Amtsblatt der Stadt Steyr 1985/1

Liebe Leser, das Jahr 1985 ist nun schon einige Wochen alt, die Ruhe der Weih- nachtsfeiertage ist vorüber und die Probleme des Alltags haben wieder voll von uns Besitz ergriffen. In der letzten Sitzung des Gemeinderates am 13. Dezember 1984 wurde das Budget 1985 mit einem einstimmigen Beschluß genehmigt. Über diese Sit- zung wird an anderer Stelle dieser Ausgabe des Amtsblattes ausführ- lich berichtet. Mit diesem Beschluß sind die Weichenstellungen für das Jahr 1985 nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch für die wei- tere Entwicklung unserer Stadt in diesem Jahr gesetzt. Das Jahr 1985 ist aber auch das letzte in der lau- fenden sechsjährigen Funktionspe- riode. Voraussicht/ich am 6. Oktober. dieses Jahres wird der Gemeinderat unserer Stadt neu gewählt und die Bevölkerung hat über dessen Zu- sammensetzung zu entscheiden. In Wahlzeiten ist es häufig so, daß Dis- kussionen mit mehr Emotion geführt werden . Wir werden uns aber bemü- hen, die anstehenden Sachproble- me auch in dieser Zeit nicht nur zu behandeln, sondern auch im Sinne unseres Auftrages zu lösen. Derzeit ist ein Wahlübereinkommen zwi- schen den im Gemeinderat vertrete- nen Parteien in Ausarbeitung. Das Ziel hiebei ist, die Wahlwerbung zeit- lich zu befristen und sie von persön- lichen Diffamierungen freizuhalten. Außerdem soll auch die Plakatwer- bung gegenüber den früheren Jah- ren dort eine Einschränkung erfah- ren, wo sie unser Stadtbild verun- ziert und die Verkehrssicherheit in Frage stellt. Ich habe schon in der letzten Ausgabe darauf hingewie- sen, daß uns in der nächsten Zeit die Lösung einiger wichtiger Aufga- ben stark beanspruchen wird. Dazu gehört der Beginn der Arbeiten im Wehrgraben . Am Mittwoch, dem Die Seite des Bürgermeisters 19. Dezember 1984, fand in Steyr ein Gespräch zwischen den höchsten Vertretern des Bundesdenkmalam- tes, Herrn Präsidenten Dr. Sailer, Herrn Generalkonservator Dozent Dr. Bacher, Herrn Landeskonserva- tor Hofrat Dr. Wibiral und Herrn Oberrat Architekt Dipl.-Ing. Sedlak statt. Bei diesen Verhandlungen wurde die von der Stadt Steyr beab- sichtigte Sanierung des ehemaligen Hack-Areals und die Verlegung des Kanales außerhalb des Gerinnes des Wehrgrabens besprochen. Da- bei wurde grundsätzlich seitens des Bundesdenkmalamtes.aber auch des Herrn Larideskonservators die Zustimmung für die geplanten Maß- nahmen erteilt, so daß eine Verwirk- lichung der Vorstellungen der Stadt möglich erscheint. Erfreulich ist auch, daß aufgrund eines Vorstandsbeschlusses der Steyr-Daimler-Puch-AG die Zustim- mung zur Errichtung einer neuen Lehrwerkstätte erteilt wurde. Die Stadt Steyr ist bemüht, daß die Zahl der Ausbildungsplätze höher ange- setzt wird als diese dem tatsächli- chen Bedarf des Werkes entspricht. Dadurch wird es möglich sein, einer Anzahl von jungen Menschen unse- rer Region qualifizierte Ausbildungs- möglichkeiten zu gewähren, die oh- ne diese Maßnahme sicher nicht vorhanden wären . Mit besonderem Nachdruck wur- de in der bereits zitierten Gemeinde- ratssitzung die vordringliche Be- handlung der Planung einer weite- ren Ennsbrücke durch den Bund ge- fordert. Nach Fertigstellung des Straßentunnels von der Tomitzstra- ße zum Wehrgraben im Frühling die- ses Jahres ist im innerstädtischen Bereich mit gewissen verkehrsmäßi- gen Erleichterungen besonders in Richtung Westen zu rechnen. Wir wissen aber, daß nur der Bau einer Brücke im Norden der Stadt, die oft schon zitierte „ Nordspange", eine echte Entlastung des innerstädti- schen Verkehrs im Bereich Ennstal- brücke, Blümelhuberberg, Nordkno- ten und Ennser-Straße, wo der Ver- kehrsfluß fast täglich zum Erliegen kommt, bringen kann. An uns wird es liegen, dieses für die Stadt so be- deutsame Problem bei Bund und Land mit entsprechendem Nach- druck zu vertreten. Ich hoffe, daß Sie, liebe Leserin- nen und Leser, so wie bisher auch im Jahre 1985 rege am Geschehen in unserer Stadt teilnehmen werden. Ihr

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