Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/12

Die Stadtkapelle unter der Leitung von Musikdirektor Rudolf Nones. Die Idee der Stadtkapelle Steyr, ein Werbekonzert für die Freunde der Blas- musik bei freiem Eintritt zu veranstalten, muß als lobenswert vermerkt werden. Mit Unterstützung des Magistrates, vertreten durch Bürgermeister Heinrich Schwarz m seiner Funktion als Präsident des Orche- sters, fand dieses „Frühschoppenkonzert" am 25. November im Stadtsaal statt. Ob- wohl bei Tischen üblicherweise auch Ge- tränke serviert wurden, war das Interesse und die Aufmerksamkeit der Zuhörer vor- bildlich. Das Programm, bunt gemischt und dem Titel der Veranstaltung entsprechend, bot für jeden etwas: neben schwungvollen, temperamentvollen Weisen gab es lyrisch-besinnliche Melodien, fast nostal- giebehaftete Stücke fanden sich neben moderneren Rhythmen. Dieser bunte Me- lodienstrauß wurde von den Musikern in gekonnter Weise präsentiert, von MD Prof. R. Nones wie immer präzise und souverän geleitet. Obwohl nu~ der lan~- jährige Kern des Orchesters diesmal ~t- wirkte, erzielten die Bläser beachtbche Klangwirkungen und neben feinen Pia- no-Passagen auch fast eruptive Lautstär- keeffekte. Der Ablauf der Darbietungen wurde durch OAR Walter Radmoser in launiger, treffender Weise kommentiert, er führte in gewohnt sicherer Art die Zuhörer mit seiner Ansage - es gab kein gedrucktes Programm - direkt in die jeweils vorgese- henen Musikstücke. Mit dem „Bürgermeister Heinrich Schwarz-Marsch" von R. Nones begann der musikalische Reigen. Die schwungvol- le Bagatellen-Ouvertüre von J. Rixner folgte. Als Kontrast dazu erklang ~er Par- tywalzer von W. Löffler, dem sich der Zigeunertanz, ein Paso doble vo~ P. Mar- quina, anschloß. Als fast nostalgische Re- miniszenz wurde die „Erinnerung an ein Ballerlebnis" von H. Bund musiziert, der sich die „Stimmungsparade" von J. Treves anschloß. Mit zwei Arrangements von V. Kabec nach Melodien von Ralf Siegel und James Last endete der erste Teil. Ohne Pause ging es weiter, wobei einigen. Mit- gliedern der St~dtkapel~e Gelegen~e~t ge- geben wurde, sich solistisch z_u bestahgen; es waren dies Ernst Kronstemer - Trom- pete, Reinhard Etlinger - Tenorhorn, und die Klarinettisten J. Mano, M. Rumpeltes und Th . Rosegovic. Als Beherrscher des Arrangements bestätigte sich neuerlich R. Nones mit den beiden Polkas „Rosamun- de" und „Schützenliesl". Drei Märsche, darin eingebettet als Hinweis auf die kom- mende Adventzeit die „White Christmas", beendeten das anregende, mit viel Beifall aufgenommene Konzert. Es war gute Wer- bung für die Blasmusik. J. Fr. Stadtkapelle schult Nachwuchs Mit den neuen Räumlichkeiten im Bibliothekstrakt des Schlosses Lamberg verfügt nun die Stadtkapelle über ein zeitgemäßes Lokal mit guten akusti- schen Verhältnissen, das auch für Pro- ben der Musiker bei voller Besetzung groß genug ist. Die Stadtkapelle hat nun auch die Möglichkeit, sich beson- ders der Nachwuchspflege zu widmen . Bevorzugt ausgebildet werden Interes- senten für Blasinstrumente und Schlag- zeug. Die Stadtkapelle stellt dafür alle Blasinstrumente zur Verfügung. Die aufbauende Schulung wird auf allen Ebenen geboten, das heißt, Musiker, die bereits ein gewisses Können haben, werden weiter ausgebildet, Interessen- ten, die Musiker werden wollen, fmden bei der Stadtkapelle behutsam einfüh- rende Lehrer. Musikdirektor Prof. Rudolf Nones bietet zudem an, daß außerhalb der offiziell angesetzten Proben der Stadt- kapelle der Nachwuchs nach Bedarf im Probensaal des Schlosses Lamberg üben kann, da Interessenten für Blas- musik erfahrungsgemäß oft ihre Musi- kerausbildung nicht realisieren kön- nen, weil in ihrem Wohnbereich Pro- benspiel nicht akzeptiert wird . Wer sich für das Musizieren in der Stadtkapelle bzw. die Ausbildung mit einem Blasinstrument interessiert, wen- de sich an Prof. Rudolf Nones, Tel. 23 4 I 1. 23/407

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