Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/11

Beneftzkonzert des Rotary Clubs Der Rotary Club Steyr hat sich einer neuen humanitären Aufgabe verschrieben. Wie der jetzt amtierende Präsident, Medi- zinalrat Dr. Wolfgang Oser erklärt, soll sehbehinderten jungen Menschen aus un- serem Raume geholfen werden, damit sie sich eine lebenswerte unabhängige Zu- kunft aufbauen können. Ein Fonds soll geschaffen werden, der zusammen mit den Eltern der Kinder und unter Einbeziehung staatlicher sozialer Hilfen die Beschaffung modernster Sehbehelfe und Schreibhilfen eine erfolgversprechende schulische Aus- bildung der Kinder ermöglicht. Die Gründung dieses Gemeinschafts- werkes fand am 12. Oktober 1984 mit einem Benefizkonzert im alten Stadtthea- ter statt. ,,Lieder- und Duettabend" war die schlichte Ankündigung. Künstler von absolutem internationalen Spitzenniveau haben großzügigerweise auf ihr Honorar verzichtet: Marjana Lipovsek, Mitglied der Wiener und der Hamburger Staats- oper, gefeierte Sängerin an der Mailänder Scala und bei vielen internationalen Kon- zerten und Rundfunkaufnahmen; Alfred Burgstaller, international bekannter Ge- sangpädagoge und Konzert- und Opern- sänger und der heute bereits zu einer Institution der internationalen Musikwelt zählende Pianist Prof. Erik Werba, der berühmteste aller Klavierbegleiter. Dank der großzügigen Zusage des Bür- germeisters der Stadt Steyr, Heinrich Schwarz, stand das Alte Theater ebenfalls kostenlos zur Verfügung und das Kultur- amt der Stadt Steyr unterstützte die Orga- nisation des Konzertes tatkräftig. Das Konzert fand vor ausverkauftem Haus statt und war ein voller Erfolg. GOLD UND SILBER FÜR STEYRER BE! KOCHKUNSTOLYMPIADE. Mit herzlichen Worten gratulierte Bürgermeister Heinrich Schwarz den Steyrer Köchen, die von der Kochkunstolympiade in Frankfurt Gold- und Silbermedaillen nach Hause brachten. 2700 A usste/ler aus 28 Ländern reichten 9300 Exponate ein. Daß sich das Steyrer Team gegen größte internationale Konkurrenz so hervorragend durchsetzte, spricht für die besnndere Qunliliil ihrer Knchkunst. - fm Rild (v. /. n. r.): Konditormeister Heinz Sammwald (Silber), Josef Biberhofer (Gold, Bronze), Mannschaftsfahrer Otmar Pötzl, Joachim Grießer (Silber), Walter Gruber (Ehrenurkunde), Werner Rosenbauch (Gold), Bürgermeister Heinrich Schwarz. Foto: Hartlauer Weihnachtsbasar der Lebenshilfe Die Lebenshilfe Steyr veranstaltet am Samstag, dem . 1. Dezember, in der Zeit von 8 bis 18 Uhr den schon zur vorweih- nachtlichen ·Tradition gewordenen Basar; diesmal in den Räumen der Bank für Arbeit und Wirtschaft (BA WAG) am Stadtplatz in Steyr. Angeboten werden wie immer nur eigene Erzeugnisse der Zög- linge der Tagesheimstätte in der Industrie- straße, darunter Weihnachtsschmuck, Ge- würzsträußerl, Bilder, Weihnachtskerzen, Fleckerl- und Reinwollteppiche und vieles mehr. Der Erlös dieses Basars kommt ausschließlich den Behinderten der Tages- heimstätte zugute. Die Bevölkerung von Steyr hat dabei Gelegenheit, nicht nur wirklich schöne und preiswerte Weih- nachtsgeschenke einzukaufen, sondern darüber hinaus den behinderten Men- schen zu helfen. Konzert des Männerchores Steyr konnte der „Nachtgesang im Walde", vom Klavier her gut begleitet, beson- deren Eindruck hinterlassen. Das Chorkonzert des Männerchores Steyr am 20. Oktober im Stadtsaal, das sich zahlreicher Zuhörer erfreuen konnte, war im ersten Teil Franz Schu- bert ( 1797 - 1828), im zweiten Johann Strauß (1825 - 1899) vorbehalten. Das umfangreiche Programm, im ersten Teil doch zu lang geraten, mußte im zweiten Teil reduziert werden, wel- chem Umstand weitere Auftritte des Sulisk11 L.um Opft:1 fidt:n. Sv kunnlt: der Tenor Günther Martinez, Schüler von Frau Herta Larisch, seine Gesang- kultur nur in Sololiedern zur Geltung bringen. Die weiche, angenehme Stim- me, eignet sich für lyrische Komposi- tionen, läßt jedoch das dramatische, damit auch kräftige Element weithin missen. Die sechs ausgewählten Lieder, je drei aus „Die schöne Müllerin" und dem „Schwanengesang" hat der Solist jedenfalls mit bestem Bemühen recht ansprechend gesungen. Josef Mayr, als Begleiter am Klavier tätig, hat seine Aufgabe recht brav bewältigt. Er hat sich auch bei der Wiedergabe von drei steyr Klavierstücken zu 4 Händen von Franz Schubert, dem „Militärmarsch Nr. 2" in D-Dur und zweier Polonaisen in d-Moll mit Elke Stellnberger als behut- samer Helfer der Schülerin bewährt. Der Männerchor Steyr, aus 31 Sän- gern bestehend, hat unter der ambitio- nierten Führung von Chorleiter Max Schernthaner beachtliche Fortschritte erzielt. Eine wesentlich verbesserte Ausspracht:, gutt:r Gt:samtklang durch reine Intonation und konzentrierten Gesang zeichnen die Chorgemein- schaft aus. Die Schwächen des ersten Tenores, zahlenmäßig am geringsten vertreten, konnten besonders in den höheren Lagen kaum verdeckt werden; der Nachwuchsmangel wird leider in der führenden Stimme besonders spür- bar. Umso mehr verdient das ehrliche, engagierte Bemühen dieser Sänger be- sondere Anerkennung. Das gute Fun- dament in den beiden Bässen ver- spricht weitere Leistungssteigerungen. Von den sieben Schubert-Chören, mit unterschiedlichem Effekt vorgetragen, Im zweiten Teil leitete H. Scherntha- ner ein Instrumentalensemble von 13 Musikern der Gesellschaft der Musik- freunde Steyr bei der Wiedergabe des „Frühlingsstimmenwalzers". In der „Straußiade", einem Querschnitt aus den Operetten Fledermaus und Zigeu- . nerbaron erzielten Chor und Orchester eine beachtliche Klangwirkung, in de- ren Verlauf auch so manch diffiziles Detail gut zur Wirkung kam. Eifrige Probenarbeit war deutlich zu erken- nen. Der „Donauwalzer" in der Ge- sangfassung beendete das offizielle Programm, dem noch als Zugabe Teile aus der „Straußiade" folgten. Vereins- mitglied Friedrich Gruber informierte als Einleitung zu den beiden Pro- grammteilen über ausgewählte Details vom Leben und Schaffen der beiden Komponisten. Die im wesentlichen gute Gesamtlei- stung aller Mitwirkenden erhielt den herzlichen Beifall des zufriedenen Pu- blikums. J. Fr. 17/373

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2