Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/11

Laufen als Lebenselixier Steyr war schon immer guter Nährbo- den für Mittel- und Langstreckler und ist seit einigen Jahren zur stärksten leistungs- bewußten Hobbyläufergruppe in Ober- österreich geworden. 30 Läufer, darunter vier Frauen, plagen sich fast täglich auf Straßen, im Gelände oder auf der Bahn ab und spulen Kilometer für Kilometer ab. Trotz dieser Anstrengung werden sie aber wie von einem Magneten auf ihre Lauf- strecken gezogen und laufen und laufen. Gewaltig ist ihre zurückgelegte Kilometer- bank: 80.000 km, also zweimal um den Äquator. Die emsigsten „Laufmaschinen" sind Hans Pölz, Hans Gierlinger und Günter Hager mit je rund 5000 Kilome- tern. Eigentlich fing dieser Lauftrend teils als Hobby, teils aus gesundheitlichen Grün - den an. So war es auch beim Stcyrer Marathon-Rekordhalter Hans Pölz. Er wollte sein Rauchlaster von täglich 40 Zigaretten auf der Laufbahn bekämpfen. Er schaffte es und nahm überdies 20 kg ab. Der optische Lohn: Steyrer Marathon - rekord in 2:33,30, der persönliche Tri - umph: ein gesteigertes Lebensgefühl durch das Laufen und durch die Umstellung der Ernährung. Zum Vorbild war der elffache Staatsmeister Peter Lindtncr geworden, der diese anfänglichen Jogger einmal wö- chentlich auf die Bahn holte, sie betreute und aufbaute. Schon in kürzester Zeit wurden sichtliche Fortschritte er:riclt. Er- staunlich, wie sie jetzt leichtfüßig und locker ihre Runden drehen und welch wunderbare Sportkameradschaft aus dem Phänomen Lauf entstanden ist. Fast wö- chentlich sind sie bei Volks-, Straßen -, Geländeläufen und Bahnwettbewerben zahlreich .dabei. Als völlig neuer Bewerb kommt nun auch Triathlon dazu, wobei Schwimmen, Radfahren und Laufen in unmittelbarer Folge abgewickelt werden. l lclrnut Rattin- ger hat bereits einen Bcwcrb in ßcrchtcs- gadcn gewonnen . Der härteste Bewerb dieser /\rt wird auf l lawaii ausgetragen. Die l'antalusqualcn von 4 km Schwim- men , 180 km Radfahren und 42 km Lau- fen werden in ,.irka neun Stunden bewäl- tigt. Eine der beliebtesten Trainingsstrecken ist der Lauf, vom Schoiber beginnend, rund um den Schwarzberg. Die rund 20 km werden in eineinhalb Stunden zu- rückgelegt. Weitere Standardstrecken füh- ren nach Sierning, Hargelsberg oder Aschach. Für die „Kilometerfresser" gibt es kaum ein lauffreies Wochenende, denn gerade der Sonntag wird stets besonders genützt. Das Husarenstück war der 60 km lange l lintergebirgslauf: Steyr - Sehober- stein Breitenau - Wurbauerkogel. Bis zur halben Strecke machten auch die vier Frauen mit. Auf allen Erdteilen vertreten sind die blau-weißen Farben. Hans Pölz begann seine Karriere bei einem Marathonlauf in Südafrika, Herbert Kamper durchlief die klassische Marathonstrecke in Griechen- Schenken leicht gemacht mit Bleikristall von 14/370 4400STEYR, WIESERFELDPLATZ 5 TELEFON O 72 52/63 6 25 Auch heuer haben wir wieder eine besonders hübsche Aus- wahl an Vasen, Schüsseln, Gläser usw. für Sie bereit! land, Dr. Ulrich Kopitz in London und New York, sein Vater, Studienrat Franz Kopitz, bemühte sich auf der Olympia- strecke in Moskau und Franz Flank! auf den Philippinen. Walter Turek holt sich beim Laufen die Kraft für seine Bergriesen. Er bestieg den Pamir (7500 m), den Elbrus (5700 m) und zwei 6500er in Bolivien. Auch ihr Trainer Peter Lindtner wurde inzwischen zum Hö- henbezwinger. Er erklomm den Vulkan- riesen, den Popocatepetl (5452 m). Auch zwei laufende Ehepaare sind in der Läufergruppe: Renate und Hans Gier- linger und Grete und Direktor Dr. Alois Petak. Mit 57 Lenzen ist Dr. Petak der älteste Läufer und hält mit den wesentlich Jüngeren staunenswert mit. Durch eine Ellbogenverletzung mußte der zweifache Leichtgewichtsstaatsmeister Hans Käfer- böck sein Metier vom Boxring auf die Laufbahn verlegen. Bei seinem ersten Ma- rathonlauf in Linz kam er mit 2:39 auf eine sensationelle Zeit und wurde somit zum besten Steyrer. Mit zwei Großveranstaltungen stellt sich Amateure als Veranstalter vor. Der Steyrer Stadtlauf anläßlich des Stadtfestes ist vom Veranstaltungskalender der Leichtathleten nicht mehr wegzudenken. Schon bei der zweiten Durchführung dokumentierten 300 Läufer in international starker Beset- zung den hohen Beliebtheitsgrad. Zum erstmals durchgeführten Eisenwurzen- berglauf auf die Bodenwies kamen 100 Läufer. Die erfolgreichsten Läufer: Hel- mut Rattinger: oberösterreichischer Geländelaufmeister; Hans Pölz: 3. in der Altersklasse über 32 Jahre in der österrei- chischen Crossmeisterschaft; Franz Flank!: persönliche Bestleistungen über 5000 und 10.000 m; Georg Steinmaß!: Halbmara- thon-Vereinsrekord in 1: 14; Hans Gierlin- ger: 25 km in I :33. F. L. steyr

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2