Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/7

Serenade rm Dominikanersaal Der Serenadenabend am 26. Juni im Dominik.anersaal, vom Kulturamt der Stadt Steyr veranstaltet, war der Barock- musik gewidmet. Das bewährte Ensemble Erich Hagmüller - 1. Violine, Hans Sinde- lar - 2. Violine, Karl Heinz Rag! - Brat- sche und Violine, Ernst Czerweny - Vio- loncello, Gotthard Schönmayr - Kontra- baß und Veronika Breslmayr - Cembalo musizierte die einzelnen Stücke muster- gültig tonrein, mit ausgewogener Ruhe und nötigem Schwung, überzeugender Dynamik und vollem Klang. Ihnen zur Seite das vortreffliche Gesangsduo Sigrid Hagmüller - Alt - und Hans Somrnerer - Tenor. Beide überzeugten wiederum durch deutliche Deklamation, ausgefeilte Technik und wunderschöne Kantilene. Der Programmaufbau war gediegen und ausgewogen. Mit der Sonata IV in c-Moll für Strei- cher und basso continuo von Heinrich Franz Ignaz Biber (1644 - 1704), dem führenden Geigenkomponisten seiner Zeit, Truchseß Kaiser Leopolds I. und Hofmusiker beim Salzburger Erzbischof, wurde der Abend eröffnet. Beachtliche Satzkunst mit polyphonen Einschüben zeichnen das Werk aus. Es wurde stilecht und überzeugend interpretiert. Es folgten fünf Lieder von Adam Krieger (1634 - 1666), Hoforganist zu Dresden und Stu- dentengenie des deutschen Barockliedes. Mit ihm erreicht das deutsche Sololied den Höhepunkt der Frühblüte. Seiner herrlichen Liebeslieder und fröhlichen Trinklieder wegen wurde er zum „Schu- bert des 17. Jhd ts.". Die wunderbare Geschlossenheit seiner Kompositionen er- klärt sich zum Teil daraus. daß die Texte von ihm selbst geschrieben wurden. Die beiden Sänger gestalteten die Werke mit exzellentem Vortrag, von den Streichern mustergültig begleitet, wobei die Ritornel- le zwischen den Strophen besonders schön zur Geltung kamen. Henry Purcell ( 1659 - 1695), der „Or- pheus britannicus", das größte musikali- sche Genie aus England, war mit der Spielmusik zum „Sommernachtstraum" für vier Streicher und Generalbaß vertre- ten. Die zehn Sätze, überaus beschwingt musiziert, fanden ihren musikalischen Hö- hepunkt in der ausdrucksstarken Chacon- ne. Das Ense.mble bot eine Meisterlei- stung. Mit der „Goldenen Sonate", einer Trio- sonate für zwei Violinen, Violoncello und b. c. (Cembalo) in F-Dur wurde der zweite Teil begonnen. Auch diese fünf Sätze wurden in einem Guß dargeboten. .loh . Phil. Kri eger (1649 1725). Hofka - pellmeister in Weißenfels, war Mitbegrün- der der deutschen Barockoper und ein Meister des Kontrapunktes. Von ihm stan- den sei.;hs Lie<ler und Arien auf dem Programm. Abwechselnd und gemeinsam von den beiden Solisten überaus ein- drucksvoll vorgetragen, wurden sie dies- mal nur vom Cembalo präzise und wirk- sam begleitet. Zum grandiosen Ausklang wurde die Wiedergabe der herrlichen Chaconne in D-Dur - einem Kanon für drei Violinen mit Generalbaß, von Johann Pachelbel (1653 - 1706), dem großen Nürnberger Organisten und Variationenmeister. Über dem viertaktigen Ostinato-Baßthema er- blühte ein wahrhaft strahlender Kranz melodischer Einfälle in den einzelnen Va- riationen . Für alle Mitwirkenden gab es stürmi- schen Beifall für diesen denkwürdigen Ahcnd . J . Fr. ' SOMMER-SCHLUSS-, VERKAUF IM II SCHUHAUS ~l!l!IMAll!t • ste-yr Super Preise! • ,• . t -~ .'..' HOTEL RESTAURANT 4400STEYR,BAHNHOFSTRASSE7 MADER A-4400 STEYR Stadtplatz 36 Tel. 0 72 52 / 23 3 58 Telex 028302 80 Fremdenbetten : Bad, Dusche, WC, Lift, Tel. deeut i<Jeni:.edd,u im adten L1e1oöd6etaum Gartenbetrieb 27/235

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