Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/10

Ein nettes Detai l der Steyrer Stadtmei- sterschaft in der Wildwasserregatta, das Fairneß und sportliche Kameradschaft hervorhebt. Gerhard Toros wurde für die Rettung eines vereinsfremden Paddlers mit einem Ehrenpreis und großem Ap- plaus besonders gewürdigt. Er hatte näm- lich, als ein anderer nach dem Brücken- pfeiler gekentert war, sein Rennen unter- brochen, den Gekenterten ans Ufer ge- bracht und sein Rennen in aussichtsloser Position fortgesetzt. Die Stadtmeister- schaft, die anläßlich der 75-Jahr-Feier vom ATSV Steyr ·mustergültig durchge- führt wurde, stand bei diesem Brückenkri- terium natürlich im Zeichen der beiden Vereine Forelle und ATSV. Wie abgespro- chen, teilten sie sich in der allgemeinen Klasse die beiden Titel: Werner Haiberger (ATSV) und Brigitte Huber. Den Mann- schafts- und den Jugendtitel kassierten Forelle. Der Staffellauf gestaltete sich sehr spannend, da Staatsmeister Haiberger den großen Vorsprung von Forelle als Schluß- fahrer auf 5 Sekunden einschränkte . Bei diesem Saisonausklang zogen beide Verei- ne mit Zufriedenheit die sportliche Bilanz. Steyrer Eishockey mit neuen Perspektiven Daß Steyr ein guter Boden für den Eishockeysport ist, bewies das rege Interesse und der Zuschauerboom vor drei Jahren. Als nämlich der ATSV in der Nationalliga vorne mitspielte, waren die Zuschauerränge mit über 2000 Besu - chern dichtest gefüllt. Ein schlaga rtig absinkender Leistungsrückgang schmolz die Zuschauerzahl auf 30 ein. Trotzdem ließen die Spieler nicht locker und wik- kelten unter keinesfalls leichten Um- ständen den Meisterschaftsbetrieb fast unter Ausschluß der Öffentlichkeit ab. Nach dieser Pleite vom Vorjahr fan- den sich drei mutige Männer, die dieses „führerlose Schifr' übernahmen und mit neuem Kurs auf eine neue Steyrer Eishockeyära zusteuern. Das neue Füh- rungsteam hofft auf einen Leistungsan- stieg mit einigen namhaften Zugnum- mern und somit auf steigendes Publi- kumsinteresse. Vorerst ist das Dreier- führungsteam ein großes Risiko einge- gangen und hat in monatelangen Vorbe- reitungen ein Jahres- und Zukunftskon- zept erstellt. Es ist gelungen, fünf Hauptsponsoren (Renault, Colonia-Ver- sicherung, Lenzing AG, Hagan-Ski und Nemetschek-Reisen) und einige Privat- mäzene zu gewinnen und somit die 16/332 Vizebürgermeister Leopold Wippers- herger überreicht Werner Haiberger den Siegerpokal. Foto: Kranzmayr Forelle kam mit Holger Kerb! (Slalom), Brigitte Huber (Slalom), Vroni Pullirsch (Regatta), mit der Damenmannschaft so- wohl im Slalom als auch in der Regatta und mit der Slalom-Herrenmannschaft zu Landesmeistertiteln. Brigitte Huber wurde überdies Staatsmeisterin im Slalom. Para- demann beim ATSV ist Werner Haiber- ger. Er gewann in der Regatta neben dem Grundlage für ein Jahresbudget von einer Million zu sichern. Mit einem Zuschauerschnitt von 400 Besuchern werden dieses Budget sowie die Schul- den am Saisonende abgedeckt. Mit internationalen Stars legt man Jen Grundstein zum hoffentlich neuen Hoch . Der tschechische A-Lizenz-Trai- ner Wencel Buric, der auch als oö. Verbandstrainer vorgesehen ist, will in Steyr seine Existenz aufbauen. Er leitet seit Sommer das Training mit völlig neuen Perspektiven. 60 Prozent sind für ihn Disziplin und systematische Arbeit. Viermal wöchentlich werden die Bur- schen teils in der Kraftkammer, teils auf Kondition getrimmt. Zweimal waren sie bereits auf Eistraining in der CSSR. Fernziel ist für ihn der Abbau von Ausländern und das Heranführen des bodenständigen Nachwuchses. In Zu- sammenarbeit mit Linz und Wels will er die Jugend fördern und somit den oö. Eishockeysport anheizen. Der Steyrer Rechtsanwalt Dr. Ernst Muigg hat sich als technischer Direktor den 6. Rang zum Ziel gesetzt. Somit wäre die Play-off-Runde geschafft und man wäre der Abstiegssorgen enthoben. Die teilnehmenden Vereine in der Na- tionalliga: Wiener Eislaufverein, Salz- burger Eishockeyklub, Zell/See, Möd- ling, Leoben, ATSE Graz, Rotschitzen Klagenfurt und ATSV Renault Eckhard Steyr. Titelfavoriten sind der ATSE Graz, der WEV und der SEC. Große Landesmeister erstmals den Staatsmeister- titel. Beim Landesmeistertitel in der Re- gatta war er ebenfalls ausschlaggebend beteiligt. Nach der Siegerehrung, die Bürgermei- ster-Stellvertreter Leopold Wippersberger durchführte, nahm Werner Kerbl, acht- maliger Exstaatsmeister, die Bootsüberga- be an Landesmeisterin Vroni Pullirsch vor. Stücke setzt man auf die Neuerwerbung Josef Palecek. 1972 war er im CSSR- Weltmeisterteam, das die UdSSR sensa- tionell mit 3:2 besiegte. 74mal hatte er das Nationalleiber! übergestreift. Zuletzt spielte er bei Kaufbeuren in der deut- schen Bundesliga. In letzter Zeit überstürzten sich durch Neuerwerbungen die Ereignisse beim ATSV Renau lt Eckhard Steyr. Mit den beiden ausgezeichneten Torleuten Erich Nagele (ECR Innsbruck) und Gert An- derle (Kapfenberg) hat man die bisher größte Schwachstelle abgesichert und mit dem 2!jährigen Junioren-National- teamspieler Arnold Hauer einen guten Stürmer erworben. Dipl.-Ing. Günther Kröhn ist vom Grazer SV nach Steyr heimgekehrt. Weitere Neuerwerbungen: Johann Brasna (zuletzt Feldkirch , Kap- fenberg und Salzburg), Thomas Hora- cek (U . Linz). Heimspiele: 3. 11. gegen Zell/See, 10. 11. gegen Mödling, 24. 11. gegen Leo- ben , 8. 12. gegen Rotschitzen, 19. 12. gegen SEC, 29. 12. gegen WEV, 5. 1. gegen ATSE Graz. Der neue Vorstand: Präsident: Bür- germeister Heinrich Schwarz, Obmann: Stadtrat Hans Zöchling, technischer Di- rektor: Dr. Ernst Muigg (Johannes Eck- hard), Sektionsleiter: Herbert Huebmer, sportlicher Leiter: Wencel Buric, Ko- trainer: Wencel Skiar, Nachwuchsleiter: Ing. Hannes Meissel, Nachwuchstrai- ner: Wencel Skiar. F. L.

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