Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/8

wurde angeregt, die Besucher lernten die neue Energie kennen. Die Ausstellung brachte in wirtschaftlicher Hinsicht der Stadt und der Waffenfabriksgesellschaft zunächs t Vorteile. Vor allem garantierte die Aufnahme einer zusätzlichen Produk- tion von Dynamos und Glühlampen die Arbeitsplätze. Doch die Aufwärtsentwick- lung ging nicht weiter. Die geplante „Elek- trische Gesellschaft" wurde nicht gegrün- det. Es war auch nicht möglich gewesen, die Serienproduktion von elektrischen Ge- genständen zu vervollkommnen. 1886 mußte der Betrieb seine gesamte Kapazi- tät für die Erzeugung des neu eingeführten Repetiergewehres der Österreich-ungari- schen Armee einsetzen. 1889 wurde die Erzeugung elektrischer Artikel auf den Eigenbedarf beschränkt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden neben einigen Wasser- kraftanlagen zur Erzeugung elektrischen Stromes 170 Dynamomaschinen, ca. 2000 Bogenlampen und 92.000 Glühlampen ge- liefert. Nach dem Tode von Josef Werndl 1889 wurde die elektrotechnische Abtei- lung der Österreichischen Waffenfabriks- gesellschaft aufgelassen. Volker Lutz Literatur: Manfred Brand!, Neue Geschichten von Steyr, vom Biedermeier bis heute. Steyr 1980. - Josef Ortner, Zur Geschichte des Gaswerks und der Straßenbeleuchtung in Steyr. Amtsblatt, Jahrgang 5 (1962), Nr. 5. - Friedrich Berndt, die Straßenbeleuch- tung im alten Steyr; Steyrer Zeitung vom Zehn Jugendliche aus der Schwesterstadt Kettering weilten vierzehn Tage bei Gasteltern in Steyr, die den amerikanischen Freunden den Aufenthalt wieder so angenehm wie möglich gestalteten und sie zu den Sehenswürdigkeiten in Steyr und Umgebung führten. Im Bild die Amerikaner mit den Kindern der Gastfamilien bei der Verabschiedung durch Vizebürgermeister Leopold Wippersberger. 19. März 1953. - Erwin Pöschl , Steyrs Bedeutung in den Anfängen der Elektro- technik und Elektroindustrie (1882 bis 1886), Veröffentlichungen des Kulturam- tes der Stadt Steyr, Heft 31, 1974. ,,Steyrer Ausstellungszeitung", heraus- gegeben von der Redaktion des „Alpenbo- ten" und der „Steyrer Zeitung", 1. August bis 30. September 1884. - Ratsprotokolle Nr. 382 bis 389, Archiv der Stadt Steyr. - H. Seper, ,, 100 Jahre Steyr-Daimler-Puch AG", Wien 1964. - Faszikel „Ausstellung 1884", I bis Ill , Magistrat Steyr, Registra- tur. Foto: Kranzmayr allen Artikeln des täglichen Gebrauches gezeigt werden. Darüber hinaus erscheint eine illustrierte Schrift über die Geschichte von Münichholz. Dazu werden noch fol- gende Materialien benötigt: Grundaus- stattung einer Wohnung (Einheitsmöbel, Kombiherd, Waschbecken, Zimmeröfen), Geschirr, alte Werkzeuge, Bilder über Fa- milienfeste und -feiern (in Wohnräumen), alte Uhren, alte Beleuchtungskörper, Ge- brauchsgegenstände, Haushalts-, Miet- und Kochbücher usw.). Münichholzer beschäftigen sich mit der Geschichte ihres Stadtteiles Falls Sie oder einer Ihrer Bekannten solche Materialien besitzen oder Informa- tionen über diesen Arbeitskreis wünschen, wenden Sie sich bitte an: Bildungsarbeits- kreis Münichholz, Günther Rammerstor- fer, Gablerstraße 18, 4405 Steyr, Tel. 0 72 52/62 75 23. Als vor einem halben Jahr eine Gruppe von Münichholzern begann, einen Ar- beitskreis zur Aufarbeitung der Geschich- te des Stadtteiles zu errichten, dachte noch keiner daran, daß die Beschäftigung mit der Vergangenheit Impulse für die Gegen- wart geben könnte. Die Entstehung eines Bildungsarbeitskreises in Steyr-Münich- holz geht auf ein Seminar des Dr.-Karl- Renner-Institutes Oberösterreich im Som- mer des Jahres 1983 zurück. Damals entschlossen sich mehrere Münichholzer Funktionäre, sich mit ihrer Stadtteilge- schichte näher auseinanderzusetzen. Die 20 bis 25 Personen des Bildungsar- beitskreises, die ständig zu den Sitzungen erscheinen, sind Betriebsräte, Gemeinde- räte, Arbeiter und Angestellte der Steyr- Werke, sowie ein Soziologe und ein Be- triebsseelsorger. Ihr Bezug zur Geschichte ist geprägt vom Alltagsleben in diesem Stadtteil und so verstehen sie auch ihre Arbeit: Der Mensch, seine Probleme und sein Erleben bilden den Mittelpunkt des Forschungsin- teresses. Bisher standen meistens Persönlichkei- ten von hohem Stand und Ansehen im Vordergrund der Geschichtsschreibung, aber nicht jene Leute, ohne die der heuti- steyr ge Wohlstand kaum denkbar wäre: die arbeitende Bevölkerung von Steyr. Mindestens drei Viertel der Münichhol- zer sind Arbeiter und Angestellte der Steyr-Werke bzw. deren Angehörige. Ge- rade mit diesen Menschen will der Ar- beitskreis die erlebte Geschichte dieses Stadtteiles aufarbeiten. Dies geschieht in Form von Gesprächen mit älteren Bewoh- nern. Dadurch kamen eine Fülle von Materialen (Urkunden, Fotos, Pläne und Zeitungsartikel) zutage. Am 17. Mai 1984 zeigte dieser Arbeits- kreis in einer Diaschau im Bildungs- und Kulturzentrum Münichholz Bilder aus vergangenen und fast vergessenen Zeiten. Da dieser Diavortrag ein voller Erfolg war und der Wunsch nach einer Wiederholung laut wurde, findet am Mittwoch, dem 19. September 1984, um 18.30 Uhr in der Mehrzweckhalle Münichholz nochmals ei- ne Diaschau statt. Dazu sind alle Interes- senten herzlichst eingeladen. Außerdem findet im Herbst 1985 eine große Ausstel- lung über die historische Entwicklung von Münichholz und seiner Umgebung und dem Leben der Bewohner statt. Dabei sollen außer Fotos, Dokumenten, Plänen und Zeitungsmeldungen auch eine Woh- nung aus der Entstehungszeit (1940) mit FÜR DEN MEHRZWECKSAAL WEHRGRABEN gab der Stadtsenat zllm Ankauf der Saaleinrichtung 253.827 S frei. Kunst- und Antiquitäten in der Galerie Marsstraße Vor mehr als einem Jahr hat die Galerie Marsstraße ihre Tätigkeit aufgenommen. Zahlreiche Interessenten aus den umlie- genden Bundesländern, verschiedene Klubs mit ihren Mitgliedern, Professoren mit den Schülern haben der Galerie in Steyr Besuche abgestattet. Umfang und Qualität der Exponate allgemein genügen hohen Ansprüchen. Als sinnvolle Ergän- zung zum umfangreichen Bilderangebot stellt die Galerie Marsstraße nun auch erlesene und preiswerte Einzelmöbel für den gehobenen Anspruch als Angebot vor. Qualität ist in hervorragender Form und Ausführung (Intarsien und Schnitzarbei- ten) dokumentiert. Die Öffnungszeiten der Galerie sind jeweils Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 14.30 bis 17 Uhr bzw. gegen telefonische Vereinbarung außer den an- geführten Zeiten. - Telefon 26 3 66. 21/265

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