Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/2

Bürgermeister Schwarz überreicht Konrad Kinze/hofer . .. des städtischen Verkehrsbetriebes bemüht. Die Verbesserung der Wasserversorgung für die Stadt Steyr und ihre Nachbarge- meinden erfolgte ebenso in seiner Amts- zeit wie die Erweiterung des Hallenbades und die Generalsanierung des Freibades. Besonders engagierte sich Stadtrat Kinzel- hofer als Wohlfahrtsreferent. Als besonde- re Errungenschaften sind die Sonderaktio- nen für die sozial Bedüftigen, die Auswei- tung der sozialen Dienste wie „Essen auf Rädern" und die Hauskrankenpflege so- wie die Einrichtung eines Seniorenrates und die Einführung des Seniorenpasses zu nennen. Konrad Kinzelhofer hatte daneben noch verschiedene Funktionen inne. Seit 1960 war er Kammerrat der Oberösterrei- chischen Arbeiterkammer, Mitglied der Voll versammlung der Oberösterreichi- schen Gebietskrankenkasse und Mitglied des Landesstellenausschusses der Pen- sionsversicherungsanstalt der Arbeiter. Als langjähriges Mitglied des Invalidenaus- schusses des Landesinvalidenamtes für Ehrenring der Stadt Steyr für Hans Heigl und Konrad Kinzelhofer Bürgermeister Heinrich Schwarz über- reichte am 7. Februar im Rahmen einer Festsitzung des Gemeinderates dem Na- tionalratsabgeordneten a. D. Hans HEIGL und Stadtrat a. D. Konrad KINZELHO- FER den Ehrenring der Stadt Steyr und würdigte mit herzlichen Worten ihre Ver- dienste. Konrad KINZELHOFER, 1922 in Steyr geboren, erlernte den Spengierberuf, den er bis zu seiner Einberufung in die Wehr- macht im Jahre 1941 ausübte. Nach einer schweren Verwundung in Rußland wurde Konrad Kinzelhofer aus dem Kriegsdienst entlassen und war dann in den Steyr-Wer- ken als Kontrollarbeiter und Schweißer tätig. 1947 wählten ihn die Kriegsbeschä- digten als Vertrauensmann. 1955 folgte die Berufung in den Arbeiterbetriebsrat. 1961 entsandte die Sozialistische Partei Kinzel- hofer in den Steyrer Gemeinderat, 1965 erfolgte tlie Wahl zum Stadtrat. Als Refe- rent für den Wirtschaftshof war er beson- ders um den Ausbau und die Verbesse- rung der städtischen Entsorgungsdienste bemüht. Auf dem Sportsektor entstanden in dieser Zeit die städtische Kunsteisbahn, die Sporthalle Tabor und das städtische Hallenbad, wozu er als zuständiger Refe- rent maßgeblich beitrug. Im Jahre 1968 übernahm er im Zuge interner Verände- rungen die Referate Stadtwerke und Wohlfahrt und wurde gleichzeitig zum Vorsitzenden der sozialistischen Gemein- deratsraktion gewählt und übte diese Funktionen bis zur Zurücklegung seines Mandates aus. Als Referent für die Stadt- werke war er besonders um den Ausbau stt>yr Oberösterreich _war er ein konsequenter und harter Verfechter der Rechte der Kriegsbeschädigten und Invaliden. Als Vorsitzender der sozialistischen Gemein- deratsraktion war Stadtrat Kinzelhofer stets um einen Ausgleich zwischen den politischen Kräften im Gemeinderat be- müht. Sein hilfsbereites und freundliches Wesen brachte ihm die allgemeine Wert- schützung ein und seine stets verständi- gungsbereite Art fand Achtung und Aner- kennung aller im Gemeinderat vertrete- nen politischen Parteien. Die Eintragung im Buch der Ehrenträ- ger der Stadt Steyr lautet: „Die Verleihung des Ehrenringes der Stadt Steyr erfolgt in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die Stadt Steyr als Stadtrat von 1965 bis 1983, im beson- deren um die erfolgreiche Fntwicklung der Stadtwerke und den Ausbau der sozialen Dienste der Stadt." Hans HEIGL, 1921 in Steyr geboren, arbeitete zunächst in den Steyr-Werken als Kfz-Spengler, Schlosser und dann im Konstruktionsbüro. Nach dem Kriegs- dienst begann Hans Heigl wieder in den Steyr-Werken und wurde 1952 in den Arbeiterbetriebsrat gewählt, dem er später lange Zeit als Obmann vorstand . 1979 folgte die Wahl zum Zentralbetriebsrats- obmann der Steyr-Daimler-Puch AG. Von 1961 an war Heigl Bezirksobmann der Gewerkschaft Metall, Bergbau und Ener- gie. 1961 entsandte ihn die Sozialistische Partei in den Gemeinderat, dem er bis ... und Hans Heigl den Ehrenring der Stadt Steyr zum Jahre 1973 angehörte. Hans Heigl wurde dann Abgeordneter zum oberöster- reichischen Landtag und 1979 in den Na- tionalrat gewählt. In all diesen Funktionen setzte sich Heigl immer voll ein und wirkte auf ver- schiedene Weise zum Wohle der Stadt und ihrer Bewohner. Als Betriebsratsob- mann und Gewerkschafter trat er mit ganzer Kraft für die arbeitsrechtliche und soziale Besserstellung seiner Kollegen und für die Schaffung von neuen Arbeitsplät- zen ein. In wirtschaftlich kritischen Perio- den war er unermüdlich für die Erhaltung der Arbeitsplätze im Einsatz und im Sinne der Sozialpartnerschaft um einen Konsens zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bemüht. Als Abgeordneter zum oberöster- reichischen Landtag trat er für die Stadt Steyr ein, wenn es um die Erfüllung von Aufgaben des Landes Oberösterreich ging. Während seiner Zugehörigkeit zum öster- reichischen Nationalrat vertrat er immer die lnteressen der Stadt. Durch seine per- sönlichen guten Beziehungen zu den Mit- gliedern der Bundesregierung gelang es ihm stets, den Anliegen der Stadt Steyr Gehör zu verschaffen. Es war sein maß- gebliches Verdienst, daß Bürgermeister Franz Weiss mit einer Delegation des Gemeinderates der gesamten Bundesre- gierung das für die Zukunft richtungswei- sende Entwicklungskonzept für die Stadt Steyr und seine Umlandregion persönlich vortragen und interpretieren konnte. Dies bewirkte schließlich, daß verschiedene ar- beitsplatzsichernde Vorhaben des Bundes in Steyr in Gang gesetzt beziehungsweise beschleunigt realisiert wurden. Die Eintragung im Buch der Ehrenring- träger der Stadt Steyr lautet: „Die Verleihung des Ehrenringes der Stadt Steyr erfolgt in Anerkennung seiner Verdienste um die Stadt Steyr als Abge- ordneter zum österreichischen Na-tionalrat und Obmann des Zentralbetriebsrates der Steyr-Daimler-Puch AG, im besonderen um die Weiterentwicklung der Stadt und die Sicherung der Arbeitsplätze."

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