Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/11

haben aber bis heutigen Tages darauf vergebens gewartet!" Gregor Schinnerer antwortete darauf: „Gnädiger gebietender Herr! Ich habe Ihr Schreiben vom 30. Juli mit gehorsamen Respekt erhalten. In der schuldigen Ant- wort erinnere ich gehorsam, daß ich der Meinung gewesen war, es werde mein Herr Kollege (Kueffart), von meiner Reise und von all dem, was seither passierte, schon Bericht erstattet haben!" Schinnerer wies auch darauf hin, daß er während seiner Reise zwei Boten und eine eigene Staffette zur Innerberger Hauptge- werkschaft abgegangen waren. In dem Schreiben vom 7. August verteidigte sich Schinnerer, daß er den Bericht nicht schreiben habe können, weil er nach sei- ner Ankunft in Steyr „in der Stadt alles in Konfusion angetroffen und Tag und Nacht keine Ruhe gehabt hätte!" Volker Lutz Literatur: Brigitte Sokop, Stammtafel europäischer Herrscherhäuser, Wien 1976. Erlefried Krobath, Ein Reisebericht des Steyrer Bürgermeisters Gregor Schinnerer aus der Zeit des Türkeneinfalles 1683, Amtsblatt der Stadt Steyr, Jahrgang 711964/Nr. 1. Fritz Pasch, Gregor Schinnerers Erlebnis- bericht über den Türkeneinfall des Jahres 1683, Unsere Heimat, Jahrgang 26 (1955) . Volker Lutz, Steyr und das Türkenjahr 1683, Amtsblatt der Stadt Steyr, Jahrgang 2611983/Nr. 9. Gutkas Karl, Das Türkenjahr 1683 in Nie- derösterreich, Wissenschaftliche Schriften- reihe, Niederösterreich, St. Pölten 1982. Ingeborg Krenn, Häuserchronik der Alt- stadt Steyr, phil. Diss. Universität I nns- bruck. Erlefried Krobath, Die Bürgermeister der Stadt Steyr und ihre Zeit, Veröffentlichun- gen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Folge 25, Dezember 1964. Anton von Pantz; Die Jnnerberger Haupt- gewerkschaft 1625 bis 1793. Graz 1906. Ludwig Bittner, Das Eisenwesen in Inner- berg-Eisenerz bis zur Gründung der lnner- berger Hauptg(!werkschaft im Jahre 1625. Archiv der Osterreichischen Geschichte, Band 8911901. Heinrich Kainz, Aus den Grabdenkmälern unserer Vorfahren f,fl'as uns die alten Grabsteine an der Stadtpfarrkirche künden, Steyrer Zeitung 1934. J. Newald, Beiträge zur Geschichte der Belagerung von Wien durch die Türken, zwei Bände, Wien 1883. Katalog der Historischen Ausstellung der Stadt Wien, 1883. „Die Türken vor Wien': Europa und die Entscheidung an der Donau, Katalog der 82. Sonderausstellung des Historischen Mu- seums Wien 1983. Ernst Werner - Walter Markov, Die Ge- schichte der Türken von den Anfängen bis zur Gegenwart, Berlin 1978. Walter Kleindel, Österreich, Daten zur Ge- schichte und Kultur, Wien-Heidelberg 1978. 30/394 •• A ußerst erfreulich ist der Jahres- rückblick der Steyrer Leichtathle- ten, die trotz ihrer veralterten und nicht mehr zeitgemäßen Aschenbahn auf- horchen ließen: 5. Rang in der Vereins- wertung der oberösterreichischen Landes- meisterschaft. Zu diesem enormen Lei- stungssprung kam es durch gesteigertes Interesse sowie durch konsequente Trai- ningsbereitschaft. Die Athleten nehmen die erschwerten Trainingsverhältnisse auf sich und fahren wöchentlich einmal nach Traun zum Kunststofftraining. Bei den Veranstaltungen müssen sie auf den Heimvorteil völlig verzichten, denn nicht einmal Jugendmeisterschaften dürfen auf der Amateure-Schlackenbahn abgewickelt werden. Trotzdem lassen sie nicht locker und überraschten bei der Landesmeister- schaft mit fünf Vizemeistern. Zur Aufstok- kung der Jugendgruppe tragen stets die Bezirksschulmeisterschaften bei. Heuer kamen zwölf Nachwuchsathleten dazu. An die erfolgreiche Tradition der Stey- rer Langstreckendomäne schließt eine 25köpfige <;:,ruppe an, die sich großteils aus Joggern herauskristallisiert hat. Vier- mal wöchentlich laufen sie in die Steyrer Au- und Waldlandschaft und werden zu wahren Kilometerfressern. Manche schaf- fen ein Jahrespensum von mehr als 1000 km. Beim 27 km langen Wolfgangsee-Lauf beteiligten sich 22 Steyrer und belegten bei internationaler Beteiligung den 10. Rang von insgesamt 51 Mannschaften. Bester Steyrer wurde Hans Pölz (AK I) mit dem 17. Platz von 850 Teilnehmern. Stolz waren die Marathonläufer Hans Gierlinger, Franz Flankl und Siegfried Tatzreiter auf den oö. Mannschaftstitel. Die beiden Steyrer Veranstaltungen, der Schloßparklauf und der Straßenlauf „Quer durch Steyr", erfreuten sich größter Beliebtheit. 400 Mittelstreckler kamen zum Schloßparklauf, bei dem die jahr- ~angsmäßige Schülerauswertung einmalig m Oberösterreich ist. Zum Straßenlauf anläßlich des Steyrer Stadtfestes waren 180 Teilnehmer gekommen. Der österrei- chische Hindernislauf-Rekordhalter Wolf- gang Konrad wird auch nächstes Jahr seinen Titel verteidigen. Durch die Re- kordbeteiligung wird im nächsten Jahr eine internationale Ausschreibung ange- strebt. Die Läufer erbitten jedoch eine Verlegung in den Volksrummel des Sams- tag abend, woraus aber große Absperr- schwierigkeiten erwachsen. Der große Leistungsschub und die Hoff- nung auf Verwirklichung der geplanten LA-Kunststoffanlage auf der Rennbahn bestärken die Zielsetzung des Vereines, Steyr wiederum zur Leichtathletikhoch- burg zu machen, die es in den Nachkriegs- jahren einmal war. So wurde damals die oberösterreichische Auswahl mit 50 Pro- zent aus Steyrern bestellt und fast alle wichtigen Meisterschaften und Länder- kämpfe wurden in der Eisenstadt abgewik- kelt. Einige Steyrer standen mehrmals im Nationalteam und haben wiederholt nicht nur österreichische Meisterehren errun- gen, sondern auch beachtliche österreichi- sche Rekordmarken erzielt. Großer Wert wird auch auf die Breitenarbeit gelegt. Die Durchführung der Schulmeisterschaften, die verschiedenen Betriebswettbewerbe sowie die ÖSTA-Sportabzeichenaktion be- weisen das Interesse der Steyrer an der Leichtathletik, an den sportlichen Grund- disziplinen überhaupt. Die markantesten Erfolge: Landesmeisterschaft: 400 m: 3. Her- mann Zeilermayr 49,63 (Amateure-Re- kord); 800 m: 2. Helmut Rattinger 1:57,77; 1500 m: 2. Rattinger 4:00,51; 4 x 400 m: 2. Amateure (Zeilermayr-Rat- tinger-Bachmayr-Hofbauer) 3:26,56; Weitsprung: 3. Teddy Steinmayr 7,20; Hammer: 2. Rudolf Wagner (um 2 cm seinen 10. Titel verpaßt); Zehnkampf: Zei- lermayr 6350. Jugendmeisterschaft: 110 m Hürden: 2. Wolfram Irsa 15,9; Hochsprung: Christian Bauer 1,88; Geländelauf: 1. Markus Köß- ler. F. L. Kräftiges Lebenszeichen der Steyrer Leichtathleten stt')'l'

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