Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/12
Anspruchsvoller Klavierabend Der ]?jährige Werner Schröckmayr, derzeit noch Studierender bei Prof. N. Wiplinger in Linz, erhielt seine pianisti- sche Grundausbildung bei Frau G. Hut- tasch. Sein Klavierabend am 27. No- vember im Rahmen der Reihe „Junge Steyrer Künstler stellen sich vor" wurde vor zahlreichem interessiertem Publi- kum zu einem beachtlichen Erfolg für den angehenden Pianisten. Sein musika- lisches Empfinden erscheint bereits gut ausgeprägt, die technische Fertigkeit tendiert zum virtuos-brillanten Spiel, die Gedächtnisleistung für die Darbie- tung des vorgelegten Programms war überaus beeindruckend. Eröffnet wurde der Abend mit der Sonate in c-Moll, KV 457, von W. A. Mozart. Die Interpretation dieses Wer- kes wirkte unausgeglichen, vermittelte noch den Eindruck des Schülerhaften; Temposchwankungen und Vortragsun- terschiede - der zweite Satz gelang viel- versprechend - erlaubten keine ge- schlossene Wiedergabe. Die „Eroica"-Variationen op. 35 von L. v. Beethoven hinterließen bereits ei- Der neue Bildband „DIE CHRIST- KINDLSTA DT STEYR" von Walter Kerb/ wurde am 19. November im Hotel Münichholz im Rahmen einer Pressekon- ferenz präsentiert. Bürgermeister Hein- rich Schwarz würdigte das Werk als weiteren Beitrag, die Schönheit der Stadt und überliefertes Kulturgut einem breite- ren Publikum und vor allem Besuchern der Stadt sichtbar zu machen. ,,Mit dem Vertrieb dieses Buches zu so günstigen Bedingungen haben Sie einmal mehr Ihre besondere Verbundenheit zur Stadt be- kundet': sagte Bürgermeister Schwarz zu Franz J. Hartlauer. Im Bild (v. r. n. l.): Bürgermeister Schwarz, Franz J. Hart- lauer und der Autor. Foto: Kranzmayr stt>yr Bürgermeister Heinrich Schwarz besuchte anläßlich der„ Tage des offenen Ateliers" den Steyrer Maler Manfred Zörner (links im Bild) und informierte sich eingehend über dessen Arbeit. Die„ Tage der offenen Ateliers" sind ein wichtiger Beitrag zum Abbau der vielfach noch immer bestehenden Schwellenangst und zur Vertiefung des Kontaktes zwischen der Bevölkerung und den Kunstschaffenden. nen nachhaltigeren Eindruck, hier vor allem die enorme Gedächtnisleistung, welche dieses ausgedehnte Werk erfor- dert. Da auch die differenzierte Gestal- tung der einzelnen Variationen auf be- achtlichem Niveau stand, kam es zu einer anerkennenswerten Leistung. lm zweiten Teil, welcher Werken von De- bussy und Chopin vorbehalten war, konnte der hoffnungsvolle junge Pianist beweisen, in welche Bahnen sein Spiel einmünden dürfte. Aus dem zweiten Band der 12. Preludes von C. Debussy, 1910 - 1913 komponjcrt, wurden fünf ausgewählt und feinsinnig, stilgerecht und behutsam vorgetragen. Der impres- sionistische Zauber kam zum Vorschein. Drei Etüden und ein Scherzo von Fr. Chopin zeigten die Tendenz zum bril- lant-virtuosen Spiel des Solisten, dessen weitere Entwicklung wohl dahin gehen dürfte. Auch die drei Zugaben bestätig- ten dies. Der beachtliche Abend wurde für den jungen Künstler ein schöner Erfolg, der Beifall der Zuhörer bestätigte dies. J. Fr. Besinnliche Adventfeier im Stadtsaal Die Ortsgruppe Steyr des Stelzhamer- bundes veranstaltete mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt seine diesjäh- rige Adventfeier am 2. Dezember im voll besetzten Stadtsaal. Konsulent Josef Hochmayr war wiederum der gute Geist als Planer, Gestalter und Lenker des besinnlichen Nachmittags. Unter dem Geleitwort „Das ist die stillste Zeit im Jahr ..." standen alle Darbietungen im Zeichen des Advents und der kommen- den Weihnachtszeit. Um den Kern des Heimatnachmittages, der bodenständi- gen Mundartdichtung, rankte sich ein leuchtender Kran? musikalischen Ge- schehens. Von den eingeladenen Rezitatoren wurden eigene Proben oder solche anderer Meister des Dialektes in natür- lich-besinnlicher Art gesprochen. Nelly Goldbacher las Proben von Gregor Goldbacher, Rosa Mayer erfreute mit eigenen Gedichten. Ulli Staufer war mit einer nachdenklichen Nikolausgeschich- te von G. Köbl vertreten. Der „Junge Kreis" des Stelzhamerbundes trug durch die Stimmen von Barbara Mun- genast, Petra Mutschlechner, Barbara Schwarzlmüller, Ute Hofsteller, Ruth Pollhammer, Lucie Sonnleitner, Peter Antensteiner und Udo Schwarz, von Prof. Rammerstorfer sprachlich betreut, in lobenswerter Weise sein Scherflein bei. Harald Grundner sprach besinnli- che Zeilen von J. Hochmayr zur Einfüh- rung ins vielfältige Programm; er selbst begnügte sich diesmal mit wenigen Pro- ben aus seiner Feder, Pfarrer August Daxberger aus Aschbach, nun schon langjähriger Gast beim Stelzhamer- bund, erfreute wiederum mit seinen von Herzen kommenden und in die Seele dringenden Schöpfungen unverfälschter Mundart. Die musikalische Umrahmung des ge- sprochenen Wortes war diesmal beson- ders beeindruckend. Die Kronsteiner Hausmusik aus Großraming, längst schon zu einem festen Bestandteil hei- mischer Musizierweise geworden, trug dem besinnlichen Charakter der Veran- staltung durch entsprechenqe Auswahl der Musikstücke Rechnung. In varii- erender Besetzung, mit wirkungsvollem Austausch der Instrumente Hackbrett, Zither, Gitarre, Blockflöte, Glocken- spiel, Harfe (diese auch solistisch einge- setzt), Harmonika und Baß, boten die Fortsetzung nächste Seite 27/ 411
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