Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/1

Stadt braucht zur Erfüllung ihrer Aufgaben mehr Hilfe von Bund und Land .. In allen Bereichen unserer Dienst- leistungen für die Bevölkerung werden die Anforderungen immer größer", sagte Vizebürgermeister Heinrich SCHWARZ, der darauf hinwies, daß die Stadt immer wieder auch Aufgaben erfülle, zu denen sie nicht verpflichtet sei , die aber der im Nahverhältnis zur Bevölkerung stehende Kommunalpoli- tiker als unbed ingt notwendige Ver- pflichtung verstehe. ,,Wir müssen bei den nächsten Verhand lungen über den Finanzausgleich mit Nachdruck ver- langen, daß die Anliegen der Gemein- den mehr als bisher berücksichtigt wer- den", sagte Schwarz, ,,die finanziellen Probleme der Gemeinden sind sicher nicht damit zu lösen, daß man ver- sucht, finanzielle Umstrukturierungen zwischen den einzelnen Gemeinden vorzunehmen , wie dies seitens des Lan- des in jüngster Vergangenheit prakti- zie rt wurde." Zum Thema Wehrgraben erklärte Schwarz: ,,Es wird notwendig sein, daß wir in nächster Zeit an die Lösung des Wehrgrabenproblems emotionsfrei und sachlich herangehen. Die derzeiti- ge Gesetzeslage erlaubt es nicht, daß außer den bereits getätigten Maßnah- men - ich denke hier an den Bau der Bundesbildungsanstalt für Kindergärt- nerinnen, die Errichtung des Mehr- zwecksaales, an die Verbesserung der Straßenverhältnisse, an die Sanierung der Häuser im Eysnfeld usw. - weitere Aktivitäten gesetzt werden können. Vorerst muß die Wasserrechtsbehörde, die den Zuschüttungsbescheid erlassen hat, die Rechtslage entsprechend klä- ren, damit wir auch in diesem Gebiet unsere Vorstellungen verwirklichen können. Es geht darum, den so not- wendigen Kana lbau zu beginnen und das Gebiet zu sanieren. Vizebürgermeister Schwarz wies auch auf d ie Verhandlungen über die Landesausstellung 1987 in Steyr hin: ,,Ich glaube, daß gerade diese Landes- ausstellung sich für den Bereich des Wehrgrabens sehr fruchtbar auswirken könnte" , es bestehe die Absicht, ein Museum der Arbeitswelt im Wehrgra- ben einzurichten . Schwarz erinnerte an die großen Lei- stungen für die Denkmalpflege in den vergangenen Jahren. Die Stadt werde hier auch künftig größte Anstrengun- gen unternehmen und vor allem Schwerpunkte im Wehrgraben setzen. Dringend notwendig sei dazu aber auch mehr Unterstützung als bisher von Land und Bund. Wenn Land und Bund das Projekt tatkräftig unterstützen, möchte die Stadt das Sportgelände an der Renn- bahn zu einer repräsentativen Leicht- athletikan lage ausbauen, sagte Schwarz als Sportreferent, ,,ich glaube, daß wir uns künftighin dazu entschlie- ßen sollten, die Sportförderung und den Sportstättenbau intensiver als bis- her zu betreiben, weil hier die Möglich- keiten bestehen, gerade unserer Jugend Voraussetzungen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu schaffen". Schwarz sieht die über das Stadtbud- get wirksamen Investitionen auch als Ausdruck des „Willens, die heimische Wirtschaft zu fördern", mit diesem Budget sei abermals sichergestellt, daß so wie besonders in den vergangenen zehn Jahren Investitionen für die Be- völkerung unserer Stadt getätigt und auf vielen Gebieten bleibende Werte geschaffen werden, von denen nachfol- gende Generationen profitieren . ,,Es ist bedauerlich", sagte Schwarz, ,,daß in unseren Haushaltsvoranschlägen die geschaffenen Werte keinen Nieder- schlag finden , wie das in den Bilanzen der Privatwirtschaft selbstverständlich ist, wären diese Baulichkeiten und Lie- genschaften bei uns wertmäßig ausge- wiesen, würde sich eine ganz andere Darstellung über die Pro-Kopf-Ver- schuldung ergeben. Allein die Berück- sichtigung des jüngsten Grundankaufes in Höhe von 50 Millionen Schilling würde die Verschuldung um mehr als 1000 Schilling pro Kopf senken." Neubau des Kreisgerichtes Steyr Nach letzten Meldungen des Bundesmi- nister iums für Bauten una Technik ist mit dem Baubeginn fü r den Neubau des Kre isgerichtes Steyr auf dem Platz zwi- schen Sp italsky- und Stelzhamerstraße vorauss ich tl ich Mitte 1984 zu rechne n. Dadurch ergibt sich schon jetzt die Not- wend igkeit, für die weitere Verwendung des freiwerdenden Altgebäudes vorzusor- !!.en . Al s ernst hafter Interessent für eine künftige V_~rwendung is t das Kaufhaus Kastne r & Oh ler ~f_g_etreten. Die leiten-_ den Herren des Unternehmens haben be- swyr rcits e inen Ortsaugenschein vorgenommen un d die grundsä tzliche Eignung des Ge- bäudes fü r den beabsicht igten Zweck be- stät igt. D ie Ansiedlu ng dieses Kaufhauses am Stad tpl a tz wäre äu ßerst vorteilhaft und würd e zu einer Belebung der Innens tadt im hohen Maße be itragen. Daz~ kommt noch . daß die Firma Kast ner & Ohler ei n re ichha lt iges Sortiment 111 gehobenen Klassen fü hrt, wodurch auch eine wirt- schaft li che Belebung und Bereicherung eintreten würde. In einem Jahr 1,6 Millionen Schilling für Sportförderung Einen Rückblick auf die sportlichen Ak- tivitäten im Jahre 1983 in Steyr gab Bür- germeister Heinrich Schwarz a ls Sportre- ferent dem Stad tsport-Ausschuß. In Zu- sammenarbeit bzw. mit finanzieller Unter- stützung des Sportreferates de r Stadt wur- den 1983 insgesamt 24 Veranstaltungen durchgeführt, davon in elf Sportarten Stadtmeisterschaften. Die Stadt förderte die 24 Verans taltu ngen mit 100.000 Schi l- ling und gab darüber hinaus für all e in Steyr durchgeführten Bewerbe einen ebenso hohen Betrag für Poka le und Pla- ketten . Bü rgermeis ter Schwarz wies darauf hin, daß im vergangenen Jahr d ie Stadt 455 .000 Schilli ng an laufenden Subventio- nen an die Vereine zah lte und 320.000 Schilling an auBerorde ntlichen Subventio- nen. Dazu kommen 180.000 Sch ill ing an Rückzahlungen der Lustbarkeitsabgabe. Für die Sanierung der 14bahn igen As- phaltanlage an der Rennba hn invest ierte die Stadt 460.000 Schi ll ing. Vom Land Oberösterreich wurde für dieses Projekt ein Beitrag in Höhe von 150.000 Schilling in Aussicht gestellt. Für die Sporth alle Tabor wurden um 15.000 Schilling Hallen- Fußballtore gekauft. Insgesamt gab die Stadt Steyr 1983 für den Sportsektor 1,630.000 Schilling aus. In diesem Betrag sind die Kosten für die administrative Führung des Sportreferates nicht enthalten. In Steyr gibt es derzeit insgesamt 41 Sportvereine mit über 20.000 Mitgliedern. Diese Vereine zählen 108 Sektionen, von denen 79 an einem Meisterschaftsbetrieb teilnehmen. In Oberösterreich gibt es 60 Spor tdisziplinen, davon werden in Steyr 41 wettkampfmäßig ausgeübt. In der Sporthalle Steyr wurden im Zei t- raum von Dezember 1982 bis November 1983 insgesamt 30.000 Sportler und Besu- cher gezählt. Als nächstes großes Projekt kündigte Bürgermeister Schwarz den Bau einer Bezirkssportanlage an der Rennbahn an. Bürgermeister Heinrich Schwarz wür- digte das Engagement der Sportler und Funktionäre für das gemeinsame Ziel von Körperertüchtigung und Kameradschaft und dankte dem Stadtsportausschuß für die stets gu te Zusammenarbeit. Gemeinderat beschloß 20 Prozent Kreditsperre Nach einem einstimmigen Beschluß des Gemeinderates unterliegt die Vollziehung des Budgets 1984 bei allen Ermessensaus- gaben einer 20prozentigen Kreditsperre. Die in Listen erfaßten Subventionen sind von dieser Kreditsperre nicht betroffen. 7

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