Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/5

Steyrer .---------- Straßennamen Pritzgasse: Sie verläuft vom Renn- bahnweg zur Pestalozzistraße. Der be- kannte Historiker Franz Xaver Pritz wurde 1791 in Steyr geboren. Seine bedeutendsten Werke sind: ,,Geschich- te des Landes ob der Enns" (in zwei Bänden) und „Beschreibung und Ge- schichte der Stadt Steyr und ihrer näch- sten Umgebung". Ferner verfaßte er noch eine große Zahl weiterer histori- scher Arbeiten , zu denen unter anderem auch die Darstellungen der Geschichte der Klöster Garsten und Gleink gehö- ren . Als Anerkennung für seine Ver- dienste als Geschichtsschreiber der Stadt Steyr wurde ihm 1837 die Ehren- bürgerwürde verliehen. Franz Xaver Pritz starh im Jahre 1872 in Ansfelden. Handel Mazzetli-Promenade: An der Stelle, wo sich heute die Promenade zwischen Schloß Lamberg und Redten- baehergasse befindet, war ehemals der Stadtg~ahen. Enrica von l landel-Maz- zetti, Osterreichs größte Dichterin, nach der die Promenade im Jahre 1931 be- nannt wurde, wohnte von 1905 bis 1911 in Steyr. l lier schrieb sie die wirkungs- volle Steyrer Ballade „Deutsches Recht" . Im Roman „Die arme Margret" und in der Roman -Trilogie „Stephana Schwertner" führt sie uns Steyr in der Zeit der Gegenreformation lebendig vor Augen. Anläßlich des 75. Geburtstages der Dichterin verlieh ihr die Stadt Steyr 1946 das Ehren bii rgerreeh l. Johann Puch-StralSe: Sie ist benannt nach dem Gründer der Puch-Werke Johann Puch ( 1862 1914) und verbin- det die Resselstraße mit der Resthofstra- ße im Stadtteil Tabor. Pufferweg: Dieser Weg verbindet den Christkindlweg mit der Rosenegger Straße. Karl Punzer-Stralle: Als I lauptstraße von Miinichholz führ sie von der llaa- ger Straße zur Erwin Puschmann-Stra- ße. Der Widerstandskämpfer Karl Pun- zer, geboren 1912 in Steyr, war von Beruf Tischler und in den Steyr-Werken als Laufrichter beschäftigt. In den Fe- bruarkämpfen des Jahres 1934 half er mit, die Stellungen des Schutzbundes auf der Ennsleite zu verteidigen. Nach dem Anschluß Österreichs an das Dritte Reich organisierte er die illegale Oppo- sition der Kommunistischen Partei in Steyr. 1m September 1942 verhaftet, wurde er im Februar des folgenden Jahres nach München in das Gefangnis Stadlheim überstellt und verbrachte dort. nachdem er 1944 zum Tode verur- teilt wurde, mit sechs Leidensgenossen 200 Tage in der Todeszelle. Nach eini- gen vergeblichen Fluchtversuchen wur- de er im Dezember des gleichen Jahres hingerichtet. 14/ 150 Erwin Puschmann-Straße: Sie er- streckt sich von der Karl Punzer-Straße nach Westen zum Bischofswald. Der am 8. 2. 1905 geborene Erwin Puschmann war von Beruf Bauschlosser und seit 1923 Mitglied des KJV. Wie viele seiner Parteigänger wurde er im Verlaufe der Unruhen des Jahres 1934 verhaftet. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen im Jahre 1938 kehrte Pusch- mann , der 1937 emigriert war, in seine 1leimat zurück und beteiligte sich in der Folgezeit an der Organisation der Wi- derstandsbewegung. Anfang des Jahres 1941 wurde er verhaftet und am 7. Jänner 1942 im Landesgericht Wien hingerichtet. Im Pyrach: Es handelt sich bei dieser Straße um die Zufahrtsstraße zu der von der „ euen l leimat" im Stadtteil Py- rach neu errichteten Wohnsiedlung. „Pyrach" ist ein alter Flurname und bedeutet „Birkenhain". Pyrachstralle: Im gleichnamigen Stadtteil gelegen, zweigt sie von der Leopold-Werndl-Straße ab und führt nach Süden zur Stadtgrenze in Richtung Garsten. Johann-Radmoser-Weg: Dieser Weg befindet sich auf der Ennsleite zwischen l lubergut- und Wokralstraße. Johann Radmoser war Gemeinderat der Stadt Steyr von 1946 bis 1948 und von 1960 bis 1967. Er war einer der Mitbegründer der Kinderfreunde Steyr und zeit seines Lebens um die außerschulische Jugend- erziehung bemüht. Raimundstralle: Sie verläuft von der Josef-Krakowizer-Straße zum Reichen- schwall. Ferdinand Raimund (1790 - 1836) hieß eigentlich Raimann. In sei- nen Theaterstücken „Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millio- när", ,,Der Alpenkönig und der Men- schenfeind" und „Der Verschwender" erreichte das Wiener Volksstück seinen l löhepunkt. Ramingsteg: Als Sackgasse verläuft sie von der Grenzgasse nach Nordosten. Der Ort gehörte früher zu St. Ulrich und leitet seine Bezeichnung vom Raming- bach her, dessen Name schon in sehr alter Zeit, und zwar in einer Urkunde Bischof Altmann vom Jahre 1082 unter dem Namen „Rubinicha" vorkommt. Später hieß er auch „Renninkh" und ,,Röming". Ramingstraße: Sie führt von der Waldrandsiedlung zum Ramingbach . Redtenbachergasse: Vom Bruckner- platz zum Steyrtalbahnhof verlaufend, ist sie nach dem Maschineningenieur Professor Jakob Ferdinand Redtenba- cher (geb. 1809 in Steyr, gest. 1863 in Karlsruhe) benannt. Er gilt als der Be- gründer des mathematisch untermauer- ten Maschinenbaues. Eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus, Stadtplatz 39, erinnert an den großen Sohn Steyrs. Reichenschwall: Im Gebiet Reichen- schwall-Neulust gelegen, verbindet die- ser Straßenzug die Leopold Werndl- Straße mit der Stelzhamerstraße. Bei diesem Namen handelt es sich um eine alte Bezeichnung. Ehe der Teufelsbach im Jahre 1572 in die Steyr abgeleitet wurde, floß er durch den Hundsgraben und ergoß sich nach starken Nieder- schlägen mit reichem Schwall in unmit- telbarer ähc des eutores in die Enns. Reindlgutstralle: Sie erstreckt sich von der Sierninger Straße zur Staffelmayr- straße. Benannt ist sie nach dem Bau- ernhaus „Reindl im Thal". Reithoffergasse: Nach den ehemali- gen Reithofferwerken bezeichnet, ver- läuft sie von der Leopold-Werndl-Stra- ße zum Oberen Schiffweg. Rennbahnweg: Von der Schlüsselhof- gasse abzweigend, verläuft sie entlang des Rennbahnsportplatzes bis zur Schlüsselhofgasse beim Städtischen Wirtschaftshof. Josef Ressel-Stralle: Dieser Straßen- zug verbindet die Ennser Straße mit der Resthofstraße. Josef Ressel ( 1793 - 1857) erfand 1826 eine brauchbare Schiffsschraube, die er im Jahre 1829 in Triest im 33-t-Dampfer „Civette" an- wandte. Resthofstralle: Sie verläuft von der Michael Blümelhuber-Straße zum Rest- hof. Der l lofname scheint seine Be- zeichnung nach der Deutung des be- kannten Namensforschers Prof. Dr. Kranzmayr von „rösten" oder „braten" herzuleiten. Der Resthof war also ein- mal ein „Rösthor', in dem Fleisch ge- braten oder geröstet wurde. Retzenwinklerstraße: Nach dem gleichnamigen Bauernhaus benannt, zweigt sie von der Steiner Straße in die lnfangsiedlung ab. August Riener-Gasse: Sie erstreckt sich von der Robert Stigler-Straße zum Ringweg. Von dem Lehrer und Dichter August Riener ( 1867 - 1895) wurden die beiden Theaterstücke „Himmelspförtne- rin" und „Schelm von Berl!,e11" im Stadttheater Steyr aufgeführt. Rieplfeldstralle: Sie führt von der Taschlmayrstraße zum Stausee und ist nach dem gleichnamigen Bauernhaus bezeichnet. Ringweg: In der Fischhubsiedlung ge- legen, führt er in ringförmigem Bogen von der Robert Stigler-Straße zur Au- gust Riener-Gasse. Josef Rohrauer-Stralle: Benannt nach dem Gründer der „Naturfreunde", er- streckt sich dieser Straßenzug von der Dr. Alfred Klar-Straße zur Hans Wag- ner-Straße. sk'yr

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2