Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/11
Holzstraße: Sie verläuft von der Haa- ger Straße zum Münichholzweg. Da Holz gleichbedeutend mit Wald ist, be- zeichnet es wahrscheinlich einen Stra- ßenzug, der in den Wald führte und auf dem Holz transportiert wurde. Hubergutstraße: Die Eisenstraße mit der Arbeiterstraße verbindend, ist sie nach dem Bauernhof „Hubergut" be- zeichnet. Alois Huemer-Straße: Von der Wald- randstraße in nördlicher Richtung ver- laufende Sackgasse. Benannt nach dem ehemaligen Stadtrat Alois Huemer, der sich besonders um den Aufbau einer krisensicheren Wasserversorgung für Steyr verdient gemacht hat. Huthoferstraße: Sie führt von der Haager Straße zum ehemaligen Bauern- gut „Huthofer". Im Föhrenschacherl: Jn der Gründ- bergsiedlung gelegen, stellt sie eine Ver- bindungsstraße zwischen Sierninger Straße und Reindlgutstraße dar. Bei dem Namen handelt es sich um eine alte Flurbezeichnung, und zwar bedeutet „Schacher)" so viel wie Baumbestand, in diesem Fall ist es eben ein Baumbestand von Föhren. Hier befand sich auch die ehemalige Richtstätte von Steyr. lsabellenhofweg: Benannt nach dem alten Hof, verbindet der Weg die Neu- schönauer Hauptstraße mit dem Berger- weg. Industriestraße: Sie verbindet die Ka- serngasse mit der Hanuschstraße, wurde 1905 erbaut und erhielt ihren heutigen Namen im Jahre 1922. Die Objekte der ehemaligen Artilleriekaserne (nach dem 1. Weltkrieg aufgelassen) werden von Betrieben benützt. lnfangstraße: Die Straße erstreckt sich von der Ennser Straße zum Steinwänd- weg. Ihren heutigen Namen erhielt sie nach der Eingemeindung von Gleink. Der Ausdruck „Infang" stellt eine alte Flurbezeichnung dar und bedeutete im Mittelalter so viel wie „umzäunte Wald- weide" . Jägerbergweg: Er verbindet die Eisen- straße mit der Schlöglwiese und hat seine Bezeichnung von einem alten Flurnamen. Jägergasse: Es handelt sich hier um eine Sackgasse in Ennsdorf, welche von der Pachergasse nach Süden führt. Be- nannt wurde sie im Jahre 1880 nach einem gewissen Jäger von Waldau, der dort eine Bierbrauerei besaß. Jägermayrstiege: Den Hammer- schmiedberg mit der Sierninger Straße verbindend, ist sie nach dem Ahl- schmied und wohltätigen Stifter Jä- germayr benannt. Johannesgasse: Sie verläuft von der Haratzmüllerstraße zur Damberggasse. Steyrer Straßennamen ---------, Den Namen erhielt sie nach dem Johan- nestor, unter dem sich einst eine Kult- stätte des Johannes von Nepomuk be- fand. Im Jahre 1945 wurde das Johan- nestor durch Bomben zerstört. Josefgasse: Im Eisenfeld gelegen, führt sie von der Schwimmschulstraße nach Westen. Sie wurde 1880 nach Josef Werndl (1831 bis 1889), dem Gründer und Generaldirektor der österreichi- schen Waffenfabriksgesellschaft be- nannt. Josef Werndl erwarb sich beson- dere Verdienste auf dem Gebiet der Waffenfabrikation und verschaffte da- durch seinen Mitbürgern Arbeit und Verdienst. Aus diesen Gründen wurde ihm auch im Jahre 1880 die Ehrenbür- gerwürde verliehen. Kammermayrstraße: Sie führt von der Arbeiterstraße nach Südosten zur Ge- meindegrenze von St. Ulrich. Im Jahre 1920 wurde sie nach dem „Kammer- mayrgut" benannt, welches jetzt den Steyr-Werken gehört. Ing. Kaplan-Gasse: Dieser 1948 be- nannte Straßenzug verläuft von der Resthofstraße nach Osten. Ingenieur Viktor Kaplan (geb. 1876 in Mürzzu- schlag, gest. 1934 in Unterach/Attersee) erfand 1912 die nach ihm benannte Turbine. Sie stellt heute eine der wich- tigsten Wasserturbinen dar. Karolinengasse: Sie verläuft von der Schwimmschulstraße nach Westen und wurde 1880 nach der 1878 verstorbenen Gattin Josef Werndls benannt. Kasemgasse: lm Gebiet der ehemali- gen Artilleriekaserne gelegen, verbindet sie die Rooseveltstraße mit der Posthof- straße. Ihren Namen erhielt sie im Jahre 1922. Katzenwaldgasse: Als Sackgasse führt sie von der Damberggasse nach Nord- osten. Die Bezeichnung erhielt sie 1922 nach dem in dieser Gegend gelegenen ,,Katzenwald". Ortsbezeichnungen die- ser Art kommen in ländlicher, meist ausgesprochen abgeschiedener Gegend vor. Es kann aber auch sein, daß wilde oder verwilderte Katzen, die gerade in abgeschiedener Gegend früher sehr ver- breitet waren, in diesem Fall die Ursa- che für die Namensgebung waren. Kautschstraße: Die auf der Ennsleite zwischen Wokral- und Roseggerstraße gelegene Straße erinnert an den Begrün- der des Steyrer Museums. Kegelprielstraße: Diese Straße er- streckt sich von der Sierninger Straße zur Staffelmayrstraße. Benannt ist sie wahrscheinlich nach dem Bauerngut ,,Kegelmayr". Alte Bezeichnungen wa- ren „im Prüll", ,,Kögl Brüll", ,,Kegel- prill" und „Gegelbrühl", wobei „priel" soviel wie „Berg" bedeutet. Kellaugasse: Benannt nach der alten Flurbezeichnung „Kellau", verläuft sie von der Haratzmüllerstraße zum Fisch- hubweg. Kematmüllerstraße: Sie führt vom Weg zur überfuhr über die Enns bis zur Haager Straße. Heinrich Kematmüller · (1856 - 1923) studierte am lnstitut für österreichische Geschichtsforschung in Wien und war seit 1890 im Kriegsarchiv tätig. Er verfaßte eine Reihe historischer Erzählungen von Steyr wie zum Beispiel ,,Die Waldenser", ,,Der letzte Traun- gauer" und „Die Styrapurch". Keplerstraße: Die Kopernikusstraße mit der Arbeiterstraße verbindend, er- hielt sie im Jahre 1957 ihren Namen. Der Astronom Johannes Kepler (1571 - 1630), der als erster eine dyna- mische Erklärung der Planetenbewe- gung gegeben hat, war in der Zeit von 1612 bis 1626 Professor in Linz. Steyr, welches in dieser Zeit trotz großer wirt- schaftlicher Schwierigkeiten vor dem Dreißigjährigen Krieg auf wissenschaft- lichem Gebiet führend war und dem Prediger, Gelehrte und Buchdrucker ihre Werke widmeten, ließ Kepler im Jahre 1616 für „verehrte Exemplar" acht Taler aushändigen. Kirchengasse: Sie verläuft vom Mi- chaelerplatz zur Gleinker Gasse. Einst hieß sie „Spitalberg". Dr. Alfred-Klar-Straße: Dieser Stra- ßenzug verbindet die Karl-Punzer-Stra- ße mit der Fritz-Derflinger-Straße. Dr. Alfred Klar (geb. 16. 9. 1904) besaß leitende Funktionen in der KPÖ. Als im März 1938 die deutschen Truppen in Österreich einmarschierten, ging er ins Ausland. Zweimal konnte er in den folgenden Jahren aus Konzentrationsla- gern entfliehen und schloß sich schließ- lich einer Partisanengruppe an. Im Kampfe gegen eine SS-Patrouille fand er den Tod. Kleinraminger Straße: In Hinterberg gelegen, verläuft sie von der Seitenstett- ner Straße entlang des Ramingbaches bis zur Landesgrenze in Richtung Klein- raming. Klingschmiedgasse: Sie erstreckt sich von der Arbeiterstraße zur Kühberggas- se. In vergangener Zeit gingen hier die Klingenschmiede ihrer Arbeit nach. Am Klosterberg: Der Name bezieht sich auf das ehemalige Kloster Gleink. Es ist die von der Gleinker Hauptstraße in südwestlicher Richtung abzweigende Straße, die zu der im Bereich des Klo- sterberges gelegenen Siedlung führt. 27/39 1
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