Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/5

I m Steyrer__Stadtsenat ist ..Stadtrat Johann ZOCHLING, SPO, fur die Bereiche Wohnbau, Wohnungswe- sen, Liegenschaftsverwa/tung und Feuer- wehrwesen zuständig. Im folgenden Bei- trag erläutert Stadtrat Zöchling die Situation seines Ressorts. Täglich kommen Menschen mit ihren Sorgen zu mir und so nehme ich gerne die Gelegenheit wahr, Ihnen, sehr ge- ehrte Leserinnen und Leser des Amts- blattes, auch von den Problemen des mir übertragenen Ressorts zu _berichten. Neben der durch die wirtschaftliche Situation bedingten Sorge um einen gesicherten Arbeitsplatz ist für viele Menschen die Wohnungsfrage das vor- rangige Anliegen. Rund 1800 vorge- merkte Wohnungssuchende sprechen ei- ne deutliche Sprache. Die Stadt Steyr, die selbst nur über etwa 800 ältere Wohnungen verfügt, hat sich daher be- Swdrrat J ohann 7.öchling den Wohnhausanlagen die Kinderspiel- plätze, besonders aber die Sandkisten als Hundeklosett benützt werden. Ich appelliere daher an die Hundebesitzer, ihre vierbeinigen Lieblinge auf geeigne- tere Plätze zu führen und zu bedenken, daß uns das Wohl und die Gesundheit der Kinder doch mehr am Herzen liegen sollten. Ein weiterer Teilbereich meines Res- sorts ist das Feuerwehrwesen. Es fällt mir hier leicht, mich kurz zu fassen, da unsere Freiwillige Feuerwehr der Stadt Steyr erst vor wenigen Tagen ihre dies- jährige Jahreshauptversammlung abge- halten hat und Sie ihren imposanten Leistungsbericht an anderer Stelle die- ses Amtsblattes nachlesen können . Ich möchte aber auch an dieser Stelle dem Kommando und allen Wehrmännern für den Einsatz zum Wohle ihrer Mit- bürger aufrichtig Dank sagen. Probleme des Wohnungsbaues müht, durch die Gründung der Ge- meinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr (GWG) im Jahre 1954, das bereits aus der Kriegszeit stammende akute Wohnungsproblem in der Stadt zu mildern. Mit dem Bau von kleinen, sogenannten Volkswohnungen mit be- scheidener Ausstattung hat der Woh- nungsbau begonnen und nach und nach bis zum Bau von Komfortwohnungen mit 100 Quadratmetern geführt. Das Ansteigen der Betriebskosten, in ganz besonderem Maße der Heizkosten, hat bei allen Wohnbaugesellschaften dazu geführt, durch Verringerung von weni- ger genutzten Wohnflächen die Mieten- entwicklung entsprechend zu beeinflus- sen und zu steuern. Die GWG der Stadt Steyr hat sich überdies bemüht, durch den Bau von Seniorenwohnungen in den verschiedenen Stadtteilen zur Ent- lastung des Wohnungsmarktes beizutra- gen. Derzeit sind am Bergerweg 82 sol- cher Wohnungen im Bau, von denen 54 im Jahre 1985 bezugsfertig sein werden. Dadurch werden zumeist wieder größe- re Wohnungen für jüngere Familien mit Kindern frei. Jede Woche kommen ca. 50 bis 60 Wohnungssuchende zu meinen Sprech- tagen. Es ist dazu sicher die Bemerkung erlaubt, daß diese Menschen nicht ohne Wohnung auf der Straße stehen, son- dern aus verschiedenen Gründen auf Wohnungssuche sind. Es sind darunter viele junge Menschen, die einen eigenen Hausstand gründen wollen, aber auch ebenso viele, die ihre derzeitige Woh- nungssituation verbessern möchten. Vie- le Wohnungsprobleme - und dies soll auch nicht verschwiegen werden - ent- stehen in letzter Zeit durch die sich stark vermehrenden Scheidungen junger Ehe- paare. Es ist mir klar, daß jeder Woh- nungssuchende seinen persönlichen Fall als den vordringlichsten betrachtet, ich bitte Sie aber, die eingangs erwähnte Zahl von 1800 Vormerkungen in Be- tracht zu ziehen. Der gemeinderätliche Wohnungsausschuß bemüht sich jedoch stets, bei Wohnungsvergaben die Dring- lichkeit zu berücksichtigen. ·Zu meinen Sprechtagen · kommen überwiegend Frauen, die manchmal sehr lange War- tezeiten in Kauf nehmen müssen. Um diese zu verkürzen und um berufstäti- gen Wohnungswerbern entgegenzukom- men, werde ich in nächster Zeit auch Sprechtage in größeren Steyrer Betrie- ben durchführen. Ich ersuche Sie, den diesbezüglichen Ankündigungen Ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Ein weiterer Bereich meines Ressorts ist die städtische Liegenschaftsverwal- tung, welche den gesamten städtischen Hausbestand zu betreuen hat. Hier wiederum hat die Sanierung der älteren Wohnhäuser, im besonderen auf der Ennsleite, Vorrang. Zuletzt wurden mit einem Aufwand von 1,5 Millionen Schilling die Häuser Brucknerstraße 1, 3 und 5 instand gesetzt. Die Pflege der öffentlichen Grünanlagen, die Beistel- lung des Blumenschmuckes sowie die Pflege der Grünanlagen bei den Wohn- bauten der GWG zählt ebenfalls zu den Aufgaben der Liegenschaftsverwaltung. Durch die stetige Ausweitung dieser Aufgaben ist der Personalstand der Stadtgärtnerei mittlerweile auf insge- samt 37 Bedienstete angewachsen, die unermüdlich im Einsatz sind, um unse- rer Stadt ein sauberes und gepflegtes Aussehen zu geben . Leider gehen mir immer wieder Mitteilungen zu , daß öf- fentliche Anlagen n:iutwillig und sinnlos zerstört werden . Überdies wird auch immer wieder Klage geführt, daß bei Zuletzt möchte ich Ihnen noch in meiner Funktion als Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes eine für Sie sicher interessante Mitteilung machen. Im Zu- ge der Modernisierung der Meldeanlage wurde zwischen der Dienststelle des Ro- ten Kreuzes und 40 praktischen Ärzten im Bezirk Steyr eine Funkverbindung eingerichtet, welche in dringenden Fäl- len in . Anspruch genommen werden kann. Über die Notrufnummer 144 des Roten Kreuzes kann in dringenden und akuten Fällen rasch eine Verbindung hergestellt werden. Ich hoffe, daß diese Darstellung, die natürlich alle Aufgaben nur skizzenhaft andeuten kann, Ihnen einen Einblick in das umfangreiche Aufgabengebiet gege- ben hat und verbleibe Ihr 5/141

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