Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/1
Gemeinderat wählte Heinrich Schwarz einstimmig zum neuen Bürgermeister Einstimmig wählte der Gemeinderat am 10. Jänner Heinrich SCHWARZ als Nach- folger von Franz Weiss zum neuen Bür- germeister der Stadt Steyr. Geschäftsfüh- render Vizebürgermeister wurde Leopold WIPPERSBERGER. Die sozialistische Gemeinderatsfraktion wählte Rudolf PI MSL und Rudolf STEINMASSL in den Stadtsenat. Da Franz Weiss, Konrad Kinzelhofer und Hermann Leithenmayr schriftlich auf ihr Mandat verzichtet hatten, wurden vo r der Bürgermeisterwahl Erna Probst, Ernst Pl a tzer und Helmut Hanzlik als neue Mitglieder des Gemeinderates angelobt. Der Gemeinderat beschloß die Ände- rung der Zusammensetzung der gemein- de rä tlichen Ausschüsse und nominierte di e Mandatare, die in die Personalkom- mi ss io n entsendet werden. Altbürgermeister Franz Weiss wurde vom Gemeinderat die Ehrenbürgerwürde zuerkannt. ,,Die Ernennung zum Ehren- bürger der Stadt Steyr", heißt es im Be- schluß, ,, erfolgt in Anerkennung und Wür- di gung seiner außerordentlichen Verdien - ste um die Stadt Steyr in seiner Amtszeit al s Bürgermeister von 1974 bis 1983, ins- besonders um die Weiterentwicklung der Stadt a uf kulturellem, sozialem und wirt- schaftlichem Gebiet, wobei das erfolg- re iche Bemühen um die Ansiedlung des BMW-Motorenwerkes in Steyr hervorzu- he be n ist." De r Gemeinderat beschloß die Verlei- hun g des Ehrenringes der Stadt an Johann HEIG L, Abgeordneter zum Nationalrat a . D ., und Konrad KINZELHOFER, Stadtrat a . D. Mit dem Ehrenring würdigt der Ge- me inderat die besonderen Verdienste von Konrad Kinzelhofer, die er sich als Stadt- rat in der Zeit von 1965 bis 1983 im beso nderen um die erfolgreiche Entwick- lun g der Stadtwerke und den Ausbau der soz ia len Dienste erworben hat. Ha ns He igl ha t sich als Abgeordneter zum Na ti o na lrat und Obmann des Zen- tralbe tri ebsrates der Steyr-Daimler-Puch AG und im beso nderen um die Weiterent- wicklung der Stadt und die Sicherung der Arbeitspl ä tze verdient gemacht. Nach der Wahl zum Stadtoberhaupt hielt Bürgermeister Heinrich Schwarz seine An- trittsrede: ,,Zunächst darf ich mich für das Vertrauen, das Sie mir mit der Wahl zum Bürgermeister unserer Stadt entgegengebracht haben, recht herzlich bedanken. Ich möchte diesen Dank auch im Namen von Kollegen Vizebürger- 8 mei ster Wippersberger und der Stadträte Pimsl und Steinmaß! zum Ausdruck bringen. Meine Damen und Herren, es ist sicher f"lir jeden Menschen eine besondere Ehre und Auszei chnun g, zum ersten Vertrauensmann sein es l leimatortes gewählt zu werden. Auch ich fasse di es so auf, betrachte es aber zu glei ch wie mein e Amtsvorgänger, Bürger- meister Weiss und Bürgermeister Fellinger, der heule se inen 75. Geburtstag gehabt hätte, a ls ein e große Verpni chtun g für die Zukunft. Ich darf versichern , daß ich alles tun werde, um di ese r Verpfli chtung und der mir gestell- ten Aufgabe nach bestem Wissen und Gewis- ~en ge red1 l ,.u werden. Gesta tten Sie, mein e Damen und Herren, da ß ich zu Beginn me in er Ausführun gen auch einige persö nli che Wo rte sage. So wie mein e Vorgü nge r, komme a uch ich aus einer Arbeiterfamili e und habe selbst in meine r früh es ten Kindh eit, abo be reits vo r dem Zweiten Weltkri eg, erl ebt, was es bedeutet , wenn der Famili enerh a ll er ohn e Arbeit ist. Ich habe aber a uch den Zwe iten Weltkri eg a ls Jugendli che r sehr bewußt miterl ebt und in den Erl ebnissen aus dieser Ze it wurzelt mein e tiefe Abn eigun g gegen jede gewaltsa - me Ause in ande rse tzung und gegen Unter- drü ckun g jeder Art. Ich bekenne mi ch zum demokra ti schen und humanitären Sozia li s- mus, weil ich zuti efst vo n den Grundsätzen d iese r Welt anscha uung libcrzeugt bin. Das heißt aber ni cht, meine Damen und Herren, daß ich ni cht jede andere po litische Überzeu- gung auch achte. In der Kommunalpolitik wird sich di e Ause in andersetzung über ge- Stadtrat Rudolf STEINMASSL (SPÖ), ge- boren 1929, Möbelhändler, ist seit 1979 im Gemeinderat. Politische Funktionen: Bezirks- obmann des Freien Wirtschaftsverbandes, Mit- glied des Bezirksausschusses der SPÖ. Lan- desobmann-Stellvertreter und Präsidialmit- glied des Freien Wirtschaftsverbandes und Mitglied im Gremium des Möbelhandels der Handelskammer. Telefonisch erreichbar: 62 2 97, 23 2 05 (vormittags im Bezirkssekre- tariat des FWVÖ) . sellschaftspolitische Probleme sicher, so wie in der Vergangenheit, auch künftighin in Grenzen halten. Viele Aufgaben, die wir zu beraten und zu beschließen haben, sind sehr sachbezogen, und in vielen Bereichen werden wir eine gemeinsame Auffassung vertreten. Dort aber, wo uns Meinungsunterschiede trennen , sollten und werden wir die Ausein- andersetzungen fa ir und mit Anstand führen. Nach diesen doch sehr persönlichen Be- merkungen möchte ich aber nun auf die derzeitige Situation unserer Stadt eingehen. Die jüngste Entwicklung in unserem größten Betrieb, den Steyr-Werken, erfüllt uns alle mit großer Sorge. Eine der wichtigsten Vor- aussetzungen für ein funktionierendes Ge- meinwesen ist zweifellos eine gute Beschäfti- gungssituation. Di e Bewohner unserer Stadt mlissen die Möglichkeit haben, in gesunden Industrie- und Gewerbebetrieben ihrer Ar- beit nachgehen zu können. Nur so ist eine weitere pos itive Entwicklung der Stadt zu erwarten. Den Möglichkeiten einer Kommu- nalverwaltung, a uf di e Beschäftigungslage Einfluß zu nehmen, sind sehr enge Grenzen gesetzt. Wir haben, ohne gesetzlich verpflich- tet zu se in , budgetmäßig vo rgesehen, daß wir Betri ebsförderungen a uch seitens der Stadt durchführen. Wir haben darüber hinaus die Mögli chkeit, bei Auftragsvergaben im beson- deren unsere heimischen Unternehmungen zu berücksichtigen. Wir können durch die Bereitstellung von Grundflächen , von Ge- bäuden dazu beitragen, daß Betriebsansied- lungen in Steyr möglich sind . Ich möchte in diesem Zusammenhang auf den sehr weitrei- Stadtrat Rudolf PIMSL (SPÖ), geboren 1930, Obmann des Angestelltenbetriebsrates der Steyr- Werke, ist seit 1979 im Gemeinderat. Pims/ bekleidet die Funktionen eines Kammer- rates der Kammer fiir Arbeiter und Angestellte fiir Oberösterreich und ist zweiter Obmann- Stellvertreter der Oberösterreichischen Ge- bietskrankenkasse. Telefonisch erreichbar: 25 3 51145 - 63>2 38 (privat).
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