Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/7

Stadthaushalt 1983 mit 635 Mill. SAusgaben Der Gemeinderat genehmigte den Rechnungsabschluß 1983, der bei Einnah- men und Ausgaben in Höhe von 635, 1 Mill. S ausgeglichen ist. Die Gesamtein- nahmen des ordentlichen Haushaltes sind mit 477 Mill. S gegenüber dem Vorjahr um 10,4 Mill. S (2,2 %) gestiegen. Das Steuer- und Abgabenaufkommen ist um 0,9 Mill. S niedriger als 1982. Ursache dieser Entwicklung war der enorme Rückgang der Gewerbesteuer nach Ertrag und Kapital um 9,7 Mill. S (27,8 %). Dieser Rückgang konnte durch leichte Einnahmensteigerungen bei ande- ren Abgaben und Steuern von insgesamt 9,6 Mill. S (6,9 %) nicht ausgeglichen we rd en. Die Abgabenertragsanteile erhöh- ten sich gegenüber dem Vorjahr um 6,6 Mill. S (4,4%) auf 157,8 Mill. S. Die Personalkosten für die Dienstleistungen de r Stadt betrugen im vergangenen Jahr 172 Mill. S, das sind 36, l Prozent der Gesamtausga ben . Den größten Zuschußbedarf erforderten di e Altenh eime mit 16, 2 Mi ll. S und die Kind ergä rten und Tagesheimstätten mit 14, 1 Mill. S. Für Stra ßenreini gung wurden 12,2 Mill. S a ufgewendet, für d ie Volks- schul en 9,3 und für di e Ha uptschulen 9,5 Mi ll. S. Die Pflege der Park- und Ga rten- anl agen sowi e der Kinderspielplä tze erfo r- derte 6,8 Mill. S, die öffentliche Beleuch- tung 6,7 Mill. S. Der Zuschuß für die berufsbildenden Pflichtschulen beträgt 3,8 Mill. S, für die Freiwillige Feuerwehr 2,7 Mi ll. S, für das Stadttheater 2,5 Mill. S, die Volkshochschule und die Volksbücherei je 2 Mill. S. An Landesumlage zahlte die Stadt im vergangenen Jahr 19,5 Mill. S, 17,3 Mill. S leistete die Stadt als Kranka- nanstaltenbeitrag. Die Verlustersätze für Stadtbad und Kunsteisbahn betrugen 6,8 Mill. S. Die Ausgaben des außerordentlichen Haushaltes in Höhe von 158,1 Mill. S fanden ihre Deckung durch Darlehensauf- nahmen von 104,2 Mill S, durch Veräuße- rungen unbeweglichen Vermögens von 21,9 Mill . S, durch Kapitaltransfers von 19 Mill. S und 13 Mill. S Rücklagenentnah- me. Die größten Ausgabeposten waren der Ankauf von Grundstücken mit 56,8 Mill. S, Kanalbauten mit 18,6 Mill. S, die Bau- rate für die Errichtung der Bundeslehran- stalt für Kindergärtnerinnen betrug 16,8 Mill. S, für den Straßentunnel Abstieg Teufelsbach wurden 19,3 Mill. S aufge- wendet, für die Sanierung des Freibades 8,6 Mill. S. Der Schuldenstand der Stadt betrug Ende des vergangenen Jahres 410,8 Mill. S. Steyr leistete 1983 einen Schuldendienst von 41,9 Mill. S. Der Rechnungsabschluß weist aber auch 16 1,6 Mill. San Darlehensforderun- gen der Stadt aus. Allein die GWG der Stadt Steyr schuldet der Gemeinde 148 Mill. S. Die Verwaltungsforderungen be- laufen sich auf 76,7 Mill. S. Es handelt sich hiebei im wesentlichen um Stundungen oder Ratenbewilligungen für Grundkäufe, Kanalanschlußgebühren und sonstige Za hlunge n, so zum Beispiel für die GWG der Stadt fü r G rundstückskäufe mit 44 Mill. S. Stadt verkauft Grundstücke Der Gemeinderat beschloß den Verkauf eines 6283 Quadratmeter großen Grund- stückes plus 240 Quadratmeter Straßen- grund an den Tischlermeister Peter Wöge- rer sowie eines 2160 Quadratmeter großen Grundstückes plus 391 Quadratmeter Straßengrund an di e Firma Lötsch, Kühl- anlagenbau. Der Kaufpreis beträgt 320 Schillling pro Quadra tmeter. Die verkauf- ten G rundfl ächen si nd a usschli eßlich zur Erri chtung von Gewerbebetrieben der Käufer innerhalb von drei Jahren zu ver- • tir Einstimmig beschloß der Gemeinde- rat das Entwicklungskonzept für die ~.tadt Steyr und deren Umlandregion. Uber den von Bürgermeister Heinrich Schwarz eingebrachten Entwurf haben wir bereits in der Juni-Ausgabe des Amtsblattes ausführlich berichtet. Die im Gemeinderat vertretenen Parteien brachten zum Bürgermeister-Entwurf noch geringfügige Ergänzungen oder Abänderungen ein, insgesamt fand aber das zukunftsorientierte Konzept die volle Zustimmung. wenden. Zur Sicherung dieser Verpflich- tung hat sich die Stadt ein Vor- und Wiederkaufsrecht vorbehalten . Neuer Vertrag für kommende Theatersaison Der Gemeinderat beschloß den neuen Werkvertrag mit dem Linzer Landesthea- ter für die Gastspielsaison 1984/85. Im Abonnement I sind vier Opern, eine Ope- rette, ein Ballettabend und sechs Sprech- stü cke vorgesehen , das Abonnement 2 umfaßt vier musikalische Aufführungen und vier Sprechstücke. Da das Landes- thea ter seine Honorare für die Aufführun- gen in Steyr um zehn Prozent hinaufge- setzt hat, beschloß der Gemeinderat eine Erhöhung der Abonnements und Einzel- karten im gleichen Ausmaß. FÜR DIE BEAUFSICHTIGUNG VON SCHÜLERN in den Steyrer Pflicht- schulen in ·der unterrichtsfreien Zeit gab der Stadtsenat für das 2. Semester des Schu ljahres 1983 / 84 54.000 Schilling frei , 80.700 Sch illing bewilligte der Stadtsenat zum Ankauf von Lernmittel für bedürftige Schulkinder. Ehrung einer mutigen Zeugin 6/214 Der Hausfrau Simone Rossacher, 24, die um Mitternacht des 15. Juni 1984 die verzweifelten Schreie eines Mäd- chens gehört hatte und daraufhin zum Michaelerplatz gelaufen war, worauf der vorerst unbekannte Sittenstrolch flüchtete, wurde am 19. Juni vom Poli- zeidirektor Hofrat Dr. Eidherr der Dank für die Verhinderung eines Ver- brechens und für die weitere Verfol- gung des Täters, die schließlich zu dessen Ausforschung und Festnahme durch die Sicherheitswache führte, aus- gesprochen. Aus diesem Anlaß wurde der mutigen Zeugin auch ein kleines Geschenk überreicht. Das unerschrockene Einschreiten der Zeugin soll auch deshalb besonders anerkennend herausgestrichen werden, weil erfahrungsgemäß die Bereitschaft zu solchen Initiativen im allgemeinen eher zu wünschen übrig läßt, was auch in diesem Fall eine an mehrere Bur- schen gerichtete vergebliche Aufforde- rung der Zeugin unterstreicht, den flüchtenden Tatverdächtigen doch fest- zuhalten. In diesem Sinne wurde Frau Simone Rossacher auch vom Leiter der Kriminalpolizeilichen Abteilung, Oberrat Dr. Klein, gedankt. sfeyr

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