Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/6

Neue Bliche Die Geschichte der Schrift Karoly Földes-Papp: ,,VOM FELSBI LD ZUM ALPHABET." - 23 x 34 cm, 224 Seiten mit 242 Abbildungen , davon 26 in Fa rbe. Belser-Verlag. Di ese r sta ttliche Ba nd führt den Lese r von der vorgeschichtli chen Zeil durch a ll e Ent- wi cklun gs ph asen der Schrift, von den li ltes ten bild erschriftlichen Denkmä lern bis zu den sprachli ch gebundenen Schriften. Man bli ckt in jene fernen Ze iten des Jun gpa läo lith ik ums, der jünge ren Altste inze it, aus ,kncn di e er- sten Zeugni sse ein er ze ichnerischen und ein- rit zend en Ttitigke it der l löhl en,rn:nschen stamme n. Di e „Vo rstufen de r Schrift " umfas- sen den Ze itraum von 60.000 his 3200 v. Chr. Es ist ein lange r Weg bi s zur a lphabeti sd1en Schri ft. Si e bilde t d ie G ru ndl age all es Wis- sens. l\rst sie machte es den Menschen mög- li ch, sich über Zeit und Raum hinweg zu ve rstä ndi ge n. Di e Fund e von a lten Schriftdenkmälern , d ie Probl eme der a rchäo logischen und philo- logischen Schriftgeschi chte sind jedoch so vielfä lti ge r Art, daß eine Zusammenfassung a ll er Schriften heute ein Lexikon erfordern würd e. Dieses Buch behandelt deshalb in seinem Hauptteil die Entstehungsgeschichte der lateinischen Schrift. Darüber hinaus wer- den auch andere Schriftsysteme vom Alter- tum bis zur Gegenwart ausführlich vorge- stellt. Die Fülle großzügiger Bilder macht Schönheit und Eigenart der Bilderschriften und der Bild- und Schriftzeichen offenbar. Sozialgeschichte eines Genies Werner J. Schweiger: ,, DER JUNG E KO- KOSCHKA." Leben und Werk 1904 - 19 14. - 208 Seiten mit ca . 70 Fa rb- und 150 Schwarzweißabbildungen , Großforma t 24,5 X 29 cm. Leinen. Editi on Christian Brandstätter. Die Arbeit über die Frühzeit des Künstlers bietet nun erstmals, nach umfangreichen und aufwendigen quellenkritischen Studien, ein teilweise korrigiertes, größtenteils aber völlig neues Kokoschka-Bild. Der Autor beschäftigt sich ausführlich mit Kokoschkas künst- lerischer Entwicklung während seiner Stu- dienzeit an der Wiener Kunstgewerbeschule, dt::n dort t::mpfangt::nt::n Eindrückt::n und Ein- flüssen durch seine Lehrer und Mitschüler. Eine wichtige Zäsur in Kokoschkas Früh- werk bedeutet die Zusammenarbeit mit der Wiener Werkstätte: 0 . K. schuf Postkarten, Fächer, Bilderbögen und Exlibris, sein Buch „Die träumenden Knaben" (,,das schönste Dokument der unwegsamsten Künstlerju- gend, die sich je in Wien austobte", Albert Ehrenstein) wurde von der WW verlegt, im Cabaret Fledermaus wurden seine ersten dramatischen Versuche vorgestellt, worüber Felix Saiten schrieb : ,,Nicht jede Jugend eines Künstlers hebt mit solch chaotischer Fülle an, nicht jede mit solcher Hitze, init solchem Trotz, mit so viel Vehemenz und mit so fabelhaftem Tempo." Die Rolle des väterlichen Freundes und 24 /188 Mäzens, Adolf Loos, wird ebenso anhand von neuaufgefundenen Dokumenten belegt wie Kokoschkas wichtiger Beitrag zu Her- wa rth Waldens Berliner Zeitschrift „Der Sturm" . Erstmals wird auch versucht, eine Art „Sozialgeschichte" des jungen Genies zu schreiben , indem Kokoschkas Verhältnis und Verbindungen zu Ga lerien und Kunsthand- lungen untersucht wird. Aussagen über Bil- derprei se, Museumsa nkäufe und frühe Ko- koschka-Sammler beleuchten die ökonomi- sche Situation wi e seine Lehrtätigkeit in der privaten Schwarzwa ldschul e und der staatli- chen Kunstgewerbeschule. 1 m dokumenta rischen Anhang werden .- die 28 vo n 0. K. beschickten Ausstellungen zwi schen 1908 und 1914 dokumentarisch be- leg t; Kurzbiographien und Charakteristik von Personen, die mit 0 . K . in Verbindung standen , Anmerkungen, Bibliographie und Register runden das Pa norama dieser aufge- reg ten und aufregenden geistigen Landschaft ab. Beschreibung von 666 Berufen Wer vo r der Berufswahl steht und sich a usführli ch informieren will , fand bisher kein gee ignetes Nachschl agewerk . Di ese Lücke schli eßt „Das große Lexikon der Berufe". Der Band gli edert sich in die Teile „Lexikon der Wirtscha ftszweige", ,, Lexikon der Beru- fe", ,, Ra tgeber für das Berufsleben", be- schreibt 666 Berufe, zeigt Zukunftsaussichten der j eweiligen Berufe auf und berichtet über Branchenentwicklungen . Ein umfangreicher Ra tgeberteil gibt Hilfen für Bewerbungen, Vorstellungsgespräche, Auswahlformen und b~_faßt sich zum Beispiel mit dem Thema „Uberbrückung zwischen Schule und Beruf bzw. Studium". Schulabgängern und deren Eltern sowie Berufssuchenden bietet „Das große Lexikon der Berufe" einen umfassenden und aktuel- len Überblick in einem Band. Autorenteam: Mitarbeiter der Bundesan- stalt für Arbeit in Nürnberg, unter Leitung von Joachim Rzepka, und fachwissenschaftli- cher Beratung von Dozenten der berufspäd- agogischen Hochschule Esslingen . - 640 Sei- ten , über 300 Schwarzweißabbildungen, We- stermann-Verlag. Visionen des Aufbruchs Wolf-Dieter Dube: ,,DER EXPRESSIO- NISMUS IN WORT UND BILD." - Ca. 172 Seiten, 95 farbige , 100 schwarzweiße Abbil- dungen, Leinen mit Schutzumschlag, Verlag Klett-Cotta. Gerade in einer Zeit, in der junge Künstler in vielen Ländern - als „neue Wilde" mit expressionistischen Zügen etikettiert - durch einen heftigen, farbintensiven Malstil provo- zieren, ist es an der Zeit, sich an jene Künstler zu erinnern, die mit dem Begriff des deutschen Expressionismus (1906 - 1923) verbunden werden. Was diesen Band von anderen unterscheidet und ihn so aktuell macht, ist zweierlei : • Bei der Auswahl der Bilder wurden solche als repräsentativ vorgezogen, die die Maler des Expressionismus direkt beeinflußt haben . Es wird also deutlich, welche Bilder die Künstler gerade gesehen haben, als sie selbst ein Bild malten. Einige dieser Bilder sind bisher noch nie in Farbe reproduziert worden. • Der Autor weist überzeugend nach, daß die Stimmungslage der Küns tler von der politischen Situation entscheidend abhängig ist. Die um 1880 geborene Generation wollte die Revolution und sah im Krieg zunächst sogar die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die Visionen des Aufbruchs und eine optimi- stische Lebensfreude schlugen nach der Währungsreform, als nach ihrer Meinung alte Mächte wieder Einfluß gewannen, in bittere Klage und Niedergeschlagenheit, in die Vision eines apokalyptischen Untergangs um. Gemeinsam war ihnen allen nur das Rauschhafte und Ekstatische. Folgerichtig weist der Autor alle, oft künst- lich anmutenden Versuche zurück, den Ex- pressionismus begrifflich zu definieren. Denn der aus reinen, leuchtenden Farben gewon- nene Flächenstil bei den Malern der „Brük- ke" (Kirchner, Hecke!, Schmidt-Rottluff) ist nicht mit denselben Begriffen zu erfassen wie der innere Klang der reinen Farbformen bei Künstlern des „blauen Reiters" (Kandinsky, Klee, Marc u. a .). Und wie viele, sich oft widersprechende Abgrenzungsversuche wur- den von der Kunstgeschichte unternommen, Künstler wie Beckmann, Kokoschka, Meid- ner und Nolde zu Expressionisten zu stem- peln. Dieser hervorragend ausgestattete Band legt in einer meisterhaften Sprache Zeugnis ab von einem Lebensgefühl deutscher Künst- ler, die - ähnlich wie der Kubismus - alle nachfolgenden Generationen Europas bis auf den heutigen Tag entscheidend beeinflußt haben. Mehr und mehr ist für uns heutige Menschen das Wort Expressionismus nicht so sehr ein Programm oder eine künstlerische Form, sondern der Ausdruck für eine Gesin- nung und ein tiefes menschliches Gefühl. Metropolen und Naturwunder G. P. Müller/G. Barth/K. Hardach/T. McKay /W. Vogt: ,,KALIFORNIEN." - 224 Seiten , 91 farb. , 55 SW-Abbildungen, 24 x 30 cm, Leinen. - Verlag C. J. Buchner. Kalifornien - der „Golden State" - Sym- bol der „unbeschränkten Möglichkeiten" Amerikas, Mirakel einer leichteren, lebens- froheren Form westlicher Lebensart, Trend- setter unserer Zukunft. Trotz seiner urbanen Kultur läßt Kalifornien den Besucher Weite, Wildnis spüren. Es ist reich an Naturwun- dern: Wüsten und Urwälder, bizarre Küsten, an die der Pazifik donnert, schneebedeckte Viertausender in der Sierra. Die außergewöhnlichen Fotos von Ger- hard P. Müller umfassen dieses weite Spek- trum: die prickelnde Atmosphäre der Metro- polen und die biedere Uniformität der Pro- vinz, Schnellimbißkultur und Wildwestro- mantik, Hippiekolonien und den Alltag me- xikanischer Landarbeiter, Vulkanschlote, Mammutbäume, Salzseen und Palmenoasen, einsame Leuchttürme am brodelnden Meer. Der Kulturhistoriker Gunther Barth unter- sucht Mythos und Wirklichkeit Kaliforniens im Spiegel seiner Landschaften und seiner Gesellschaft. Karl Hardach schildert den kometenhaften Aufstieg Kaliforniens - über Goldrausch, Ölboom, die glorreichen zwanziger Jahre mit Film, Jazz, Automobil - zum volkreichsten Staat de r USA mit futuristischen Elektronik- und Weltraumindustrien. Tim McKay charakterisiert den natürli- chen Reichtum seiner Heimat - das milde, sonnige Klima, die zahlreichen Ressourcen, die spektak ulären Ökotope, Reservate, Na- tionalparks - und beleuchtet kritisch die swyr

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