Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/7
Im Steyrer Stadtsenat ist Ingrid EH- RENHUBER, SPÖ, für die Bereiche Zentralaltersheim, Seniorenbetreuung und Kindergärten zuständig. Im folgen - den Beitrag gibt sie einen Einblick in ·ihre vielfältigen Aufgabengebiete. D ie Situation im Zentralalters- heim war in letzter Zeit durch besondere Investitionstätigkeit geprägt. Nicht zuletzt durch die lau- fenden Aktivitäten und Verbesserungen genießt das ZAH der Stadt Steyr einen ausgezeichneten Ruf, der weit über die Grenzen der Stadt und des Bundeslan- des Oberösterreich bekannt ist. Derzeit werden 337 Personen, davon 149 in der sogenannten Heimabteilung und 188 in der Pflegeabteilung betreut. 136 Bedienstete, davon 21 Diplom- schwestern und 33 Stationsgehilfen sind bemüht, den Heimbewohnern den Auf- enthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Frau Stadtrat Ingrid EHRENHUBER sationsrauchmelder, 38 Thermomelder und 50 Druckknopfmelder. Der Brand- ort kann damit unter allen Umständen eindeutig eruiert werden. Diese Investi- tion beweist, daß die Stadtgemeinde nicht nur für das materielle Wohl der älteren Mitbürger sorgt, sondern auch bereit ist, für die körperliche Sicherheit besondere Vorkehrungen zu treffen. Durch laufende Adaptierungsmaßnah- men und Neumöblierung wird die Le- bens- und Wohnqualtität im Zentralal- Große Investitionen für Pflegebetten Der Ausbau der sozialen Dienste in unserer Stadt, wie „Essen auf Rädern", „Mobile Hauskrankenpflege" und nicht zuletzt der Bau der Pensionistenwohn- häuser bewirkte einen Rückgang der benötigten Plätze in der Heimabteilung. Dem steht allerdings seit Jahren eine steigende Nachfrage um Pflegebetten gegenüber. Dieser Tatsache Rechnung tragend, investierte die Stadt Steyr 1983 2,5 Mill. Schilling für den Umbau des l. Stockes im Altbau in eine Pflegeabtei- lung. Am 14. Dezember v. J. erfolgte die Eröffnung dieser neuen Abteilung, die den letzten Stand der medizinisch-tech- nischen Seite aufweist. 33 hilfebedürfti- ge Personen unserer Stadt konnten da- mit in modern eingerichteten Ein-, Zwei- oder Dreibettzimmern Aufnahme finden. Der Andrang in die Pflegeabtei- lung und die Wartezeiten konnten da- mit gemildert werden. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, daß mit dieser Erweiterung jährliche Folgekosten für das notwendi- ge Personal in der Höhe von 2,2 Mill. Schilling verbunden sind. Schwierig ist es, das notwendige Fachpersonal zu be- kommen, da die Pflege unserer betag- ten, kranken Mitbürger vom Personal intensiven Einsatz verlangt. Ich darf daher an dieser Stelle allen Bediensteten des ZAH für ihre Arbeit zum Wohle der Heimbewohner herzlichen Dank aus- sprechen. Neben dem Ausbau der Pflegeabtei- lung stellte die Stadt Steyr 2,3 Mill. Schilling für die Ausstattung des ge- samten Hauses mit einer dem techni- schen Höchststand entsprechenden Brandmeldeanlage zur Verfügung. Die- se Brandmeldeanlage umfaßt 700 Ioni- stt-yr tersheim ständig verbessert. Völlig neu möbliert wurden in der Heimabteilung im Altbau 58 Einbettzimmer und 15 Zweibettzimmer mit einem Kostenauf- wand von 1,5 Mill. Schilling. Dazu kom- men die Neumöblierung der Wintergär- ten und Veranden, Auswechseln bzw. Erneuerung der Vorhänge, Beleuch- tungskörper, Spiegel usw. Die Heimbewohner werden aber auch in unsere „Kulturelle Altenbetreuung" einbezogen. Allein 1983 fanden 32 Ver- anstaltungen (Lichtbildervorträge, Farbfilme, Mundartvorträge und Kon- zerte) mit 2317 Besuchern statt. Am Bastelkurs nehmen zwischen 7 und 12 Bewohner teil, wobei besonders zu er- wähnen ist, daß zwei Teilnehmer dieses Kurses bereits über 90 Jahre alt sind. Wir sind bestrebt, diese Altenbetreuung weiter auszubauen, wobei wir derzeit an die Einführung des Seniorenturnens denken. Nachdem zum Wohlbefinden eines Menschen neben einer guten kör- perlichen Pflege auch entsprechende psychische Betreuung gehört, streben wir auch hier Verbesserungen, eventuell durch den Einsatz von Sozialarbeitern, an. Die Verwirklichung dieses Zieles hängt natürlich eng mit der finanziellen Situation der Stadt zusammen und mit dem Umstand, daß die Stadtgemeinde derzeit bereits einen jährlichen Zuschuß von rund 20 Mill. Schilling für das ZAH leistet. Einen weiteren Schwerpunkt unserer Seniorenbetreuung stellen die fünf Se- niorenklubs dar. Uber 300 betagte Mit- bürger verbringen wöchentlich mehrere Stunden in netter, geselliger Runde. Es wird gespielt, geplaudert, gemeinsame Vorträge und Veranstaltungen besucht und Tagesausflüge unternommen. Die Klubs zählen derzeit 362 einge- schriebene Mitglieder, davon sind 96 Männer ( = 26,5 Prozent) und 266 Frau- en ( = 73,5 Prozent). Das Veranstal- tungsprogramm in den Klubs ist für alle Steyrer Senioren kostenlos zugänglich (mindestens jedoch jede Woche eine Veranstaltung). Dazu kommen klubin- terne Veranstaltungen wie Nikolo- , Weihnachts-, Faschings- oder Mutter- tagsfeiern. Im Arbeitsjahr 1983 / 84 gab es ca. 250 Veranstaltungen ausschließlich für Se- nioren mit einer Besucherzahl von über 13.000. Schöne, erholsame Urlaubstage verbringen unsere Senioren im Rahmen der Seniorenwochen im Jugendgäste- haus in Bad Ischl, die jeweils im Früh- jahr und Herbst veranstaltet werden. Ziel der Seniorenbetreuung, wofür die Stadtgemeinde jährlich einen Zuschuß von ca. 1,4 Mill . Schilling leistet, ist es, unsere älteren Mitbürger vor Vereinsa- mung und Isolation zu schützen. Nun zum Bereich Kindergärten : Die Stadt Steyr verfügt derzeit über 12 städ- tische Kindergärten, fünf Tagesheim- stätten und zwei Horte, in denen ca. 800 Kinder von bestens ausgebildeten Kin- dergärtnerinnen betreut werden . Proble- me ergeben sich teils durch die schwan- kenden Kinderzahlen, die einerseits in geburtenschwachen Jahrgängen, ande- rerseits in der Altersstruktur der Bevöl- kerung in den einzelnen Stadtteilen be- gründet sind. So mußten beispielsweise in den letzten Jahren in Münichholz zwei Kindergärten geschlossen werden, während im Resthof mit einem Kosten- aufwand von 7,2 Mill. Schilling der Neubau eines dreigruppigen Kindergar- tens mit Tagesheimstätte dringend not- wendig war. Ende 1981 konnte dieser Kindergarten eröffnet werden, der für 90 Kinder Platz bietet und bei Bedarf um einen vierten Gruppenraum und einen Eßraum erweitert werden kann. Mit Beginn des Kindergart~njahres 1983/84 wurde der bisherige Ubungs- kindergarten in der Dieselstraße über- nommen, der halbtägig geführt wird. Damit verfügen wir über zwölf städti- sche Kindergärten. Wir sind selbstver- ständlich auch weiterhin bemüht, den Erfordernissen und Wünschen der El- tern und Bewohner nachzukommen. So wurde bereits jetzt und werden auch in Zukunft die Besuchszeiten in den Kin- dergärten und Horten möglichst den Wünschen angepaßt. Weiters werden mit dem Beginn des Kindergartenjahres 1984/ 85 im Stadtteil Resthof zwei und im Wehrgraben eine Hortgruppe instal- liert. Liebe Leserinnen, liebe Leser, ich hof- ~~' es ist mir gelungen, einen kleinen Uberblick - mein Ressort betreffend - zu vermitteln. Wünsche und Anregun- gen werden gerne entgegengenommen und wenn möglich auch verwirklicht. Ihre 0 J Lt,~~~( 10 ~wld cJ;jl~ 9/217
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