Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/7
Bürgermeister Heinrich Schwarz gratulierl Prof Mangold zu seinem eindrucksvollen künstlerischen Werk. Fotos: Jlartlauer Maler des Schönen Bürgermeister Heinri ch Sehwart, eröff- nete am 22. Juni im Ra tha us ein e Auss tel- lung von Pro f. Heinrich W. MANGOLD aus Pappenh eim , BRD. Eingeladen vom Lions Club Stey r, zeigte der int erna tio nal beka nnte Künstl er Aquarell e, Ülbilder und Lithogra phi en. ,, kh mal · das S N \ne, ni cht das Morbid e, ich head 1te di e Gese t- ze der Harmoni e", sagte Prof. Mango ld , der a ls Künstl er von hohen Graden Wese n und Zauber von La nd scha ften darstellt, aber auch Blumenbilder von seltener Schönheit malt. Werke des Malers befin - den sich im Besitz vieler priva ter und öffentlicher Sammlungen. Mit seinen Vor- trägen über „ästhetische Erziehung" ist der 75 Jahre alte Maler gern gesehener Gast bei internationalen Kongressen. Prof. Mangold überreichte Bürgermei tcr Schwarz eine Originallithographie mit dem Motiv des Schnallentorcs. Beim Stadtfest gab Prof. Mangold direkt vom Lithodruckstock je 150 signierte Blätter mit dem Motiv des Schnallentores und Schloß Lamberg an interessierte Kunst- freunde. Den Verkaufserlös stellte der Liederabend Mangold-Lithographie mit Schnallentor- Moti v. Künstl er dem Lions Club Steyr für karita- tive Zwecke zur Verfügung. Über Entwicklung und Werk Prof. Ma ngolds gibt es eine sehr schön gestalte- te Monographie. Das Buch (96 Seiten mit 16 Farbtafeln und 58 Schwarzweißabbil- dungen) kann vom Künstler (8834 Pap- penheim, Am Hals 10) zum Preis von S 280.- bezogen werden. mit der Kärntner Sängerrunde Die Kärntner Sängerrunde Steyr lud zu einem volkstümlichen Liederabend im Stadtsaal Steyr ein, der vor zahlreichen Zuhörern am 16. Juni stattfand. Der Män- nerchor, 29 begeisterte Sänger, sowie das aus ihnen gebildete Quintett, beide von Chorleiter Manfred Auer gewissenhaft u.nd gründlich vorbereitet, sang mit ange- nehm klingendem Timbre, tonrein und überaus diszipliniert, durchwegs Kärntner Weisen. Das Auswendigsingen des Pro- 26/234 gramms sowie die einheitliche Kleidung erzielten auch vom Zusehen her ein- drucksvolle Wirkung. Der Chorleiter hat seine Musikalität - er war auch Sänger im Quintett - erfolgreich und überaus exakt an seine Sänger übertragen, es gab eine saubere, eindrucksvolle Vorstellung des ambitionierten Klangkörpers. Musikalisch umrahmt wurden die Chor- und Quintettvorträge, bei denen beson- Fortsetzung auf Seite 30 140 Jahre MGV ,,Sängerlust" Das Chorkonzert des MGV „Sänger- lust" Steyr am 22. Juni im Stadtsaal unter der Patronanz des Kulturamtes der Stadt wurde zu einem würdigen musikalischen Fest. Die zahlreichen Freunde des Verei- nes und der Chormusik, welche fast den Saal füllten, hatten ihr Kommen nicht zu bereuen. Es war auch das erste Auftreten der 54 Sänger unter ihrem neuen Chorlei- ter Prof. A. Bischof, dessen intensive, ge- naue und zwingende Probenarbeit deut- lich zu merken war. Sein impulsiver Ein- satz beim Dirigieren, die präzise Zeichen- gebung sowie die gesangtechnische und vortragsmäßige Darbietung der einzelnen Chöre bestätigte das hohe, hörbar verbes- serte Niveau der Singgemeinschaft. Das Programm war diesmal gänzlich dem Volk lied gewidmet. Es wurde mit europäischen Liedern aus England, Ita- li en, Dalmatien , Rußland und der Ukrai- ne eröffnet. Die Darbietung dieser Lieder in einprägsamen, harmonisch wohlklin- genden Sätzen zeigte den Chor auf be- trächtlich künstlerischer Höhe, der unter- schiedliche Charakter dieser Strophenlie- der wirkte ungemein belebend auf Sänger und Zuhörer. Prof. Bischof führte souve- rän, einfühlsam und dynamisch. Die bunte Folge österreichischer Volks- lieder stand dem ersten Teil nicht nach . Beschwingte Sätze - darunter einer vom Chorleiter selbst - vermittelten ein buntes, prächtiges Bild heimischer Volksliedkunst in gediegener Gesangkultur. Der zweite Teil des Abends brachte die Jagdkantate von Ernst Kutzer (geb. 1918). Dieses Werk, vor Jahren schon einmal vom Chor aufgeführt, wurde diesmal un- ter Mitwirkung eines kleinen Orchesters dargeboten. Ein Streichquintett, Flöte, Klarinette, Horn und Klavier sorgten für klangliche Untermalung der Männerstim- men. Als Solisten wirkten Rupert Steinin- ger mit angenehmer, weicher Tenorstim- me und Walter Zauner mit klangvollem Bariton mit. Letzterer war leider aus Ge- sundheitsgründen nicht in optimaler Ver- fassung, seine Disziplin und Willenskraft ermöglichten ihm trotzdem eine respek- table Leistung. Das Werk selbst, überaus publikumswirksam durch den hohen Be- kanntheitsgrad der sieb~n Jägerlieder, konnte aber den künstlerischen Standard des ersten Teiles, vor allem was die Chor- partien betrifft, nicht erreichen, zumal zwischen Chor und Musikern nicht immer jene Homogenität herrschte, welche man im A-cappella-Gesang ehrlich bewundern durfte. Der Gesamteindruck des Konzer- tes wurde aber davon kaum berührt. Der herzliche, rauschende Beifall für alle Mit- wirkenden entsprach den gebotenen Lei- stungen. J. Fr.
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