Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/12

Im Steyrer Stadtsenat ist Stadtrat Man- fred WALLNER für die Bereiche Bauwe- sen, soweit es nicht anderen Referenten zugewiesen ist, für das Baurecht, Markt- und Veterinärwesen zuständig. Im folgenden Beitrag wird über die Tätigkeit und Leistun- gen dieses Ressorts berichtet. BAUWESEN: In den letzten Jahren hat sich das Gewicht der Stadtbauten eindeu- tig auf den Tiefbausektor verlagert. Vor allem im Straßen- und Brückenbau sowie im Ausbau des Kanalsystems wurden be- achtliche Summen investiert, wobei Land und Bund im Straßenbau (Märzenkeller- umfahrung, Wolferner Landesstraße, Ra- mingbachbrücke, Voralpenbundesstraße) größere Leistungen erbracht haben, die Stadt aber anteilig zur Kostentragung her- angezogen wurde. Auf dem Hochbausektor wurden an städtischen Kulturbauten der Stadtsaal neu errichtet, das neue Theater (ehemali- ges Volkskino) großzügig umgebaut und das alte Theater einer eingehenden Reno- vierung unterzogen und Schulbauten im Leasing-Verfahren für den Bund errichtet (HAK, HASCH und 1984 Zubau sowie BAK). Auf dem Sektor Hochbau/Denkmalpfle- ge wurden besonders anläßlich der 1000- Jahr-Feier beachtliche Mittel aufgewendet, tigt, bei der Behandlung einzelner Bau- maßnahmen immer wieder angesprochen und werden die Weichen für die Ermögli- chung von Bauvorhaben, soweit öffentliche Interessen nicht entgegenstehen, gestellt. Eine wichtige Entscheidungshilfe für alle diese Probleme ist der gemeinderätliche Bauausschuß, dessen Vorsitzender ich nun schon seit 17 Jahren bin. In diesem Kolle- gialorgan wurden bisher fast nie Mehr- heitsentscheidungen getroffen, sondern im- mer einvernehmliche Lösungen gefunden. Oftmals mußten im Bauausschuß unter Wahrung des geltenden Rechtes auch menschliche Aspekte bei der Beurteilung von Bauansuche:1 berücksichtigt werden. Besonders dann, wenn es sich um junge Bauwerber handelt, die mangels entspre- chender finanzieller Mittel und Erfahrun- gen doch weitestgehend auf eine wohlwol- lende Hilfestellung angewiesen sind. MARKTWESEN: Stadtplatz: Auf diesem Sektor haben sich in den vergangenen Jahren sehr große Veränderungen in positiver Hinsicht durch Erweiterung etc. ergeben. Die teilweise Verlegung des Marktes am Stadtplatz, und zwar vor die Häuser Stadtplatz 29 - 39, erfolgte wegen des Umbaues des Hauses Stadtplatz 6 (Hartlauer) und auch deshalb, weil immer wieder seitens der Feuerwehr, der Polizei und Rettung Klage geführt Große Leistungen auf dem Bausektor wobei neben der Fassadenkosmetik im Altstadtbereich auch Maßnahmen der Substanzerhaltung bei vielen Objekten ge- setzt wurden; hier ist vor allem auf den tädtischen Beitrag für die Erhaltung des Schlosses Lamberg und verschiedener kirchlicher Bauten (Margarethenkapelle, Marienkirche, Bürgerspital - kirchlicher Teil) hinzuweisen. Auch der Ausbau der Wanderwege ist erwähnenswert, weil z. B. für die Sicherung vom Lauberleitenweg und vom Unteren Schiffweg Millionenbeträge aufgewendet wurden. An Radwegen wurde eine Spur in der Punzerstraße - Münichholz, der Ufer- weg vom Pumpwerk bis zur Schönauer- brücke und ein Radweg entlang der Saaßer Bezirksstraße bis zur Abzweigung Christ- kindl hergestellt. Ein weiterer Ausbau des Radwegenetzes ist vorgesehen. BAURECHT: In diesen Bereich fallen sämtliche Baumaßnahmen und Baulich- keiten, die nach den Bestimmungen der Oö. Bauordnung, den ergangenen Durch- führungsverordnungen und den einschlägi- gen Nebengesetzen einer Bewilligung durch die Baubehörde bedürfen oder von ihr zu behandeln sind. Besondere Probleme ergeben sich regel- mäßig in den Bereichen Altstadterhaltung - Altstadterneuerung und in den Planungs- und Bauvorstellungen verschiedener Bau- träger sowie in den Erfordernissen moder- ner Bautechnologie. Dabei wird versucht, diese Problemlagen im Sinne einer konti- nuierlichen Stadtentwicklung und unter Wahrung der örtlichen Gegebenheiten zu behande ln und zu lösen. Ferner wird ein Problembereich, der sich mit der Widmung von Grundflächen im Grünland oder Bauland mit seinen speziellen Widmungskategorien beschäf- wurde, daß bei einem eventuell notwendi- gen Einsatz in der Enge Gasse an Wochen- markttagen unter Umständen schwerwie- gende Behinderungen entstehen könnten. Weiters ist der. Gehsteig im Bereich der Häuser Stadtplatz 29 - 39 breiter und somit treten weniger Behinderungen für den Fußgängerverkehr auf. Christkindlmarkt: Erstmals wurde heuer in der Zeit vom 1. bis 16. Dezember am Brucknerplatz der Christkindlmarkt durch- geführt, für dessen Ausrichtung der Frem- denverkehrsverband Steyr zuständig ist. Die Ausstellungsgemeinschaft Steyr hat für diesen Zweck zehn feste, verschließbare Verkaufshütten anfertigen Jassen, die einen Kostenaufwand von über S 300.000.- er- fordert haben. Markt Wieserfeldplatz: Über Antrag von Wirtschaftstreibenden im Bereich Steyr- dorf wurden seitens des Marktamtes die Voraussetzungen für die Einrichtung bzw. Abhaltung eines Marktes am Wieserfeld- platz geschaffen. Markt Resthof: Dieser Markt kann seit dem Frühjahr 1984 jeweils am Donnerstag und Samstag beschickt werden. Aufgrund der Bevölkerungsstruktur kommt es dort aber derzeit nur an Samstagen zur Abhal- tung des Marktes. Die im Marktbereich etablierten Geschäfte sind mit ihrer Viel- falt des Angebotes aber durchaus in der Lage, die Bevölkerung des Stadtteiles Rest- hof zu versorgen. Markt Münichholz, Ennsleite, Tabor: Diese Märkte erfreuen sich bei der Bevöl- kerung größter Beliebtheit und steigender Frequenz. Es wäre sehr zweckmäßig, wenn auf allen vorhandenen Märkten öffentliche Toilettanlagen sowie Strom- und Wasser- anschlüsse errichtet werden, um die hygie- Stadtrat Manfred WALLNER nischen Voraussetzungen für die Abhal- tung von modernen Märkten voll zu erfül- len. Die Toilettanlage im Hof des Rathau- ses ist jedenfalls keine Dauerlösung. Nun noch ein Wort zum Personenkreis der Marktbeschicker. Nach der Steyrer Marktordnung - wie auch in allen anderen vergleichbaren Städten - ist jeder Markt- fahrer, der entweder zum Personenkreis der Produzenten gehört oder über eine entsprechende Gewerbeberechtigung ver- fügt , nach Maßgabe der vorhandenen Standplätze zum Markt zuzulassen. Selbst- verständlich auch dann, wenn dieser Marktfahrer von auswärts kommt und Konkurrenzerzeugnisse anbietet. Das Marktamt ist jedoch angewiesen, nach Maßgabe des vorhandenen Platzes dafür zu sorgen, daß konkurrenzierende Waren nicht unmittelbar vor etablierten Geschäf- ten angeboten werden . Eine unabdingbare Forderung der Wirtschaft soll hier aber auch nicht unerwähnt bleiben . Für Anbie- ter von leicht verderblichen Lebensmitteln am Markl müssen dieselben Hygienevor- schriften wie für alle anderen einschlägigen Geschäfte gelten. VETERINÄRWESEN : Auch in diesem Bereich gibt es eine Menge von Dienstlei- stungen im Zusammenhang mit der Tier- haltung, Veterinärmedizin, Überwachung von Schlachttieren und Fleischuntersu- chungen etc., die für die Bevölkerung von besonderem Interesse sind und von dieser beansprucht werden können. Für diesbe- zügliche Anfragen steht das Veterinäramt, Steyr, Redtenbachergasse, Tel. 25 7 11 / 358, sehr gerne zur Verfügung. Soweit der Umfang- und Leistungsbe- richt aus meinem Ressort. Sollte es darüber hinaus noch Fragen geben, so stehe ich selbstverständlich gerne bei meinem Sprechtag, Montag von 8 bis 10 Uhr im Rathaus oder sonst telefonisch 23 9 38/ 18 zur Verfügung. Abschließend wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie zum bevorstehenden Weih- uad11~ft:~1 und Jahreswechsel alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg, vor allem für uns alle ein friedvolles Jahr 1985. Ihr 'Ut. 15/ 399

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