Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/2
Sonderförderungsabkommen für die Krisenregion Steyr Bundeskanzler Dr. Sinowatz und Lan- deshauptmann Dr. Ratzenböck unter- zeichneten einen Vertrag über ein gemein- sames Sonderförderungsabkommen zwi- schen Bund und Land für die Krisenre- gion Steyr mit dem Ziel, im Hinblick auf die geplanten Kündigungen in den Steyr- Werken Ersatzarbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaftsstruktur der Region zu verbessern. Das Sonderförderungsabkommen er- gänzt in bester Weise bestehende Wirt- schaftsförderungssysteme in Oberöster- reich. Es lehnt sich eng an die kürzlich unterzeichnete Staatsvertragsvereinbarung an und hat für die Region Steyr-Stadt und den Bezirk Steyr-Land mit Ausnahme des Gerichtsbezirkes Weyer Gültigkeit. Das Abkommen wurde für die Dauer eines Jahres geschlossen und wird jenen Klein- und Mittelbetrieben aller Branchen zugute kommen, die im Jahre 1984 betriebliche Investitionen zur Verbesserung ihrer Pro- duktionsstruktur durchführen und die da- mit bestehende Arbeitsplätze sichern bzw. neue Dauerarbeitsplätze schaffen. Für diesen Zweck stehen sechs verschiede- ne Zinsenzuschußaktionen für Investi- tionskredite zur Verfügung. Die Abwick- lung erfolgt rasch und betriebsnahe über die Hausbanken der interessierten Betrie- be. Von dem Sonderförderungsabkommen erwarten sich der Bundeskanzler und der oberösterreichische Landeshauptmann ei- ne spürbare Entspannung auf dem Ar- beitsplatzsektor und die notwendige Ver- besserung der wirtschaftlichen Gesamt- struktur in diesem Raum. Wie sieht das Sonderförderungsabkommen aus? Gemeinsame Regionalförderung im Rahmen des Gewerbestrukturverbesse- rungsgesetzes. Die Zinsenzuschußaktion für maschinelle und/oder bauliche Inve- stitionen wird von drei auf fünf Prozent angehoben. Die Laufzeiten liegen zwi- schen fünf und zehn Jahren, die Kredit- obergrenze liegt in der Regel bei fünf Millionen Schilling. Gemeinsame Regionalprämie im Rah- men der Bürges-Kleingewerbe-Kreditak- tion . Kleingewerbetreibende erhalten für einen Investitionskredit bis maximal 500.000 Schilling einen einmaligen Zu- schuß von 20 Prozent. Fremdenverkehrs-Sonderkreditaktion: Für einen Investitionskredit von höchstens 1,5 Millionen Schilling und einer Laufzeit zwischen fünf und zehn Jahren wird der Zinsenzuschuß auf fünf Prozent erhöht. Hausaktion: Für Investitionen zur Ver- besserung der Infrastruktur des Fremden- verkehrs wird die Kreditlaufzeit auf zehn Jahre verlängert und der Zinsenzuschuß auf fünf Prozent erhöht. Aktion zur Verbesserung der Wirt- schaftsstruktur Oberösterreichs: Damit werden insbesondere innovative und ex- portorientierte Investitionen gefördert. Laufzeit fünf Jahre, Kreditobergrenze 15 Millionen Schilling, Zinsenzuschuß auf fünf Prozent erhöht. Gemeinsame regionale Sonderförde- rungsaktion Steyr: Zur Schaffung von in- dustriell-gewerblichen Arbeitsplätzen gibt es eine Prämie von 100.000 Schilling pro Arbeitsplatz, Voraussetzung ist, daß bei Betriebsneugründung mindestens 20 Ar- Sohn eines Steyrer Fabriksarbeiters wurde Linzer Bürgermeister Als Nachfolger von Franz Hillinger wählte der Linzer Gemeinderat Prof. Hu- go SCHANOVSKY zum neuen Bürger- meister der Landeshauptstadt. 1927 in Steyr geboren, übersiedelte Hugo Scha- novsky mit seinen Eltern - der Vater war Fabriksarbeiter in den Steyr-Werken, die Mutter eine Bauerstochter aus Ried in der Riedmark - als Achtjähriger nach Linz. Im Herbst 1945 nahm Schanovsky das durch die Kriegsereignisse unterbrochene Gymnasialstudium am Akademischen Gymnasium in Linz wieder auf und schloß es ein Jahr später mit Matura ab. Beruflich wendete sich der Maturant dann der Pen- sionsversicherung der Arbeiter zu, wo er als Sekretariatsleiter der Landesstelle Linz und Referent für Öffentlichkeitsarbeit tä- tig war. 1967 wurde Hugo Schanovsky in den Linzer Gemeinderat gewählt, zwei Jahre später in den Stadtsenat und 1979 zum sk'yr ersten Vizebürgermeister der Stadt Linz. Er setzte starke Initiativen beim Ausbau der sozialen Dienste, in Kulturangelegen- heiten und in gemeinwirtschaftlichen Be- reichen. Sein vielseitiges literarisches Schaffen liegt in 18 Büchern und rund 2000 Publikationen in Zeitungen und Zeit- schriften vor und reicht von Kunst- und Fernsehkritiken in in- und ausländischen Medien bis zur Veröffentlichung von Ly- rik und Prosa. Die bisherigen Leistungen von Prof. Schanovsky fanden u. a. öffentli- che Anerkennung durch die Verleihung der Goldenen Medaille für Verdienste um die Republik Österreich und des Berufsti- tels „Professor". Inmemoriam Dr. Heinrich Gleißner Der frühere Lan- deshauptmann Dr. Heinrich GLEISS- NER ist am 18. Jänner im 91. Le- • bensjahr gestorben. • Das Land Ober- österreich verliert in dem Verstorbe- nen einen hochge- achteten Politiker, der durch 30 Jahre in schwerster Zeit stets zum Wohle der gesamten Bevöl- kerung tätig war und dessen Wirken untrennbar mit dem Wiederaufbau des Landes und der Geschichte Oberöster- reichs verbunden bleibt. Die Stadt Steyr verlieh Dr. Heinrich Gleißner die Ehrenbürgerwürde für seine erfolgrei- chen Bemühungen um die Einheit der Stadt Steyr, als die Abtretung des Stadtteiles Münichholz an das Land Niederösterreich drohte, den persönli- chen Einsatz von Dr. Gleißner für den Wiederaufbau des Landes Oberöster- reich, die tatkräftige Initiative b~_i der Wiederherstellung der Republik Oster- reich und das oft bewiesene demokra- tisch aufgeschlossene Eintreten für die Interessen Steyrs als Landeshaupt- mann und Freund der Stadt. Foto: Frühauf beitsplätze geschaffen und pro Arbeits- platz 600.000 Schilling investiert werden oder daß bei Betriebserweiterung wenig- stens zehn zusätzliche Dauerarbeitsplätze geschaffen und pro Arbeitsplatz 500.000 Schilling investiert werden. Zur Schulung der Gemeindefunktionäre bewilligte der Stadtsenat für das Jahr 1984 einen Beitrag von 240.000 Schilling. * Die Kärntner Landsmannschaft Steyr bekommt als außerordentliche Subvention zur Adaptierung ihres Vereinsheimes an der Dukartstraße 8000 Schilling. * Zur Anschaffung von Ausrüstungsge- genständen für die Jugendmannschaft ge- währte der Stadtsenat der Eishockeysek- tion des ATSV Steyr eine außerordentli- che Subvention von 24.000 Schilling. STEYRS GRÖSSTES SPORTFACHGESCHÄFT TELEFON 22 3 69 RICHTIGSTELLUNG. Vizebürger- meister Leopold Wippersberger gehört nicht erst seit 1979, wie irrtümlich berich- tet, dem Stadtsenat an, sondern bereits seit 1967. 13/57
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