Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/11

4 12 Sonntag, 14 Uhr, • • Mehrzweckhalle Münichholz: 2. STEYRER VOLKSMUSIK-WETT- BEWERB mit dem Musikhaus Kren- maier. 5 12 Montag, 15 Uhr, • • Saal der Arbeiterkammer, Redtenbachergasse 1 a: MOKI - mobiles Kindertheater : ,,TAN- NENBAUM CND SCHNEEMANN" - Weihnachtsstück von Christian Ander- sen. 7 12 Mittwoch, 19.30 Uhr, • • Altes Theater: Kabarett mit Gerald Fratt und Chri- stian Schacherreiter: ,,SEX, CRIME UND FUSELDUNST." (Gern . Veran- staltung der Kamm~_r für Arbeiter und Angestellte für OO./Verein „Junges Steyr" .) 8., 10. und 11.12. Donnerstag, S~stag und Sonntag, jeweils 17 Uhrf j\)tes Theater: ADVENTKONZERT des ASB ,, STAHLKLANG" Steyr. - Leitung: Al- fred Bischof. 11 12 Sonntag, 17 Uhr, · • • Stadtsaal Steyr: 5-UHR-TEE mit der Gruppe „SAN REMO". 15 12 Donnerstag, 19.30 Uhr, • • Stadttheater: Gastspiel des Landestheaters Linz: ,,DER HAUPTMANN VON KÖPE- NICK" - ein deutsches Märchen von Carl Zuckmayer. - Abonnement I - Gr. A und C und freier Verkauf - Restkar- ten sind ab 9. 12. an der Kasse des Stadttheaters erhältlich . ,,Sogar Kaiser Wilhelm soll gelacht haben, als 1906 ein als Hauptmann verkleideter Mensch ei- nen Trupp Soldaten nach dem Köpenik- ker Rathaus führte , den Bürgermeister verhaften ließ und die Gemeindekasse beraubte. So etwas konnte nur dort geschehen, wo die Uniform mehr be- deutet als der in ihr steckende Mensch . Zuckmayer schrieb nach dieser wahren Begebenheit ein erfolgreiches Stück. Nicht nur eine fröhliche Satire auf den preußischen Militarismus, sondern auch eine berührende Geschichte um den verzweifelten Kampf eines Menschen gegen einen herzlosen Staats- und Ver- waltungsapparat. 31 12 Samstag, 19.30 Uhr, • • Altes Theater: KONZERT ZUM JAHRES- AUSKLANG . VORSCHAU AUF JÄNNER 1984: 10. 1. Dienstag, 19 Uhr, Stadttheater: Aufführung des S~dttheaters St. Pölten: „1 M WEISSEN ROSSL" - Operette von Ralph Benatzky. - Alle Karten im freien Verkauf. Klavierabend mit Jörg Demus Das Ku lturamt der Stadt Steyr hatte anläßlich der 150. Wiederkehr des Ge- bur tstages von J . Brahms die Freunde romantischer Klavierkunst ins Alte Theater eingeladen. Als Solist wurde Jörg Demus gewonnen . Vor zahlrei- chem Publikum vermittelte der Künstler interessante Einblicke in die künstleri- schen und persönlichen Beziehungen zwischen Brahms und dem Künstler- paar Clare Wieck ( 1819 - 1896) und Ro- bert Schumann (1810 - 1856). Die be- scheidene, liebenswerte Art, wie Prof. Demus von diesem Dreigestirn der Ro- mantik sprach , entsprach in vollkomme- ner Weise den musikalischen Interpreta- tionen. Ohne äußerliche Gestik, durch- drungen vom Werk und konzentrierter Verinnerlichung, erstand ein Tongemäl- de von reinster, erhabenster Ausdrucks- kraft. Die Wiedergabe des umfangrei- chen Programmes, vom ersten bis zum letzten Zugabestück intensiv dargebo- ten, löste Begeisterungsstürme und glückhafte Stimmung aus. Man merkte nirgends die immense geistige Gedächt- nisleistung, auch nicht die körperliche Belastung, welche dieses Spiel benötigt. Auffassung, technische Umsetzung und kristall klare Wiede rgabe wirk ten wie selbstverständlich. Die persönliche Reife des Meisters vervollkommnete das groß- art ige Erlebnis. Eröffnet wurde mit R. Schumann. Der Pianist spielte aus den 14 Stücken op. 99 ( 1836 - 49) die Nr. 1 (,,An Clara"), 4 und 5. Es folgte Joh . Brahms ( 1833 - 1897) mit den Variationen in fis -Moll op. 9 (1854) über ein Thema von R. Schumann (op. 99 / 4, 5) . In die- sen 16 Variationen zeigte der Solist sein enormes Einfühlungsvermögen, in das gar nicht so leicht ins Ohr gehende Werk . Mit der Sonate fis-Moll op. 11 (C. Wieck von Florestan und Eusebius, 2 Decknamen von Robert, zugeeignet) und 1833 - 35 komponiert, beendete der Künstler mit brillantem Spiel den ersten Teil. Es folgten drei Romanzen: die erste von C. Wieck in h-Moll, die zweite von R. Schumann ITT Fis-Dur, op. 28 /2 (1839), die dritte von J . Brahms aus „6 Klavierstücke" op. 118 / 5 ITT F-Dur ( 1893). Sie wurden zu einer beglücken- den Einheit. Die große Sonate Nr. 3 in f-Moll op. 5 von 1854, mit der sich Brahms bei den Schumanns in Düssel- dorf einstellte, wurde zum grandiosen Finale des herrlichen Abends . Als Zuga- ben, vom begeisterten Auditorium erbe- ten, waren zu hören: das „Intermezzo" aus den sieben Fantas ien op. 116 (1892) von Brahms, den „Aufschwung" aus den Fantas iestücken op. 12 von R. Schumann ( 1837) , schließlich das Wie- gen li ed von Brahms in der Klav ierfas- sung von Max Reger. Es war ein denk- würdiger Abend. J. Fr. Jubiläumskonzert des Steyrer Mandolinenorchesters „Arion" Der Mandolinenorchester-Verein „ARION" feierte mit einem Festkonzert vor zahlreichem Publi kum seinen 60jäh- rigen Bestand . Dem Verein der Arbei- termusikvereine Österreichs angehörend und im oö. Volksbildungswerk veran- kert, hat der jubilierende Klangkörper seinen musikalischen Schwerpunkt in der Pflege volkstümlicher Musik mit durchaus künstlerischen Ambitionen. Die Anwesenheit des Obmannes des VA MÖ, Herrn S;ickl aus Wien , nnd verschiedener Steyrer Funktionäre des öffentlichen Lebens waren sichtbare Eh- rung des Vereins. Obmann Hubert Missbauer dankte für das große Inter- esse der Öffentlichkeit. Einigen Mitglie- dern wurden Verdienstzeichen über- reicht : dem Obmann Missbauer sowie H. Hutterer das goldene, K. Baumgart- ner das silberne für 25 Jahre Mitglied- schaft und Ulrike Gusenleitner für zehnjährige Tätigkeit. Weitere Ehrun- gen gab es für den ehemaligen Obmann Laurenz Prendtner und Frau OAR Mo- ser für die langjährige Betreuung des Vereines durch das Kulturamt der Stadt Steyr. In der Festansprache des Vereinsprä- sidenten, Vizebürgermeister Schwarz, wurde ein anschauliches Bild von der Entwicklung des Vereines gestaltet, wo- bei die Verantwortlichen der vergange- nen 60 Jahre besondere Würdigung er- fuhren : Vom Gründer des „ARION", Emmerich Vösl und erstem musikali- schen Leiter bis 1953, über Franz Rohr- auer ( 1953 - 1956), Maria Rohrauer (1956 - 1959), Rudolf Zweckmayr (1959 - 1975), Helmut Angerer ( 1975 - 1979) und seither Ernst Kren- maier. Drei Obmänner führten den Ver- ein: Florian Schnellinger, L. Prendtner und H . Missbauer; als Präsidenten wirk- ten verdienstvoll Dr. E. Krobath, Stadt- rat A. Besendorfer und nun Vizebürger- meister Schwarz. Herzliche Glückwün- sche wurden den 28 Musikern für die Zukunft mitgegeben. Das musikalische Programm war durchaus festlich. Sehr gut einstudiert, klangrein und präzise gespielt, haben sich die Musiker selbst das schönste Geschenk gemacht. Zu den Stamm- in strumenten Mandolinen, Mandolen , - Fortsetzung auf Seite 25 33 / 397

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