Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/4

V or knapp einem Jahr vergab der Gemeinderat 54 Mill. S für den Bau der T~nnelsparvariante _,,Ab- stieg Tom1tzstraße - Schwimm- schulstraße". Nach zehn Monaten Bauzeit ist der 180 Meter lange Tunnel im Rohbau fertig. Im Bereich des Teufelsbachwasser- falles wurde mit dem Bau der fünfzig Meter langen Straßenbrücke als Verbin- dung vom Tunnel zur Schwimmschulstra- ße begonnen. Bei einer Presseführung informierte Bürgermeister Heinrich Schwarz die V~r- treter der Medien über den Baufortschntt. „Obwohl die Großbaustelle mitten in der Stadt liegt, gab es bisher keine technischen Probleme oder Beschwerden von Anrai- nern oder Verkehrsteilnehmern", freut sich der Bürgermeister, ,,das spricht für die Sorgfalt der Planung." Dieser sogenannten Tunnelsparlösung wurde deshalb gegenüber den anderen 21 Varianten der Vorzug gegeben, weil diese nur zwei Fahrspuren aufweist und in bau- licher Hinsicht durch den Entfall von Objekteinlösen und Grundeinl~sen _bei weitem billiger ist. Außerdem 1st diese Variante die umweltfreundlichste und in verkehrstechnischer Hinsicht die weitaus beste Lösung, da diese Straßenverbindung die kürzeste Linie darstellt und die maxi- male Steigung auf 7,7 Prozent herabge- setzt werden konnte. Sehr positiv wird sich auch der neuentstandene Platz vor dem Bühneneingang des Theaters auswirken, weil nun eine freie Aufstellung der Kulis- senanhänger ohne Verkehrsbehinderung möglich ist. Nach Inbetriebnahme des Tunnels wird die Kreuzung Volksstraße - Tomitzstraße entfallen und auf der ent- behrlich werdenden Verkehrsfläche im Bereich der Volksstraße zwischen Redten- bachergasse und Tomitzstraße können da- für zusätzliche Parkplätze geschaffen wer- den. Auch für die Fußgänger tritt eine Verbesserung ein: längs der Tunnelachse wird ein Gehweg von der Volksstraße in Richtung Gutenberggasse (und Christ- kindl) neu angelegt. Die Bauarbeiten für den Tunnel wurden am 17. Mai 1983 begonnen und werden durchwegs von ortsansässigen Firmen aus- . -- t - Nordausgang des Tunnels an der Ge- fällskante des Teufelsbach- wasserfalles. geführt. Nach Fertigstellung der beidseitig angeordneten aufgelösten Bohrpfahlwand und der darauf liegenden Tunneldecke kann nunmehr das Lichtraumprofil des Straßentunnels unter Tag ausgebaggert und für die Wiederauffüllung der Baugru- be über Tag verwendet werden. Im Be- reich des Schlosses Engelsegg und des Teufelsbachwasserfalles traten unvorher- gesehen schwierige Bodenverhältnisse auf, wodurch eine kleine Bauverzögerung em- trat, die aber wiederum durch den vorzei- tigen Baubeginn der 50 m langen Brücke, ,~ 11.:f!i - __::__::.,__... lliiiiif' CWi!Ule:llia' -..._ Links im Bild der letzte Bauabschnitt des Tunnels, rechts die Baugrube far die ründung des Tunnel-Nordportals. Fotos: Hartlauer im Bereich der Tunnelausfahrt und der Kalkofenbrücke, wettgemacht werden konnte. Nach Fertigstellung des Tunnels wird die Redtenbachergasse in Richtung Christkindl und Gutenberggasse auf den Urzustand aufgeschüttet und wiederherge- stellt. Ebenso wird die Einfriedung und der Wehrturm des Schlosses Engelsegg wieder in der ursprünglichen Form aufge- baut und die Böschungsflächen mit Bäu- men und Sträuchern bepflanzt. Der bisher gute Baufortschritt läßt er- warten, daß der Fertigstellungstermin 30. April 1985 gehalten werden kann. Nepomuk-Statue restauriert Der Stadtsenat bewilligte 30.400 Schil- ling für die Restaurierung der Nepomuk- Statue beim Schloß Engelsegg. Im Zuge der Abtragarbeiten für die Errichtung des Tunnels Tomitzstraße - Schwimmschul- straße mußten Fundamente und große Teile der Einfriedungsinauer zur gemein- deeigenen Liegenschaft Schloß Engelsegg geschleift werden. In diesem Bereic~ be- fand sich auch die kostbare Sandstemsta- tue „HI. Nepomuk". Die Plastik wird nach Fertigstellung der Bauarbeiten wieder beim Schloß Ef!-gelsegg aufgestellt. 5/105

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