Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/12
Bilder aus dem Sportm'!_saik in der Taborhalle. ASKÖ-Präsident Neuhauser (Rechts) überreicht Bürgermeister Schwarz die ASKÖ-Ehren- plakette in Gold, AS K O-Bezirksobmann Josef Schmid! (Bildmitte) zeichnete Neuhauser mit dem Ehrenring des A SKO-Bezirkes Steyr aus. 75 Jam läum war Grund genug zum Feiern. Auftakt war ein buntes Sportmosaik in der Taborhal- e Je mit gelungenen Vorführungen aus ver- schiedenen Sparten wie Judo, Turnen, Bad- minton, Fußball, Faustball, Handball und ATSVVorwärts Steyr Der ATSV Steyr ist 75 Jahre alt geworden, doch ist er in seiner sportlichen Entwicklung jung, sportenthusiastisch und gemeinschafts- bildend geblieben. Dieses denkwürdige Jubi- Windskating, der jüngsten Sportart. Bei ei- nem Festakt im Sportheim Münichholz kam dann die große ATSV-Familie zusammen, wo Bürgermeister Heinrich Schwarz mit der ASKÖ-Ehrenplakette in Gold und National- rat Hermann Leithenmayr in Silber ausge- zeichnet wurden. Eine interessante Rück- schau der kolossalen Vereinsentwicklung so- wie die vielen nostalgischen Reminiszenzen der zahlreichen Sportler wurden zum Binde- glied des Jubiläumsabends. Mil rund 1700 Mitgliedern aus I 5 Sektionen nimmt der Verein heute eine dominante Stellung in der Eisenstadt ein . Und nun die Entwicklung im Telegramm- stil. Wie Tag und Nacht stehen sich die Turnsituationen des Jahres I 908 und der Gegenwart gegenüber. Während die Vereins- chronik verloren ging u~~ die Vereinsge- schichte auf mündlicher Uberlieferung, auf allen Bildern, Zeitungsausschnitten und Fest- schriften basiert, blieb die rote Gründerfahne erhalten. Von tschechischen Arbeitern der damaligen österreichischen Waffenfabrik, die im Deutschen Turnverein nicht aufgenom- men wurden, wurde der Verein gegründet. Die Turnabende wurden in Gasthäusern ab- gehalten. Erster Obmann war Josef Wokral, der spätere Bürgermeister der Stadt. Mit 30 Turnern und zehn Zöglingen wurde begon- nen. Turngeräte fehlten vorerst. Die turneri- schen Anweisungen und Kommandos durf- ten nur in deutscher Sprache erfolgen. Das erste Schauturnen wurde 1910 auf einer Wie- se in Gleink abgehalten, weitere folgten in Garsten und Steyr. 1919 durften sogar Da- men dem Verein beitreten. Unter dem Frau- enturnwart Franz Braumandl nahm diese Sparte einen ungeahnten Aufschwung. Ein Jahr später wurden auch Kinderabteilungen von den Kinderfreunden übernommen. Als Glanzpunkt des Männerturnens galt 1929 der Sieg des 5-Städte-Wettkampfes gegen Wien, Fotos: Steinhammer Linz, Salzburg und Wels. Unvergeßlich ist die turnerische Glanzleistung des legendären Otto Pensel, der bei einem Schauturnen aus der Riesenfelge am Hochreck mit einem Salto rückwärts auf einen Barren übersprang und dort seine Übung fortsetzte. Auf dem heutigen Vorwärts-Platz wurde eine vorbildliche Sportanlage mit einer Sportplatzhütte, einer 400-m-Laufbahn und Wurf- und Sprunganlagen geschaffen. Somit begann die Spezialisierung in Hand-, Schlag-, Fußball und Leichtathletik. Wäh- rend des Winters wurde hier eine Eisfläche angelegt und sogar schon Eishockey gespielt. Zur Legende wurde auch der Marathonlauf von Otto Pensel, der mit dem Fahrrad nach Wien fuhr, dort siegte und wiederum nach Steyr strampelte. Er war auch der Initiator einer Vereinssprungschanze unterhalb der Laurenzi-Kapelle. Später wurde dann die Schanze in die „Hölle" nach Garsten verlegt. Ab 1926 wurde eine Paddelgruppe unter dem Namen „Forelle" gegründet, wo vor allem das Wanderpaddeln im Vordergrund stand. 1934 erfolgte die Vereinsauflösung und der Verlust des Platzes. Nach den Kriegswirren wurde am 2. Mai 1946 unter dem Obmann Heinrich Malina mit der Reaktivierung des Vereines begonnen. Der bisherige Allround- sport wurde in vorerst neun Sektionen geglie- dert, so daß mit fachlich geschulten Trainern eine Spezialisierung begann. Aufgliederung und Leistungsstärke der 15 Sektiönen: Badminton: Gründung 1957. Einige Jahre in der Staatsliga, jetzt Landesliga. Eishockey: Seit 1927 gespielt. 1950 Eishok- keygründung des ATSV Steyr. In jüngster Zeit großartige Erfolge in der Nationalliga mit großem Publikumsinteresse. Eislauf: Vorläuferin war die 1952 gegrün- dete Rollschuhsektion. Durch die Errichtung der Kunsteisbahn setzte 1968 ein großer Aufschwung ein, der mit Edmund Weinber- ger aufs engste verbunden ist. Eisschießen: Gründung 1961. Seit Jahren Ausweitung auf die Sommermonate durch das Asphaltschießen. Faustball: Bereits I924 gespielt. 1957 Wie- dergründung. Zuerst Stärke auf dem Feld, dann Verlegung in die Halle. Ausrichtung der ersten Weltmeisterschaft. Fußball: 350 Mitglieder. Viele Jahre Lan- steyr
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