Amtsblatt der Stadt Steyr 1983/9
,,Die Sicherung der Versorgung mit rei- nem Trinkwasser auch für den Zeitraum über das Jahr 2000 hinaus ist eines der wichtigsten Ziele unserer langfristigen Pla- nung", erklärte Bürgermeister Weiss an- Hif.\lich einer Presseführung zu den Was- serversorgungsanlagen der Stadt. Im Rah- men des Wasserverbandes der Region Steyr versorgt das städtische Wasserwerk derzeit 55.700 Einwohner der Gemeinden Steyr, St. Ulrich, Garsten, Dietach und Behamberg mit gutem Trinkwasser. Mit der Entnahme von täglich bis 17.000 Ku- bikmeter Wasser ist das Brunnenfeld Die- tach nahe an seine Kapazitätsgrenze aus- gelastet. Um nicht allein vom Vorkommen in Dietach abhängig zu sein und den stcigenden Bedarf bis über das Jahr 2000 hinaus decken zu können, wurde nahe der Stadtgrenze in Tinsting ein Trinkwasser- vorkommen mit einer Schüttung von hun- dert Litern pro Sekunde erschlossen. Er- giehigc Wasservorkommen wurden auch i_lJl C,emeindegehiet Wolfern festgestellt. Uher die Nutzung dieser Reserven für die Trinkwasserversorgung der Region sind noch umfangreiche wasserrechtliche Fra- Die Drucksteige- rungsanlage im llochbehälter Enns- leite fördert pro Se- kunde 30 Liter Trinkwasser in den südlichen Bereich der Ennsleite und die höher gelegenen Gebiete. Derzeit sind zwei Pumpen und zwei Kessel in Betrieb. Die Anlage ist aufsechs Druck- steigerungspumpen und vier Windkessel ausbaufähig. 4/296 gen zu klären. Das Wasser aus den neu erschlossenen Brunnen ist von hoher Qua- lität und ohne chemische Zusätze misch- bar mit dem Grundwasser in Dietach. Die Versorgung der Bevölkerung mit naturrei- nem Wasser ist damit auch in den kom- menden Jahrzehnten gesichert. Ein Vor- zug, der nur mehr wenigen Regionen unseres Landes zuteil wird. Die im Wasserverband der Region Steyr zusammengeschlossenen Gemeinden rea- lisieren seit ihrer Gründung im Jahre 1978 bis 1992 für den Ausbau einer zukunftssi- cheren Trinkwasserversorgung ein Investi- tionsprogramm in der Höhe von 115 Mil- lionen Schilling, das vom Wasserwirt- schaftsfonds tatkräftig gefördert wird . Die ersten zwei Bauabschnitte mit einer Investitionssumme von 70 Millionen Schil- ling umfassen die Erschließung der Brun- nen Tinsting und Wolfern, die Hochbehäl- ter Kaisergut und Neustift, die Aufschlie- ßung der Waldrandsiedlung, den Rohrsteg Münichbolz, das Ortsnetz Steyr-Neustift, das Pumpwerk Gleink und Zu- und Füll- leitungen. Bisher wurden für die genann- ten Projekte 30 Millionen Schilling ausge- geben. Der dritte von insgesamt fünf Bau- abschnitten mit Kosten von 16,7 Millionen Schilling umfaßt die Ortsanlage der Ge- meinde St. Ulrich. Ende November dieses Jahres geht der Brunnen Tinsting in der ersten Ausbau- etappe mit einer Sekundenleistung von 28 Litern zur Versorgung der Gemeinde Gar- sten und des Stadtgebietes Steyr in Be- trieb. In der zweiten Ausbauphase 1984/85 wird der Brunnen weitere sechzig Liter pro Sekunde in das Verteilernetz fördern. Experten haben den Trinkwasser- verbrauch der Region Steyr im Jahre 2030 unter Berücksichtigung der bisherigen Jahressteigerungen mit 7,3 Millionen Ku- bikmeter jährlich prognostiert. Derzeit liegt der Jahresverbrauch bei 4,2 Millio- nen Kubikmetern. Die Stadt hat beim Wasserversorgungs- unternehmen des Landes auch ilir Inter- esse für den Bezug von Trinkwasser aus dem Reichraminger Hintergebirge bekun- det.
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