonts IIANl>HUCII DER KERAMIK- c;LASlln. ViO Seilen, 55 farbige und 60 c1 11la1 bigc Abbi ldungen. Dieses „Hand- buch" 1s1 l!in umfassendes Lehrbuch für die 1lcrstellung keramischer Glasuren sowie die 1:1nfürbung von Ton- und Porzellanmassen. 1:. s vermi ttelt eine gründliche Kenntnis aller dafür crl<>rderlichen Materialien und Ar- hc1lwcrfahren als Voraussetzung für hand- werkliche und künstlerisch befriedigende Re- su ltate im Umgang mit Farbe in der Kera- mik. l)er Aufüau des Buches entspricht den c,n,elnen Arbeitsphasen beim Enwickeln ei- ner G lasur, beim Glasieren und Brennen. 1 )cn l laupttcil des Buches machen etwa 800 mehrfach erprobte Glasur- und Masserezepte aus, die nach Brenntemperaturen geordnet und in ihren wesentlichen Merkmalen cha- rakterisiert sind. Dieses auch als Nachschla- gewerk gee ignete Handbuch enthält eine Fülle von Informationen und Anregungen, die der Anfänger wie auch der erfahrene Töpfer zur schöpferischen Beschäftigung mit Keramikg lasuren brauchen. Kathrin Rügg: ,,WAS DIE GROSSMUT- TER NOCH WUSSTE." 156 Seiten, 84 Farbfotos und 12 Zeichnungen, Leinen, Al- bert Müller Verlag. - Je nach Jahreszeit hält das praktische Buch einen bunten Strauß natürlicher und gesunder Haushaltsmetho- den und -weisheiten aus Großmutters Zeiten bereit. Doch die alten Rezepte und Traditio- nen werden nicht um der Nostalgie willen aus Großmutters Schatzkästlein „hervorge- kramt"; vielmehr bestechen sie durch ihre Aktualitüt, indem sie verblüffend den neue- sten Erkenntnissen für einen umweltgerech- len, gesunden Lebensstil gleichkommen. Werner 0. Feisst umschreibt die Absicht dieses Buches folgendermaßen: ,,Nicht wie die Großmutter leben! Der Sinn dieses Bu- ches ist keine Nostalgie, sondern es versucht das, was aus einer vielleicht noch älteren Zeit stammt und rettenswert ist, der nächsten Generation zu bewahren." Das originelle, vielseitige Buch bietet ne- ben einer Fülle von Anweisungen und Re- zepten willkommene Unterhaltung. Teils hu- morvolle, teils besinnliche Kalendergeschich- ten bilden jeweils den Auftakt zu den sechs Kapiteln im Jahresablauf. ÖSTERREICH 2. Wien, Burgenland, Nie- derösterreich, Oberösterreich, Salzkammer- g_ut. Verlag „Die Blauen Führer", München. - Osterreich, das Land der Alpen und Seen mit seiner heute noch lebendigen Vergangenheit, ist eines der beliebtesten Fremdenverkehrs- länder Europas. Um dieser einzigartigen Kul- tur- und Erholungslandschaft in all ihrer Vielfalt gerecht zu werden, erscheint der ,, Blaue Führer Österreich" in zwei Bänden. Für die Reisenden aus Deutschland, Öster- reich und der Schweiz wurde dafür der fran- zösische Guide Bleu vollkommen überarbei- tet. Der „Blaue Führer Österreich 2" erschließt dem Besucher auf 32 Reiserouten die Kultur- denkmäler und die Geschichte der Regionen Wien , Burgenland, N iederösterreich , Ober- österreich mit dem Salzkammergut. Er enthält über diesen Teil Österreichs alles Wissenswerte - von der Lokalgeschichte und -legende bis zum Hotelverzeichnis. Der „Blaue Führer Österreich 2" ist damit der unverzichtbare Reiseführer für den „Erstbe- sucher", aber auch für den langjährigen Dau- ergast, und bietet selbst den Kennern Öster- reichs eine Reisehilfe von großem Wert. Ernst Höhne: SÜDTIROL. 192 Seiten, 1144 Abbildungen , davon 70 in Farbe. Bruckmann-Verlag. - Der bekannte Berg- und Sachbuchautor Ernst Höhne führt hier in klar gegliederten Texten und vielen Bil- dern die Besonderheiten einer Landschaft vor Augen, die auf kleinstem Raum die Reize südlicher Vegetation und einer grandiosen Hochgebirgswelt in sich vereint. Daß in ei- nem Bergland wie Südtirol die Naturland- schaft die Lebensbedingungen besonders stark prägt, wird ebenso aufgezeigt wie die Verschiedenartigkeit der Kulturlandschaft, die der Mensch im Laufe vieler Generatio- nen innerhalb der durch die Berge abge- grenzten Talschaften durch seine Arbeit ge- schaffen hat. Die wechselvolle Geschichte Südtirols, die Eigenart und das Leben seiner Bewohner, der bedeutende Beitrag dieses Landes zur europäischen Kunst und Kultur werden ge- würdigt und der Zusammenhang mit der heutigen Situation dargestellt. Ein eigenes Kapitel ist den landschaftli- chen Höhepunkten gewidmet, die neben dem milden Klima des Landes an der Alpensüd- seite und den zahlreichen kulturellen Sehens- würdigkeiten einen wesentlichen Anteil da- ran haben, daß Südtirol ein bevorzugtes Erholungsgebiet geworden ist. Dabei geben Hinweise auf besonders lohnende Wande- rungen Anregungen, die landschaftlichen Schönheiten selbst zu erleben. So entsteht ein ebenso vielfältiges wie harmonisches Ge- samtbild von Mensch und Natur, von ruhm- reicher Vergangenheit und lebendiger Ge- genwart, das dem Besucher und Urlauber auf Schritt und Tritt gegenwärtig wird. swyr

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