Amtsblatt der Stadt Steyr 1984/1
Erna PROBST (SPÖ), geboren 1928, Kindergärtnerin in Pension. Politische Funktionen: Mitglied des Bezirksfrauenko- mitees und des Be- zirksausschusses der SPÖ. Telefonisch er- reichbar: 23 77 32. Ernst PLATZER (SPÖ), geboren 1928, ist Werkzeugmacher in den Steyr- Werken und Betriebsrat seil 1959. Politische Funktionen: Hauptkassier der SP- Sek 1ion X/, Enns/eile. Telefonisch erreichbar: 25 3 51126 07. Helmut. 1/A NZU K (SPÖ), geboren 1939. ist Betriebsschlosser in den Steyr- Werken. Funktionen:• Obmann der SP-Sektion 5 Ai- chet, Obmann-Stellver- treter der Kinderfreun - de Wehrgraben. Tele - fonisch erreichbar: 25351/2607 Lllld 61 73 04 (privat). rung der Verkehrsverbindungen in den ober- österreichischen Raum erhöhte Bedeutung zumessen müssen. So wird es unumgänglich erforderlich sein, daß raschest die Nordbrük- kc mit einer Einbindung in eine leistungsfa- hige Verbindung zur Autobahn geplant und errichtet wird. Damit wäre auch eine wesent- liche Entlastung der innerstädtischen Ver- kehrsverbindungen gegeben. Es ist ja nicht unbekannt, daß der Blümelhuberberg zu be- sonderen Stoßzeiten sehr stark überlastet ist. Im innerstädtischen Bereich wird zweifellos die Fertigstellung des Abstieges in den Wehr- graben eine Verkehrsentlastung mit sich bringen. Im Stadtgebiet wurde in den letzten zehn Jahren auch sehr viel für die Sicherheit der Fußgeher getan. Ich denke hier daran, daß wir sehr viele Fußgeherunter- und -über- führungen errichtet haben. Ich glaube, daß wir diesen Weg fortsetzen müssen und solche Maßnahmen, dort, wo sie notwendig sind, auch künftighin weiter setzen sollen. Unsere Stadt, meine Damen und Herren, wird oftmals als Kleinod mittelalterlicher Städtebaukunst bezeichnet. Auch in interna tionalcn Fachkreisen wird diese Wertung immer wieder abgegeben. Wir hätten aber alle miteinander von der Schönheit unserer Stadt nichts, wenn wir nicht, so wie bisher, uns auch künftighin bemühen, diese unsere Stadt mit Leben zu erfüllen und das Zusam- menleben in unserer Gemeinschaft so ange- nehm wie möglich zu gestelten. So viel in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zum Wohle unserer Bevölkerung auch geschehen ist, so wird es doch immer wieder neue Aufgaben geben, und jede Generation wird vor neue Probleme gestellt, die sie zu bewä l- tigen hat. Es werden sicher viele gemeinsame Anstrengungen notwendig sein, um diese sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft meistern LU ~unnen. Wir müssen trachten, den zur Verfügung stehenden Le- 10 bensraum sinnvoll zu gestalten, ihn entspre- chend zu nützen, aber auch zu schützen. Umweltschutz ist heute ein sehr oft verwen- detes Schlagwort, dem oftmals der reale Hintergrund fehlt. Ich verstehe unter Um- weltschutz die Summe aller Aktivitäten, die dazu angetan sind, dem Menschen eine sau- bere Umwelt zu erhalten und dort, wo dies nicht der Fall ist, sie zu schaffen. Konkret zähle ich dazu vorrangig alle Maßnahmen zur Entsorgung unserer Stadt. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist wohl der Schutz unseres Trinkwassers. Ich darf darauf hinweisen, daß das große Kanalpro- jekt für unsere Region, das derzeit in Arbeit ist, sicher dazu beitragen wird, eine wesent- liche Verbesserung der Grundwasserqualität und der Wasserqualität der Flüsse in unse- rem Bereich zu erreichen. Unsere zentrale Kläranlage wird ja bereits 1985 in Betrieb gehen. Ein Problem haben wir allerdings noch zu lösen, nämlich den Bau des Kanalsammlers durch das Gebiet des Wehrgrabens. Ich be- kenne mich zu der bereits getroffenen Ent- scheidung auf Erhaltung des Gerinnes des Wehrgrabenkanals und werde auch, unab- hängig von einer Entscheidung über die derzeitige wasserrech tliche Bescheidlage, die Projektierung des Sammelkanals bei offenem Gerinne vordringlich betreiben. Ich glaube, daß die deswegen notwendig i t, damit wir nach Klärung der Rechtslage nicht in Verzug kommen und sofort mit den Bauarbeiten beginnen können. 1111 gleichen Atemzug möchte ich das Pro- blem der Müllentsorgung nennen. Bekannt- lich ist die Lösung derze it unbefriedigend und sehr aufwendig. Auch hier ist in engster Zusammenarbeit mit der Wasserrechtsbehör- de diese Frage raschest zu klären. Eine entsprechende Vorsorge im Budget 1984 ist auch dafür mit einem Betrag von zunächst acht Millionen Schilling getroffen. In der städtischen Wohnbaupolitik ist den unterschiedlichsten Bedürfnissen der Bevöl- kerung en tsprechend Rechnung zu tragen. Durch den besorgniserregenden Anstieg der Wohnkosten in Neubauten ist zweife llos künftighin ei ne stärkere Differenzierung bei der Wohnraumbeschaffung notwendig, wo- bei der Schwerpunkt bei der stadteigenen Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft si- cher der soziale Wohnbau bleiben wird. Es ist aber nicht auszuschließen, daß bei ent- sprechender Nachfrage auch Eigentumswoh- nungen angeboten werden sollten. Aufgrund der Struktur der Bausubstanz in Steyr wird der Altwohnungsverbesserung und der Alt- haussanierung erhöhte Bedeutung zukom- men müssen , wie auch die Aufschließung von Siedlungsgründen , so wie bisher, fortgesetzt werden soll, damit siedlungswilligen Steyrern im Stadtgebiet entsprechende Gründe für die Errichtung von Einfamilienhäusern angebo- ten werden können. Dabei möchte ich auch hinweisen, daß es notwendig ist, Überlegun- gen anzustellen, wie in reinen Wohngebieten die Verkehrssituation zum Wohle der Be- wohner verbessert werden soll. Die Belastung durch Abgase soll gemindert werden und der Bereich des Alltagslebens der Menschen weitgehend von Lärm- und Schmutzbelästi- gung freigehalten sein. Sehr wichtig für die Zukunft scheint mir, daß wir uns mit den Problemen unserer Jugend in starkem Maße beschäftigen müs- sen. Den Begriff ,Jugend' bringt automatisch jedermann mit Ausbildung und Sport in Zusammenhang. So denke ich, daß für unse- re heranwachsende Jugend die notwendigen Voraussetzungen für entsprechende Entfal- tungsmöglichkeiten geschaffen werden müs- sen. Im besonderen, glaube ich, daß eine verstärkte Aktivität auf dem Sektor des Sportstättenbaues und Sportstättenausbaues dazu beitragen kann, daß unsere jungen Mitbürger, die sich sportlich betätigen wol- len, auch die Möglichkeiten dazu in unserer Stadt finden sollen. Neben der Unterstützung der Steyrer Ver- eine bei der laufenden Vereinsarbeit halte ich einen Ausbau bzw. eine Verbesserung der bestehenden Vereinsanlagen für äußerst wichtig. Der Ausbau der Sportanlage Renn- bahn im Rahmen der finanziellen Möglich- keiten nimmt hier eine wichtige Stellung ein. Ich habe das Bemühen der Steyrer Vereine um den Ausbau ihrer Sportanlagen immer geschätzt; ich kenne aber auch ihre Sorgen und Nöte. Ich weiß, daß die Hilfe der Stadt notwendig ist, um den idealistischen Ama- teursportvereinen eine Lebenschance zu ge- ben, und ich appelliere heute schon an ihr Verständnis. damit wir unsererseits zur Lösung der Probleme der Vereine beitragen können. Ich glaube aber auch, daß wir der Jugend nicht nur auf sportlichem Sektor, sondern darüber hinaus in allen gesellschaftlichen Bereichen eine Möglichkeit zur Mitarbeit geben sollten. So denke ich daran, daß wir den bereits seit mehreren Jahren diskutierten Jugendbeirat noch im heurigen Jahr installie- ren sollten, damit Vertreter der Jugend, so wie es auch den Vertretern der älteren Gene- ration im Seniorenbeirat möglich ist, in die- sem Gremium ihre C hance haben, mit uns ständig in Kontakt zu sein, und ihre besonde- ren Probleme behandeln zu können. Auf dem Bildungssektor hat unsere Jugend be- reits viele Möglichkeiten; es ist in den ver- gangenen Jahren gelungen, Steyr zur Schul- stadt auszubauen. Hier ist noch ein besonde- rer Wunsch offen, das ist eine Erweiterung bzw. Verbesserung der Lage der HTL. Es werden bereits in nächster Zeit Gespräche mit den zuständigen Bundesstellen geführt, damit dieser Wunsch, der seitens der Studen- ten, der Eltern und der Lehrerschaft immer wieder herangetragen wird, auch einer Ver- wirklichung zugeführt werden kann. Als wertvolle Ergänzung für unsere Schul- struktur gibt es seit Jahrzehnten unsere be- währte Volkshochschule. Ich glaube, daß wir auch auf diesem Gebiet unter Umständen einen neuen Akzent setzen sollten. Wie Sie ja wissen, wird durch die Errichtung der Höhe- ren Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe unsere derzeitige Frauenbe- rufsschule in der Stelzhamerstraße, die so- genannte Glöckelvilla, frei. Ich könnte mir vorstellen, daß wir bei einer Verbesserung der räumlichen Situation unserer Volkshoch- schule dieses Gebäude in unsere Überlegun- gen einbeziehen. Vielleicht gelingt es uns, in diesem Bereich ein Steyrer Volksbildungs- haus zu errichten, um allen, die bildungswil- lig sind, aber eine Schule nicht mehr besu- chen können, dort die entsprechenden Mög- lichkeiten anzubieten. Unser reiches Veran- staltungsprogramm auf dem kulturellen Ge- biet wird sicher auch weiter unserer Bevölke- rung zur Verfügung stehen; vielleicht ist eine Ergänzung in der Richtung möglich, daß wir uns bemühen, die Kultur vielleicht etwas mehr auch in die einzelnen Stadtteile zu bringen. Ich meine damit, daß wir in den verschiedensten räumlichen Einrichtungen, die wir in unseren Stadtteilen haben, das
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