Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/4

I m Steyrer Stadtsen_qt ist Rudolf STEINMASSL, SPO, für den Be- reich Stadtwerke zuständig. Im fol- genden Beitrag erläutert er die Zielvor- stellungen seines Ressorts. Die Stadtwerke Steyr setzen sich aus sieben Teilbetrieben zusammen, mit ins- gesamt 116 Beschäftigten. Um die Dienstleistungen der Stadtwerke richtig beurteilen zu können, ist es notwendig, einige interessante Zahlen aus der Ge- schäftsgebarung eingehender zu be- trachten. Für 55.000 Bewohner der Stadt und der zwei Nachbargemeinden Garsten und St. Ulrich sowie Teile der Gemein- den Dietach und Behamberg werden jährlich rund 4 Millionen Kubikmeter Trinkwasser und für ca. 15.000 Steyrer 10 Millionen Kubikmeter Gas bereitge- stellt. 1983 wurden durch die Verkehrsbe- triebe rund 3,2 Millionen Fahrgäste auf den sUidtischen Linien befördert. Das Stadtbad wurde von rund 80.000 Bade- glistcn, die Kunsteisbahn von rund 55.000 Besuchern in Anspruch genom- men. Diese Teilbetriebe erzielten im Verein mit der städtischen Bestattung und dem Krematorium im vergangenen fahr ein Umsatzvolumen von rund 103 Stadtrat Rudolf Steinmassl abschiedungsgebäude und im Urnen- friedhof 1984 ca. 500.000 Schilling inve- stieren werden. Diese nicht unbeträcht- lichen Summen, die letzten Endes der heimischen Wirtschaft zugute kommen, können natürlich aus den Einnahmen der Stadtwerke allein nicht aufgebracht werden, noch dazu, wenn man bedenkt, daß durch die niedrigen Eintrittspreise der Freizeiteinrichtungen, wie Frei- und Hallenbad sowie der Kunsteisbahn, eine Kostendeckung dieser Teilbetriebe nicht möglich ist. Für diese Mindereinnah- men der sozialen Freizeiteinrichtungen wendete die Stadt Steyr im vergangenen Jahr den beachtlichen Betrag von fast 6 Millionen Schilling an Zuschüssen auf. Für das Frei- und Hallenbad entfallen davon an die 5 Millionen. Wenn man Landes Oberösterreich herangezogen werden müssen. Zum 31. Dezember 1983 bestand an den Wasserwirtschaftsfonds eine Schuld in der Höhe von 22,8 Millionen Schil- ling. Diese Zahlen machen es vielleicht verständlicher, daß auch kommunale öffentliche Unternehmungen nach be- triebswirtschaftlichen Grundsätzefl '. ge- führt werden müssen, wenngleich die Aufgabenstellung eines Dienstleistungs- unternehmens, wie das der Stadtwerke, die kostengünstige Bereitstellung von Trinkwasser und Energie, mit dem Ziel der größtmöglichsten Befriedigung der Bedürfnisse der Bevölkerung, nach volkswirtschaftlichen Grundsätzen ge- schehen muß. Als Wirtschaftsziele für die kommen- den Jahre stelle ich mir eine Hebung der Attraktivität der öffentlichen Verkehrs- mittel in der Art vor, daß mittels Ver- besserung der Linienführung, Anhe- bung der Beförderungsgeschwindigkeit (kürzere Fahrtintervalle) und kontinu- ierliche Erneuerung des Wagenparks den Wünschen der Bevölkerung mehr als bisher entsprochen wird. Die Aus- dehnung des Gasversorgungsnetzes soll zu einer zumindest teilweisen Beseiti- gung umweltbelastender Energieträger beitragen. Priorität muß aber der Er- Stadtwerke Steyr - ein Unternehmen im Dienste der Bevölkerung Millionen Schilling. Um diese Dienstlei- stungen klaglos durchführen zu können, waren 1983 Investitionen in Höhe von fast 19 Millionen Schilling notwendig. Diese Aufwendungen stellen einen nicht unwesentlichen Wirtschaftsfaktor im Sinne der Arbeitsplatzsicherung dar. Für 1984 ist eine Erhöhung dieser Inve- stitionen auf über 32 Millionen Schilling· angesetzt, die sich wie folgt gliedert: 22 Millionen Schilling sind für das Wasserwerk notwendig, um den Hoch- behälter Neustift und das Pumpwerk Gleink fertigzustellen, den Leitungs- netzausbau für die Gebiete Weinzierl, Neustift und Gleink, den Großbrunnen Tiensting und die Aufschließung des Stadtteiles Unterhimmel zu bewältigen. Die Verkehrsbetriebe werden für den Ankauf von Bussen 4 Millionen Schil- ling bereitstellen, wobei es sich um so- genannte Vorziehkäufe handelt. Diese werden bei den Steyr-Werken in Auf- trag gegeben. Diese Investition der Stadtwerke trägt, wenn auch im beschei- denen Rahmen, zur Sicherung von Ar- beitsplätzen in unserem größten Betrieb der Stadt bei. Für die Netzsanierung und Leitungs- verlegung in allen Stadtteilen werden vom Gaswerk heuer 5,5 Millionen Schil- ling aufgewendet. Zuletzt sei angeführt, daß die städti- schen Bestattungsunternehmen für di- verse notwendige Sanierungen am Ver- 8/108 Vergleiche mit anderen Städten zieht, so z. B. verzeichnete die Gemeinde Frei- stadt in Oberösterreich einen Abgang nur für das Bad in der vergangenen Saison in der Höhe von IO Millionen Schilling, so erscheint die Subvention der Stadt für diesen Teilbetrieb der Stadtwerke relativ günstig. Außerdem dürfen aber die gesundheitlichen und sportlichen Aspekte für alle Bürger un- serer Stadt und speziell für unsere Ju- gend nicht übersehen werden, die diese Zuschüsse seitens der Stadtgemeinde meines Erachtens voll und ganz recht- fertigen. Zu wenig bekannt dürfte die Tatsache sein, daß die Stadtwerke auch die Aufgaben des Wasserverbandes der Region Steyr, für die Stadt Steyr, der Marktgemeinden Garsten und St. Ulrich wahrnehmen. Seit 1977 wurden durch den Wasserverband insgesamt ca. 55 Millionen Schilling investiert, von denen die Gemeinde Garsten ca. 4 Millionen, die Gemeinde St. Ulrich ca. 5,5 Millio- nen für ihr jeweiliges Gemeindegebiet ausgegeben haben, um die Versorgung mit Trinkwasser sicherzustellen. In ei- nem Gesamtkonzept, das 1979 für die Region erstellt wurde, sind bis 1992 Ausgaben in der Höhe von ca. 120 Millionen Schilling vorgesehen. Diese gewaltigen Summen können von den drei Gemeinden natürlich nicht aus Ei- genmittel in diesem Zeitraum aufge- bracht werden, weshalb rückzahlbare Förderungsmittel des Bundes und des schließung neuer Trinkwasservorkom- men eingeräumt werden. Dabei wäre eine Nutzung der riesigen Wasservorrä- te bei einem eventuellen Bau des Spei- cherkraftwerkes im Reichraminger Hin- tergebirge in Betracht zu ziehen. Ebenso wichtig ist die Sicherung der bisher genutzten Vorkommen und die Verdich- tung und Modernisierung des Trinkwas- serversorgungsnetzes. Um die Qualität unseres Trinkwassers zu gewährleisten, ist es für uns alle eine Verpflichtung, die Belange des Umweltschutzes noch mehr als bisher zu beachten. Eines der kostbarsten Güter dieser Welt ist nun einmal das Wasser und wenn wir alle mithelfen, es vor Ver- schmutzung zu bewahren, ist zumindest auf diesem Gebiet ein hohes Maß an Lebensqualität auch in der Zukuntt ge- sichert. Ich hoffe, mit meinen Ausführungen, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, Ihnen einen kleinen Einblick in die umfangreiche und verantwortli- che Tätigkeit der Stadtwerke im Dienste aller Bürger vermittelt zu haben und verbleibe Ihr su-yr

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