Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/4
Liebe Leser, die gemeinsamen Anstrengungen zur Erhaltung von Arbeitsplätzen in unserem größten Betrieb, den Steyr-Werken, ist es zu verdanken, daß es gelungen ist, die Zahl der vorgesehenen Freistellungen maßgeblich zu reduzieren. Anstelle von rund 9XJ vorgesehenen Entlassungen ist doch eine wesentliche Reduzierung die- ser Zahl eingetreten und durch die Ge- winnung zusätzlicher Aufträge seitens des Bundes hat sich die Beschäftigungs- lage in unserem Werk soweit stabilisiert, daß in der nächsten Zeit weitere Freistel- lungen nicht zu erwarten sind. Wir alle in Steyr wissen, wie sehr sich die wirt- schaftliche Lage der Steyr-Werke auf die Gesamtwirtschaft auswirkt, und das Ziel der gemeinsamen Anstrengungen in den nächsten Monaten muß es sein, diese eingetretene Stabilisierung auch für die Zukunft zu fixieren. Erfreulich ist auch, daß sich in den letz- ten Wochen eine leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt ergeben hat, was durch den Anstieg der gemeldeten offe- nen Stellen zum Ausdruck kommt. Sei- tens der Arbeitsmarktverwaltung wurde als Unterstützung dieses Trends eine Sonderaktion ins Leben gerufen, die be- sondere Förderungen für bestimmte Per- sonenkreise vorsieht. Die Stadt Steyr hat sich dieser Sonderaktion angeschlossen und bisher bereits neun Arbeitskräfte zusätzlich zum vorhandenen Personal- stand eingestellt. Es ist damit zu rechnen, daß bis Jahresmitte noch einige weitere Kräfte im Rahmen dieser Aktion einge- stellt werden können. Auf ein Problem möchte ich heute be- sonders hinweisen, weil es auch in mei- nen Sprechtagen immer wieder Anlaß von Vorsprachen ist. Es gibt viele Steyrerinnen und Steyrer, die den Wunsch haben, sich in ihrer Freizeit als Schrebergärtner zu betätigen. Die seit vielen Jahren bestehenden Kleingarten- vereinigungen haben sicher in der abge- laufenen Zeit viele positive Leistungen erbracht und vor allem dazu beigetra- gen, daß ihren Mitgliedern und Freunden die notwendigen Voraussetzungen für diese Betätigung geschaffen werden. Um diesen Wünschen auch künftighin Rechnung zu tragen, ist die Stadt Steyr Die Seite des Bürgermeisters bemüht, zusätzliche Flächen für Schre- bergärten bereitzustellen. Leider muß mit Bedauern festgestellt werden, daß dabei auch verschiedene Probleme auftreten. So war seitens der Stadt geplant, eine im Besitz der Stadt Steyr stehende Grund- fläche im Gemeindegebiet St. Ulrich für diesen Zweck aufzuschließen und zu adaptieren. Bedauerlicherweise konnten die Verhandlungen, die sich schon seit längerer Zeit hinziehen, zu keinem positi- ven Abschluß gebracht werden. In die- sem Fall wäre erforderlich gewesen, daß der vorgesehenen Grundfläche an der Stadtgrenze für diesen Zweck seitens der Gemeinde St. Ulrich die notwendige Widmung erteilt wird. Die Stadt hat ver- geblich versuctit, Lösungsvorschläge über Zufahrt und Gestaltung der Anlage zu unterbreiten, die eine weitgehende Beeinträchtigung der Anlieger vermieden hätte. Die Meinung der zuständigen Gre- mien der Gemeinde St. Ulrich ist natür- lich zu akzeptieren. Ich möchte mir aber in diesem Zusammenhang erlauben, darauf hinzuweisen, daß wir bei unseren Bemühungen, Probleme zu lösen, versu- chen sollten, unsere Bestrebungen nicht dort enden zu lassen, wo Gemeinde- grenzen sind. Wir alle, ob das ein einzel- ner Mensch ist oder eine Gemeinschaft, sind aufeinander angewiesen und sollten der gegenseitigen Hilfestellung einen be- sonderen Stellenwert geben. Für die Stadt Steyr darf ich jedenfalls sagen, daß wir, so wie in der Vergangenheit, auch künftighin, unsere Unterstützung in soli- darischer Weise den Nachbargtm11:1inc.lt111 zukommen lassen. Frieden und Nach- barschaftshilfe sind für uns keine leeren Schlagworte. Das sicher nicht unbillige Verlangen von Interessenten für Schre- bergärten werden wir unter den gegebe- nen Umständen natürlich im eigenen Be- reich positiv erledigen. Im Zusammenhang mit der guten Nach- barschaft darf ich mitteilen, daß kürzlich im Rahmen einer Jubiläumsveranstal- tung der Kärntner Landsmannschaft in Steyr der Kärntner Landeshauptmann Leopold Wagner unserer Stadt einen Be- such abgestattet hat. Die überaus gelun- gene Festveranstaltung im überfüllten Saal des Casinos wurde außerdem aus- gezeichnet durch die Anwesenheit des Herrn Landeshauptmannes Dr. Josef Ratzenböck und des Herrn Landesrates Ing. Hermann Reich/. Der Bund der Kärntner versteht es in ausgezeichneter Weise, seine Heimatverbundenheit im- mer wieder unter Beweis zu stellen und gleichzeitig aber auch wesentliche Bei- träge für das Kultur/eben unserer Stadt zu leisten. Allen Funktionären, an der Spitze Obmann Adolf Konrad, sei dafür herzlich Dank gesagt. Liebe Steyrerinnen und Steyrer, die Zeit geht sehr rasch dahin und in einigen Wochen ist es bereits wieder so weit, daß wir unser bewährtes Stadtfest abwickeln. Es haben sich auch wieder die bisheri- gen Organisatoren bereitgefunden, an der Gestaltung des Stadttestes mitzuwir- ken. Ich bin sicher, daß es wieder ein ge~ sellschaftliches Ereignis für unsere Ge- meinschaft wird und darf Sie heute schon einladen, sich das letzte Wochen- ende im Juni (30. Juni bis 1. Juli 1984) freizuhalten. Mit den besten Grüßen verbleibe ich wie immer Ihr Heinrich Schwarz
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